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Thema: Glauben leben

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    @Geli

    Jüdischen „Gottesverständnis“ lässt sich nicht so einfach erklären, da es nicht in dem Sinn dogmatisiert ist wie im Christentum. Gott ist zu unfassbar, als dass man sich das wagen würde, ihn zu definieren. Und doch sind gewisse Dinge schon ersichtlich.

    Zuwerst aber: sicher gibt es auch viel gleiches, wie dass Gott gnädig und barmherzig ist, usw, entlehnt ja das Christentum die meisten derartigen Bezeichnungen aus der Tenach (AT). Und wenn gelitten wird, sind die Psalmen den meisten immer noch die besten Tröstungen.


    Mit dem folgenden möchte ich aber kein Streitgespräch hier beginnen, sondern einfach Unterschiede aufgezeigt werden:

    So zum Beispiel dass es nur einen einzigen Gott gibt, eine ganz zentrale Aussage:
    5. Mo 6,4 Höre Israel, (schmah Israel), JHWH unser Gott (eloheinu) JHWH einzig (echad).
    Jesus nimmt ja dies auf in Mk 12,28, wo ihm dann der Schriftgelehrte sagte, dass es stimmt, dass Gott nur EINER wäre, und dass ausser ihm es keinen gibt. So war und ist das Verständnis derart, dass Gott sicher nicht Mensch wird, respektive, dass ein Mensch nicht Gott sein kann. Solches Denken hatten die Heiden mit ihren Göttern, aber nicht das Judentum.


    Juden denken nicht, dass sie durch Werke „gerecht“ würden, wie das häufig so gesagt wird. Sie leben genau so aus der Gnade und der Barmherzigkeit. Sie müssen auch nichts dafür opfern (steht ja schon in den Propheten, dass Gott doch diese Weisungen nicht in dem Sinn geboten hatte, also nicht zur Rechtfertigung), um Vergebung zu erlangen. Sicher wird von „Verdiensten“ und guten Taten gesprochen, aber da wird ja im christlichen auch von Früchten und Werken gesprochen. Deshalb erscheint mir eine Opfertheologie wie im Christentum abwegig und ich kann sie auch nicht anhand der Worte von Jesus nachvollziehen.


    Im jüdischen gibt es nicht das personifizierte Böse, der Gegenspieler Gottes, so als Herrscher der Welt, wie es im Christentum entstanden ist. Man spricht da eher vom guten und bösen Trieb im Menschen, und es ist sein Verantwortung, welches er pflegen will.

    Gott ist kein Patriarch, sondern Gott hat eine rechte und eine linke Seite, die männliche Seite und die weibliche Seite (so war ja auch das erste menschliche Wesen). Jede diese Seiten hat ihre Eigenschaften, nicht dass nun das männliche besser oder höher sei, oder sich das eine über das andere erhöhen soll, nein, im Ausgleich, im Verbinden des scheinbar Gegensätzlichen kommen die Seiten erst zur wirklichen Geltung. Da musste nicht zuerst die Gnade kommen, damit es die Gerechtigkeit durchbrechen kann.


    Soweit mal einige Gedanken dazu. So schliesse ich mich eher diesem jüdischen Denken/Glauben an (ab er nicht, dass ich nun konvertieren müsste, lol).

    Lehit

    Alef

  2. #2
    Isaak Gast

    Standard

    Ich habe hier auch gerne gelesen.

    Eines was Alef schon angeschrieben hat möchte ich unterstreichen.

    Und zwar:

    Der welcher, über unseren jüdischen Glauben, den Ewigen sucht und kein Jude ist, muss weder unseren Glauben annehmen noch Jude werden.

    Er/sie können das, aber es ist nicht notwendig und würde keine nähere Nähe oder keine entferntere Entfernung zum, bzw. gegenüber des EWIGEN bewirken.

    Im Jüdischen ist Glaube und der Ewige nicht identisch. Die Schrift nicht identisch mit dem Schreiber und Autor. Glaube ist das was wir Menschen beleben und verstehend annehmen, richtig zu glauben.

    Der EWIGE bleibt dabei der EINZIGE SELBE und ist uns vielleicht weder gram noch abgeneigt und auch nicht zugeneigt, wenn wir fehlerhaft oder besser oder etwas richtiger glauben, oder gar sehen und hören.

    Das Bemühen ist es und die Ehrlichkeit zu sich Selbst, die Ehrlichkeit zu seinem Gegenüber, die Ehrlichkeit der Schöpfung gegenüber und somit allen erfahrbaren Teilen G"ttes ehrlich gegenüber, welches wie ein bemühtes aktives Strecken der Wurzeln einer Rebe wirkt, welche das Wasser berühren.

    Der Wein ist es, das Geheimnis G"ttes, welches gar nicht so geheimnisvoll ist, sondern so lebendig und unmittelbar nahe ist und mitten in uns fließt.

    Brennende Büsche brennen nicht unbedingt nieder und aber brennende Worte verlieren ihre Wörtlichkeit und erst recht ihre Wortwörtlichkeit. Texte sind keine Texte mehr, Bücher keine Bücher mehr, Heilige keine Heilige mehr und Natur keine Natur mehr, sondern allein ER ist und wir mitten daran und darin und in jedem Alef und jedem Taw, in jedem Körnchen und jedem Globus zu begegnen und anwesend.

    lehit
    Isaak


 

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