Liebe Linda,
habe bitte Verständnis dafür, dass wenn man im strengen christlichen Glaubensverständnis erzogen wurde, man automatisch mit einer "natürlichen" Furcht vor allem Okkultem ausgestattet ist. Eine tiefe Skepsis gegenüber Praktiken, wie du sie beschreibst, sind einfach fest verwurzelt. Du selbst bist in einem kommunistischen und ich vermute jetzt einfach mal nichtchristlichen Klima aufgewachsen. Mit Sicherheit bist du von vornherein mit einer ganz anderen Selbstverständlichkeit an die Dinge herangegangen. Andere hier (damit schließe ich mich mit ein) verfügen vielleicht über eine andere Blickrichtung.
Das soll mich aber nicht davon abhalten, aufgeschlossen und fair allen gegenüberzutreten, die ehrlich nach ihrer Überzeugung leben ohne anderen zu schaden oder sie auszugrenzen. Insofern empfinde ich dieses Forum für mich persönlich als eine Bereicherung, da hier kein homogener Gleichklang gefordert wird, sondern man eher nach dem Prinzip "leben und leben lassen" einen sachlichen Austausch sucht. Habe hier schon einiges über jüdisches Leben erfahren, aber auch erstmals etwas über den Wicca-Kult gehört. War mir bis dato völlig unbekannt. Werde mir deswegen auch kein Urteil erlauben.
Kann auch wirklich nur mein Haupt schütteln über Kameraden, die hier mit buchstäblich hochrotem Kopf reinplatzen (wie weiter oben im Thread), einen Haufen verbalen Müll ausschütten, erklären dass ihnen die Meinungen anderer hier völlig "Wurscht" seien, um dann wieder mit dem Kommentar "Jetzt habe ich meinen Job getan" wieder abtreten.
Was nun die Fehler und Widersprüche in der Bibel betrifft, so sollte sich jeder ein eigenes Bild hierüber verschaffen. Ich persönlich bin mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, dass das sogenannte "Wort Gottes" aus den Herzen der Menschen stammt, die es verfasst haben und die kulturelle und soziale Prägung der Verfasser wiederspiegelt. Fehler und vor allem maßlose Übertreibungen sind da verständlich. Als schlimm empfinde ich nur, wenn es Leute gibt, die von mir erwarten, mein Leben hiernach auszurichten und alles niedermachen, das von ihren Erwartungen abweicht.
Allerdings denke ich auch, dass wir diese Zeiten zu einem großen Teil überwunden haben. Hoffen wir mal dass es auch so bleibt. Fundamentalisten jedweder Couleur setzen sich hierzulande ja nicht wirklich mehr durch.
Gruß
jk
Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.(Art. 4 Abs. 1 GG)
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