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  1. #1
    Registriert seit
    18.02.2009
    Ort
    Rhein-Neckar-Raum
    Beiträge
    890

    Standard

    Liebe Frau Shane,
    danke dir erst einmal, dass du meine Frage nicht vergessen hast. Ich kann nachvollziehen, wenn du einen Austausch unserer jeweiligen Ansichten in Glaubensdingen eher vermeiden möchtest, ebenso wie ich nachvollziehen kann, wenn in deinen Augen nicht nur Menschen ihre Gedanken austauschen, sondern zudem dahinterstehende geistige Mächte ihren Kampf ausfechten. Ich hatte aber offen gesagt auch nicht vor mit dir über meinen Glauben zu sprechen noch dir meine diesbezüglichen Überzeugungen ans Herz zu legen. Es wäre auch naiv anzunehmen, dass eine Überzeugung, welche implizit die Vernunft „Ungläubiger“ ablehnt durch eine eben dieser Vernunft folgenden Argumentation überzeugt werden könnte. (Den Begriff Ungläubiger verwende ich in diesem Kontext wie ich glaube deinem Verständnis nach als Bezeichnung für alle Nicht-Christen, unabhängig von deren Eigenanspruch Gläubige zu sein oder nicht) Und ich wäre hier nicht in einem christlich ausgerichteten Forum, wenn mich nicht das Denken und die Überzeugungen meiner christlichen Mitmenschen interessieren würde. „Unwirtschaftlich“ und mehr noch unsinnig wird ein Austausch also in meinen Augen nur dann, wenn du (die du an der Ansicht „Ungläubiger“ wenig interessiert bist und auch nicht sein musst) zusätzlich kein Interesse daran hättest, uns zu unserem Gewinn an deinen Ansichten teilhaben zu lassen. Und was würde dich dann noch in diesem Forum halten?

    Was nun den Sinn des Austausches von Wahrnehmungen betrifft, sicherlich ist es bei sehr verschiedenen Standpunkten ab einem gewissen Punkt eher dienlich die jeweils andere Sicht einfach stehen zu lassen. Aber hier ging es ja nicht um elementare Fragen zur „Richtigkeit“ einer Sache, sondern lediglich in der Vermittlung einer Außenwahrnehmung. So du nun meine bzw. unsere Wahrnehmung nicht teilst, dann finde ich es richtig und wichtig, einen anderen Blickwinkel aufzuzeigen. Sofern du aber nicht annehmen magst, dass Ungläubige per se alles falsch sehen weil Christenb per se alles richtig machen, finde ich schon, dass es auch seinen Nutzen hat, wenn man als „Ungläubiger“ einen Christen darauf hinweisen darf, wie er von der Außenwelt wahrgenommen wird. Denn möglicherweise entspricht die Wahrnehmung jener anderen nicht dem, wie der "Gläubige" wahrgenommen oder verstanden werden will. Dabei geht es ja aber oft nicht primär um den Inhalt seiner Botschaft sondern nur um die Form. Vielleicht ist nun aus (d)einer christlichen Sicht beispielsweise die Bezeichnung eines „Ungläubigen“ oder eines Andersgläubigen als ignoranter Heuchler der Sache nach sogar zutreffend – weil er dieser Überzeugung zufolge die Wahrheit ignoriert, und insofern er dem eigenen Glauben zufolge keine echte Gottesnähe haben kann/darf, jene in Anspruch genommene Gottesnähe heucheln muss. Jedoch sollte eine Kommunikation auch immer mit Blick für den Adressaten geführt werden, denkst du nicht?
    Und es geht nicht nur darum der eigenen Überzeugung nach recht zu haben, sondern dies auch recht (im Sinne von richtig) zu vermitteln. Ob ich nun sage „Jesus lebt und erfüllt die Herzen seiner Kinder mit echter Liebe und Freundlichkeit, dies ist für mich eine wenn du aber diese Wahrheit nicht annimmst, muss ich an deinem Anspruch der Gotteskindschaft meine Zweifel äußern“ oder ob ich sage „nur Jesus lebt und erfüllt die Herzen seiner Kinder mit echter Liebe und Freundlichkeit, wenn du das abstreitest bist du nur ein ignoranter Heuchler“ … in beiden Fällen ist die eigentliche Aussage dieselbe – nur ihre Vermittlung kommt unterschiedlich glaubwürdig an. Dies zu vermitteln war denke ich die gut gemeinte Intention vieler Schreiber, die dir bzw. ed ihren Eindruck widerzugeben versuchten. Jedoch ist das Verständnis für diese Außenwahrnehmung ja oft ein Problem für Menschen mit fundamentalistischen Bekenntnissen ist, weil sie sehr häufig sozusagen als Preis für die aus ihrem festen Glauben gewonnene Kraft eher Probleme haben selbstreflektiert und verständnisvoll gerade mit Andersdenkenden umzugehen und zu erkennen, wenn diese tatsächlich um eine gemeinsame Basis bemüht sind. Ohne jetzt übersehen zu wollen, dass wenn diese Bemühgungen nicht fruchten, oft eigene Emotionen hinzukommen und eher gegenteilige Wirkung erzielen.

    Aber um zu meinem eigentlichen Anliegen zu kommen.... Wenn ich also deine Antwort richtig verstehe, dann war es weniger meine Rede, die dich zu deiner Reaktion verleiten ließ, sondern eher NetKrels Beschreibung derselben als heilig? Du hast also mit anderen Worten auf die empfundene Verkehrung bzw. des Missbrauches dieses Begriffes etwas emotional (über)reagiert?
    Allerdings glaube ich auch nicht, das NetKrel den Begriff heilig so verwenden wollte, wie du oder ich ihn verwenden würden. Vermutlich wollte NetKrel der in seinen Augen diesem Gedanken innewohnenden Wahrheit Anerkennung zollen und nicht etwa mir, der ich nur das offensichtliche ausspreche. Aber dennoch, auch ich finde die Beimessung als heilig ist nicht richtig - wenn auch vermutlich aus anderen Gründen als du. Einfach deshalb weil meine Feststellung nichts Heiliges und damit Außergewöhnliches sein sollte, sondern vielmehr ganz profane Selbstverständlichkeit. Und in dieser Selbstverständlichkeit hat sie ihren rechten Platz.
    Und trotzdem... auch hier schreibst du zuletzt „gemessen an dem ihr beigemessenen Wert“ ist sie (→ die Rede) in deinen Augen eine Schandtat. Es bleibt also meine ursprüngliche Frage:
    Wenn also die eigentliche Schandtat nicht in der Zumessung des Wertes als heilig liegt, worin liegt dann die Schandtat, die Selbstbefriedigung am anderen und die Scheinheiligkeit „in ihr“ (der Rede)? Im Inhalt, dem du nicht zustimmen würdest? Und wenn nicht im Inhalt, worin dann? Im Anspruch auch als Nicht-Christ von Frieden und Respekt zu sprechen bzw. für einen „Geist des Friedens“ einzutreten, denn man als Ungläubiger gar nicht haben kann?
    Mit meiner Frage geht es mir nicht darum dich vorzuführen, FrauShane. Ich erwähne das, weil ich meine einen gewissen Unwillen oder Misstrauen zu sehen, diese Frage zu beantworten. Und ich habe nicht überlesen, dass du schon vor meiner ersten Stellungnahme zu deinem ersten Beitrag gegenüber einem anderen davon gesprochen hast, dass aus meiner Rede eine gute Absicht zu lesen sei. Kern meiner Frage (und damit mein eigentliches Interesse) ist einfach, ob du Gedanken aus dem Mund von „Ungläubigen“ mit Blick auf die von dir angenommene (vermutlich finstere) Quelle prinzipiell als zu verwerfen betrachtest – unabhängig vom Inhalt ihrer Aussage. Und wenn dem nicht so sein sollte, d.h. also auch Ungläubige von Zeit zu Zeit über eine gewisse Wahrheit stolpern können, woher stammt dann in diesen Fällen die „Inspiration“ eines Ungläubigen?

    Neugirigen Gruß
    Kaspar
    Geändert von Lior (16.09.2014 um 02:20 Uhr)
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  2. #2

    Standard

    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Aber um zu meinem eigentlichen Anliegen zu kommen.... Es bleibt also meine ursprüngliche Frage:
    Wenn also die eigentliche Schandtat nicht in der Zumessung des Wertes als heilig liegt, worin liegt dann die Schandtat, die Selbstbefriedigung am anderen und die Scheinheiligkeit „in ihr“ (der Rede)? Im Inhalt, dem du nicht zustimmen würdest? Und wenn nicht im Inhalt, worin dann? Im Anspruch auch als Nicht-Christ von Frieden und Respekt zu sprechen bzw. für einen „Geist des Friedens“ einzutreten, denn man als Ungläubiger gar nicht haben kann?
    Komplett falsch. Lies meinen letzten Post nochmal.

    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Ich erwähne das, weil ich meine einen gewissen Unwillen oder Misstrauen zu sehen, diese Frage zu beantworten.
    Der einzige Grund, warum du die Antwort auf die Frage noch nicht hast, ist der, dass du dir beim Lesen meines letzten Posts nicht die Mühe gemacht hast, über die einzelnen Wörter nachzudenken, die ich verwendet und miteinander in Bezug gesetzt habe.

    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Kern meiner Frage (und damit mein eigentliches Interesse) ist einfach, ob du Gedanken aus dem Mund von „Ungläubigen“ mit Blick auf die von dir angenommene (vermutlich finstere) Quelle prinzipiell als zu verwerfen betrachtest – unabhängig vom Inhalt ihrer Aussage.
    Ganz und gar nicht. Gott spricht durch Esel, wieso nicht auch durch Ungläubige?

    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Und wenn dem nicht so sein sollte, d.h. also auch Ungläubige von Zeit zu Zeit über eine gewisse Wahrheit stolpern können, woher stammt dann in diesen Fällen die „Inspiration“ eines Ungläubigen?
    Von hier und da und dort. Man weiß es nie so genau.
    Warum toben die Heiden und murren die Völker so vergeblich? ...

    Psalm 2,1


 

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