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Baum-Darstellung

  1. #10

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    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Ist es nicht etwas.... unsinnig der Wissenschaft einen Anspruch zu unterstellen, den sie selbst gar nicht erhebt, der wohl aber von fundamentalistischen Christen in der Regel in Anspruch genommen wird?
    Zunächst wird von den fundamentalistischen Christen die göttliche Inspiration niemals in Frage gestellt. Es ist ein fester Bestandteil ihres Glaubens. Wie wir mit Provisorium bereits festgestellt haben, erst kommt der Glaube, dann das Wissen.
    Es ist also keine Frage ihres Wissens, sondern des Glaubens.
    Wogegen die Wissenschaft gerade diesen Glauben ablehnt, zugunsten des zweifelhaften Wissens.
    Es heißt doch immer: woher wollt ihr wissen, das die Bibel das Wort Gottes ist?

    Wenn ein Christ sagt, daß er weiß, daß die Bibel das Wort Gottes ist, dann tut er es aufgrund seiner Erfahrung, seiner Erlebnissen mit der Bibel (so wie ich).
    Die Wissenschaft aber sucht keine Erlebnisse mit der Bibel, taucht nicht in ihre Welt ein, in die Welt des Geistes, sondern beurteilt sie von außerhalb: historisch, literarisch u.s.w. Wie soll man da in der Bibel das Wort Gottes erblicken? Das ist doch unmöglich!
    Darum hat die Wissenschaft noch nie irgendein Text, als das Wort Gottes identifiziert. Weil sie nicht auf Glauben, sondern auf Wissen baut. Obwohl, wie ich hier schon W. Stegmüller zitiert habe, es gibt keine Wissenschaft ohne Glauben.
    Welcher "Glaube" liegt dann dieser Wissenschaft zugrunde? Denn auch in der Wissenschaft findet man nur das, wonach man sucht.

    "Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten." (1Kor. 1:21)

    Hinzu kommt deine Bemerkung bezüglich Provisoriums Beschäftigung mit der Schrift. Ich hatte bisher den Eindruck, dass du studierten Experten (im Kontext der Schrift also hauptsächlich Theologen) grundsätzlich ein Verständnis der Schrift absprichst, unabhängig davon, ob sie nun Professoren sind, Doktoren oder sonstige Abschlüsse ihr eigen nennen können. Und dass du hingegen der Meinung seist, dass auch „unbedarfte“ Menschen unabhängig von ihrer für das Schriftstudium aufgebrachten Zeit durch die esoterische Vermittlung des Heiligen Geistes größere und umfassendere Erkenntnis als erstgenannte Personengruppe erringen können.
    So ist es.

    Wie sind daher deine Bemerkung, ob er bereits Professor sei, zu verstehen?
    Negativ. Wenn der Mensch, meint nach gewisser Zeit der Bibellesung, imstande zu sein sie zu beurteilen, dann hällt er sich offensichtlich für einen Professor, der nicht mehr zu lernen braucht, sondern nur noch andere zu belehren.

    Und ungeachtet dessen, dass die Annahme wir müssen immerfort lernen in meinen Augen unbestreitbar ist, würdest du für das Verstehen der Schrift neben dem Heiligen Geist doch auch Zeit und Umfang der Auseinandersetzung als Kriterium setzen, bzw. von ihnen abhängig machen?
    Selbstverständlich! Ich hab hier doch schon öfter zitiert:
    "Über dieses Gesetzbuch sollst du immer reden und Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, genau so zu handeln, wie darin geschrieben steht. Dann wirst du auf deinem Weg Glück und Erfolg haben." (Jos. 1:8)
    "Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst und meine Gebote beherzigst,
    der Weisheit Gehör schenkst, dein Herz der Einsicht zuneigst,
    wenn du nach Erkenntnis rufst, mit lauter Stimme um Einsicht bittest,
    wenn du sie suchst wie Silber, nach ihr forschst wie nach Schätzen,
    dann wirst du die Gottesfurcht begreifen und Gotteserkenntnis finden.
    Denn der Herr gibt Weishet, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht." (Spr. 2:1-6)

    Also, lesen, suchen, denken. Tag und Nacht! Meinungen, Verständnisse austauschen, diskutieren, u.s.w.

    Und dann heißt es:
    "Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt,
    sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.
    Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt, und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen." (Ps. 1:1-4)

    Wie viel Zeit bringt ihr am Tag für das Studium bzw. vertiefende Lesen der Bibel auf?
    Als ich nach Deutschland kam, wurde ich beschwatzt, Lebesversicherungen zu verkaufen. Ich habe zwei Schulungen mitgemacht, und es gelassen. Weil ich in diesen zwei Schulungen das ganze System durchschaut, und erkannt hatte, daß wenn ich es ernsthaft machen will, muß ich meine ganze Zeit dem widmen. Ich muß Tag und Nacht darüber grübeln, wem kan ich noch die Versicherung andrehen. Ob ich irgendwo zu Besuch bin, oder in der Gesellschaft, ich muß immer nach Kundschaft Ausschau halten. Und dazu hatte ich keine Zeit.
    Da ich bereits meine ganze Zeit dem Wort Gottes gewidmet hatte.
    Ich denke über die Bibel immer (oder fast immer) nach.

    Ich hab ja schon früher geschrieben, daß, als ich Gott kennenlernen wollte, ich die Bibel etwa in einem Monat durchgelesen habe.
    Mit einmal wurde Jesus für mich zu einer lebendigen Person, eine neue Welt öffnete sich mir, und ich wurde ein anderer Mensch, ohne darauf angelegt zu haben.
    Ich schwebte in den Wolken. Was Jesus für mich getan hat!

    Dann aber, da ich in den baptistischen Gottesdienst ging, und immer, umd immer wieder von der Notwendigkeit, Buße zu tun, hörte, kam mir der Gedanke: Er hat's zwar getan, aber was nützt es dir? Du hast noch keine Buße getan.
    Und da war ich auf der Erde.

    Irgendwann hab ich dann auf einer Gebetsstunde laut gebetet, und das wurde as Bekehrung gewertet.
    Dann ließ ich mich taufen, und war ein gewönlicher Baptist. Zumindest fast. Ich dachte ja daß alle hatten so ein Erlebnis, wie ich.
    Bis mir das Buch von Watchmann Nee "Das normale Christenleben" in die Hände kam. Das meinen Glauben an die Richtigkeit der baptistischen Lehre über die Taufe erschütterte.
    Zu der Zeit habe ich Wider das Hoch erlebt, wie damals, als Gott sich mir durch die Bibel offenbarte. Ich schwebte wieder in den Wolken.

    Natürlich versuchte ich es den Geschwistern im Glauben mitzuteilen. Stieß aber auf Unverständnis.
    Dann hab ich in der Bibel geforscht. Um diese Frage endgültig zu klären. Und fand heraus, daß die baptistische Taufe weder Hand noch Fuß in der Bibel hat.
    Ich wollte die Brüder überzeugen. Hab so und so argumentiert. Alles umsonnst.
    Aber in der Zeit, wo ich nach Argumenten suchte, und dachte darüber ständig nach, vielen mir zu dieser Frage Schriftstellen ein, die einander ergänzten und erklärten. Man reit im Kopf die Stellen aneinander, damit es ein Bild ergibt. Es ist ein Uhr nacht, zwei Uhr, drei Uhr, und man kann nicht einschlafen, obwohl man um sechs aufstehen muß.
    Oder tagsüber: die Frau kommt und sagt dir etwas. Du hörst zwar sie reden, vernimmst aber nicht was sie sagt. Denn dein Gehirn ist voll im Einsatz, die Bibelstellen aneinander zu reien. Du willst den Faden nicht verlieren. Und nickst, oder antwortest sogar, ohne fiksiert zu haben, was sie eigentlich wollte.
    Dann hat die Frau es gelernt, in meinen Augen zu sehen, wann ich im Geiste abwesend war.
    Auch auf der Arbet. Wenn die Arbeit es erlaubte. Wenn der Kopf nicht unbedingt dabei sein mußte, sondern die Hände selbst wußten, was zu tun ist.

    Nach dieser Frage kamen anderen.
    Z.B. zwei Jahre hatte ich Gemeinschaft mit einem Adventisten. Ich gab ihm Bücher, er mir.
    Einen Winter saß ich jeden Abend, nachdem die Kinder zu Bett gebracht wurden, drei Stunden an der Bibel, und untersuchte diese Frage.
    Das ist, seit dreißig Jahren, meine Art die Bibel zu studieren.

    Natürlich bricht manchmal deine ganze Welt zusammen, wenn man neue Erkenntnisse gewinnt. Und man steht vor der Wahl: soll ich jetzt diesem Gedanken nachgehen, oder lieber nicht. Um nicht zu weit von anderen Christen zu entfernen.
    Und dann denke ich an Abraham, dem Gott sagte: "Geh aus dem Hause deines Vaters in ein Land, daß ich dir zeigen werde." Und Abraham ging, ohne zu wissen, wohin er geht.
    Geändert von ed (17.09.2014 um 19:24 Uhr)


 

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