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Baum-Darstellung

  1. #5

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    Zitat Zitat von Plueschmors Beitrag anzeigen
    Ich bin auch Fundamentalist, wenn Du so willst, nämlich im Sinne von 1.Kor 3,11: "Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." Das Fundament ist also alleine Jesus Christus. Auf welchen Fundamenten allerdings bezieht sich der christliche Fundamentalismus, von dem ich spreche?

    Zunächst sind da die sog. "fünf Fundamentals", die gegeben wurden, um sich scharf von der Historisch-kritischen Methode und der liberalen Theologie abzugrenzen. Aber damit hier auch weniger theologisch versierte User teilnehmen können, fasse ich zunächst kurz das erste Fundament des Fundamentalismus zusammen, nämlich die Irrtumslosigkeit der Bibel.

    Im Artikel XI der Chicago-Erklärung lesen wir: "Wir bekennen, dass die Schrift unfehlbar ist, da sie durch göttliche Inspiration gegeben wurde, so dass sie – weit davon entfernt, uns irrezuführen – wahr und zuverlässig in allen von ihr angesprochenen Fragen ist." Und im darauffolgenden Artikel XII: "Wir bekennen, dass die Schrift in ihrer Gesamtheit irrtumslos ist und damit frei von Falschheit, Betrug oder Täuschungen. Wir verwerfen die Auffassung, dass sich die biblische Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeitauf geistliche, religiöse oder die Erlösung betreffende Themen beschränke und dass Aussagen im Bereich der Geschichte und Naturwissenschaft davon ausgenommen seien. Wir verwerfen ferner die Ansicht, dass wissenschaftliche Hypothesen über die Erdgeschichte mit Recht dazu benutzt werden dürfen, die Lehre der Schrift über Schöpfung und Sintflut umzustoßen."

    Hier kollidieren zwei völlig verschiedene Bibelverständnisse miteinander, nämlich das traditionell evangelische und das modern fundamentalistische.
    "Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
    Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
    Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich." (Mt. 5:17-19)

    Damit tritt Jesus hier als der radikalste Fundamentalist auf.
    Das traditionel evangelische Bibelverständnis aber, mit ihrer Bibelkritik, hebt Stück für Stück das Gesetz und die Propheten auf.

    Aus meiner Sicht wird die Bibel hier völlig unzulässig an die Stelle Gottes gesetzt. Im Grunde genommen eine Art Heiliger Geist aus Papier, der zwischen Buchdeckeln eingeschlossen und jederzeit verfügbar ist. Zusammenfassend kann ich zum ersten Punkt sagen, daß der christliche Fundamentalismus Gott an der Schrift mißt, während traditionelle und liberale Christen die Schrift an Gott messen.

    Nun ist die Frage, ob es einem Christen zusteht, die Bibel anstelle Gottes bzw. noch über Gott selbst zu stellen.
    Das ist völliger Qutsch.
    Wenn ich jetzt einen Satz aus diesem deinen Post nehme, bist das du oder bist das nicht du?
    Ich kann diesen deinen Satz mit dir gleichsetzen, solange du deine Meinung nicht änderst oder dich korrigiest.
    Genau so ist es mit Gott und seinem Wort. Da Gott sich uns in seinem Wort offenbart, ist sein Wort für uns gleich Gott. Das ist er, er hat es gesagt.
    Auch über ein Gemälde wird gesagt: "das ist Rembrandt", oder "das ist van Gogh".

    Wer aber Gott nicht glaubt, versucht Gott von seinem Wort zu trennen. Und was bleibt dann? Ein abstrakter Gott, dem mann alles zuschreiben, oder absprechen kann, was man will. Sich also einen Gott zurechtbasteln nach eigenem Geschmack.

    "Wenn ihr Mose glauben würdet, müßtet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben.
    Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?" (Joh. 5:46-47)
    Geändert von ed (01.12.2014 um 09:12 Uhr)


 

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