Hallo Faye,
dein eingebrachtes Thema: „Homosexualität und Transsexualität, aus Sicht der jüdischen Tradition“ ist immer so interessant wie sich Interessierte daran beteiligen, betroffen sind und oder sich damit beschäftigen.
Ich allein bestimme nicht wie wichtig, bzw. interessant dieses Thema ist und dies weder hier im Gnadenkinder.de, noch in irgendwelcher öffentlichen, oder privaten Diskussion.
Du darfst also abwarten, wer hier am Thema interessiert ist, jüdisches Wissen besitzt und sich zu Wort meldet.
Grundsätzlich darfst du dir im Klaren sein, oder werden, dass man zwar überall Fragen stellen kann und dies auch dürfen sollte, aber auch entsprechende Antworten von den Angesprochenen zurück kommen.
Damit meine ich, wenn du zum Beispiel einen muslimischen Bäcker fragst was er von Homosexualität und Transsexualität, aus Sicht der jüdischen Tradition hält, dass dieser auch entsprechend seines Wissens, bzw. Unwissens antwortet.
Die Antworten gestalten sich eben schon vor dem Frage stellen, denn es kommt darauf an wen man Fragt.
Gnadenkinder.de ist ein christliches Forum, welches aber heidnischen und jüdischen Religionen und Gläubigen recht offen gegenüber steht.
So aber auch antworten hier Alle, welche glauben antworten zu können und einige welche glauben antworten zu müssen.
Ich selber würde dir deshalb empfehlen in jüdischen Foren deine Fragen zu stellen.
Und auch wenn ich Jude bin, so kann ich dir keine allgemeingültigen Antwortn zum Thema „Homosexualität und Transsexualität, aus Sicht der jüdischen Tradition“ geben.
- Als aller Erstes nicht, weil ich nicht derart gelehrt und studiert bin, um eine jüdisch allgemeingültige und aber auch keine zu speziellen jüdischen Glaubensrichtungen gehörigen Antworten geben kann.
- Als weiteres, weil es selbst innerhalb unserer oft sehr verschiedenen jüdischen Glaubensrichtungen unterschiedliche Auslegungen und Handhabungen zur Homosexualität und Transsexualität gibt und ich dies der Fülle nicht wiedergeben kann.
- Und weil zu unterscheiden ist, wann und in welcher Zeit Auslegungen und Handhabungen zur Homosexualität und Transsexualität festgeschrieben und gelebt worden.
Meine persönliche Stellung zur Homosexualität und Transsexualität ist wie folgend:
Ich möchte meine Mitmenschen nicht verachten, oder gering schätzen und dennoch ihnen offen sagen dürfen, was ich von ihnen und ihren Lebenshaltungen halte.
Und da ich glaube, dass G“tt uns Menschen erschuf und ER uns seinem Ebenbild nach schuf, als männlich und weiblich und allem was dazugehört und sich unter uns aufteilt, dass auch somit der homosexuelle und transsexuelle Mitmensch, Mann, Frau wie auch zweigeschlechtliche Menschen, sich auf diese gleiche Würde berufen dürfen und sollten und sie als ein von G“tt so geschaffener Mensch ein selbstverständlichen Anspruch auf ein volles Lebensrecht haben und dieses in Anspruch nehmen dürfen und müssen. Homosexualität und Transsexualität entsprechen eben nicht Widernatürlichkeiten diffamierten männlichen oder weiblichen Uneindeutigkeiten, sondern entsprechen real existierenden Teilen der Schöpfung G“ttes. Diese unsere homosexuellen und transsexuellen veranlagten und geprägten Mitmenschen sind schlicht und ergreifend gleichwertige Mitmenschen, in einer der sehr vielseitigen und menschlichen gelebten Sexualität, welche mit Recht dieselbe Akzeptanz fordern dürfen und müssen, wie wir heterosexuelle geprägten und geformten Menschen dies auch tun.
Wer aber dieser Gleichstellung und Gleichberechtigung, aus religiösen und anderen Ansichten heraus widerspricht und dazu, entweder wissenschaftliche oder auch religiöse Texte zitiert und vor allem interpretiert, deutet nicht die Texte richtig oder falsch, sondern hat das Ganze aus dem Augen verloren und zu diesem GANZEN gehören wir Alle zusammen.
Grundlagen zu dieser meinigen Meinung ist mein jüdischer Glaube und mein menschliches Herz und Verstand, aber auch Texte wie: Sifra 4,12; Lev, 19,17 und Lev, 19,34
Selbstverständlich gibt es auch die eindeutige ablehnende Haltung, in unserem jüdischen Glauben, gegenüber homosexuellen und transsexuellen Mitmenschen und diese werden dann ebenfalls mit entsprechenden Textstellen belegt. Diese wiederum kann man auch anders interpretieren und zwar wie meine Wenigkeit es hier versucht hat.
Lehit
Isaak
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