Hallo zusammen,

Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
Die Protestanten sehen sich bereits durch den Glauben an unseren Erlöser allein gerechtfertigt.
Mir scheint, so ganz einfach ist das auch für Protestanten nicht: de.wikipedia.org/wiki/Sola_fide

Obwohl der Artikel kurz ist, sind da mehrere hochinteressante Stellen drin:

Zitat Zitat von Wikipedia
Es ist dem Menschen nach lutherischer Auffassung nicht möglich, sich aus eigenen Stücken für den Glauben an Christus zu entscheiden, da der Glaube allein durch Gottes Gnade (sola gratia) zustande kommt bzw. durch das ihn erreichende Wort Gottes (solus Christus) überhaupt erst geweckt wird. Damit ist eine autonome Glaubensentscheidung, also ein Akt des freien Willens seitens des Menschen für Luther völlig undenkbar
Also eben nicht: "Ich entscheide mich für Jesus" und schwupps ist alles gut, sondern man kommt nicht zum Glauben ohne Gottes Zutun.

Weiter geht's: "Allein durch den Glauben" ist sogar Luthers eigene Erfindung:
Zitat Zitat von Wikipedia
Allerdings kommt im griechischen Urtext von Röm 3,28 das Wort „allein“ nicht vor. Es wurde von Luther verdeutlichend hinzugefügt ...
... als Absage an die damals gängige Praxis, seine Sünden durch Kauf eines Ablasses loszuwerden. An die Stelle des Ablasses die bloße Annahme des Glaubens zu setzen (ohne Manifestation durch entsprechende Verhaltensweisen) hätte doch nur bedeutet, einen Formalismus durch einen anderen zu ersetzen. Aus Sicht Luthers wäre das völlig sinnlos gewesen.

An anderen Stellen in der Bibel wird gesagt, dass auch andere Dinge Bedeutung haben:
Zitat Zitat von Wikipedia
... dass bei Jesus Christus ein Glaube zählt, „der durch die Liebe tätig ist“ (Gal 5,6),
Hört, hört, hier ist auf einmal von tätiger Liebe die Rede.

Ich denke nicht, dass ich Luthers Ansichten bezüglich des freien Willens teile, aber der Rest, der hier steht, bestätigt mich in meinem Gefühl, dass Gott eben nicht nur angebetet werden will und dass es ihm nicht wurscht ist, was die Menschen einander antun.