Gut gemacht, Provisorium! Wenn du das jetzt mit den Selbstaussagen der Bibel genauso machst wie mit meinen Selbstaussagen, wirst du da am Ende bestimmt genauso baff sein.
Zum deinem konkreten Thema denke ich ...
Jesus ist die Erfüllung des Gesetzes:
"Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständnis, sodass sie die Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an ..." (Lk 24,44-47)
Und Jesus ist wesensgleich mit Gott, denn sonst hätte es an diesem Punkt richtig Ärger gegeben:
"Sie aber beteten ihn [Jesus] an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott." (Lk 24,52-53)
Dann hätten die Jünger in dem Moment nämlich gegen das höchste Gebot verstoßen:
"Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein ..." (Mk 12,29)
Wenn Jesus also wesensgleich mit Gott ist, dann ist Jesus die Liebe in Person:
"... denn Gott ist Liebe." (1. Joh 4,8)
Und wenn Jesus die Liebe in Person ist, während er gleichzeitig die Erfüllung des Gesetzes (und der Propheten und der Psalmen) ist, dann ist das Gesetz, um das es ja hier geht, wesensgleich mit der Liebe.
Ich denke also: Wenn man das Gesetz im Namen der Liebe verwirft, dann liegt man mit seiner Liebe genauso daneben, wie wenn man die Liebe im Namen des Gesetzes verwirft, und man braucht Erlösung. Die Erlösung ist in Jesus Christus bereits geschehen. Und so darf man erwarten, dass sich in ihm nun auch alle Dinge des Gesetzes auflösen (iSv "nachvollziehen" und "als Liebe erkennen") lassen.
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