Der Autor des Johannes-Evangeliums war ein Mystiker... mit Ratio kommst Du bei ihm nicht groß weiter @FrauShane... Deine Fragen sind Ratio-Based pur.
Du scheinst mit diesen Worten und Lehren Jesus ein Problem zu haben an diese zu glauben... sonst würde sich Dein Satz nicht so lesen wie er sich liest.
Und nun versuchst Du, so scheints mir, zwanghaft irgendwie/wo in den Evangelien Worte Jesus zu finden die dem paulinischen Konstrukt "Vergebung der Sünden durch Glaube allein" bestätigen... aber die Mühe kannst Du Dir eigentlich sparen weil die gibt es dort nicht.
Bezeichnetest Du Dich selbst nicht mal als "Bibeltreu"? Weißt Du was in meinen Augen der größter Fehler von euch sog. "Bibeltreuen" ist? Daß ihr anfängt die Bibel zu vergewaltigen... zu verzerren... zu verbiegen.... wenn ihr unbedingt Dinge dort stehen haben wollt die ihr gerne gelesen haben wollt... und merkt dabei gar nicht daß ihr ab diesen Zeitpunkt schon eure vermeintliche Bibeltreue gebrochen habt.
Die Deutung genannter Johannes Stelle würde mich persönlich von Menschen die der Mystik anhängen interessieren (Provisorium? wie wärs?) ... weil diese in meinen Augen den besten Zugang zu Johannes haben.
Mit dem "Tröster" aber ist aufjedenfall der HG gemeint... dieser wird auch manchmal als "Sachwalter" oder "Geist der Wahrheit" oder "Verteidiger" oder "Anwalt" übersetzt.
Laut dem Dialog deswegen weil über sie sonst der HG nicht kommt.
Es könnte sein daß solang Jesus bei ihnen war sie keinen Drang hatten mit dem Geist Gottes selbst innerlich Kontakt aufzunehmen weil sie ja ständig Jesus fragen konnten.
Find ich zu Buchstäblich "gelesen" daß Jesus hier eine allgemeine Definition von Sünde ansprach.
Interessant ist auch daß nichtmal seine Jünger so recht begriffen was er da überaupt mitteilen möchte ("Wir wissen nicht, was er sagt" Joh 16,18)
Und zu letzt: Der Opfergedanke den Du und so viele ja Anhängen ist in sich wirklich nicht schwer zu begreifen. Dazu braucht es weder Mystik noch Gleichnisse... zudem der Opfergedanken im Judentum allen bestens bekannt ist... also warum sollte Jesus da ewig um den heißen Brei in den Evangelien reden ohne auch nur einmal klar und deutlich auszusprechen was denn ja seine angebliche "Lehraussage" denn nun ist?
Das kann ich Dir in 4 Zeilen hinschreiben oder Aufsagen und jeder würds verstehen. Dazu braucht es keine Mystik. Nein... es ist viel mehr so daß hohe geistige Dinge zu erklären Gleichnisse und/oder Mystik benötigen... die Vorstellung hingegen daß man Gott ein Opfer zur Vergebung der Sünden geben müsse gilt in der Religionswissenschaft als "Primitiv" weil diese vorstellung in den allermeisten und ältesten primitiv(st)en Religionen immer vorzufinden war. Falls sich die Religion aber entwickelte verschwand paralell dazu auch die Vorstellung vom Opferbedürftigten Gott(es bild).
Ist also alles auch eine Frage der spirituellen Entwicklung.
Grüße Net.Krel
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