Hallo Padma,
ja, diese Erfahrungen macht wohl jeder, der in irgendeiner Form mit dem Fundamentalismus zu tun hat. Fundamentalismus bedeutet ja gerade, unter keinen Umständen abzuweichen von der engen, starren und fest betonierten Heilslehre, keinen Millimeter, auch wenn der eigene Verstand, die allgemeine Vernunft und endlich auch unsere innere Stimme sich dagegen sträuben. Fundamentalismus ist eine kranke Art zu glauben, die den Kranken noch kränker macht, ein Gefängnis der Seele; ein Teufelskreis, in der die Droge der fixierten Lehre als einzige Sicherheit im Leben gilt. Das wissen Leiter fundamentalistischer Gemeinschaften auch sehr gut und machen sich das für ihre Machtgelüste zunutze, sie machen die Gläubigen regelrecht abhängig. Das geschieht vor allem in Sekten, aber auch anerkannte kirchliche Gemeinschaften stehen oft in der Gefahr, geistigen Mißbrauch an den Gläubigen zu verüben, gerade in unabhängigen Gemeinden.Zitat von Padma
Viele Menschen haben eben ein tiefsitzendes Bedürfnis nach Sicherheit, Einfachheit und Autorität, besonders in einer Welt, in der diese Bedürfnisse immer unzureichender befriedigt werden. Das ist der Grund, warum Fundamentalisten auch Zulauf haben: Da steht nicht Gottes Segen dahinter, sondern die reine Angst vor dem Morgen. Diese Angst muß ernstgenommen werden, wie auch die auslösenden Bedürfnisse. Es muß aber auch klar gewarnt werden, im Fundamentalismus das Heil zu suchen, das es nur in der persönlichen Beziehung zu Jesus Christus gibt und nicht in einer gleichgeschalteten Masse "Heiliger Soldaten Gottes". Das gegenwärtige Massaker an Kindern in Pakistan ist eine Frucht des Fundamentalismus, nicht des Islams. Und es wird auch nicht aufhören, wenn Fundamentalisten nicht erkennen, daß sich das Heil nicht in Kollektivismus, Dogmen, Fremdbestimmung oder sonst außerhalb des eigenen Herzens finden läßt.
Ich bete, daß jeder Fundamentalist zu sich nach Hause kommt, in sein Herz kommt, zu Gott kommt. Amen.
Liebe Grüße, Plueschmors.
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