Hallo FrauShane,
es tut mir sehr leid, aber ich habe nicht im Geringsten eine Ahnung, was du mir mit eigentlich sagen möchtest!
Du behauptest zwischen uns stünde ein Beziehungsthema und dass ich dir ein falsches Bild und mein Denken übergestülpt hätte, dass ich deine Worte von deiner realen Person trennen würde usw. Das alles kann ich nicht sehen! Ich schreibe und reagiere hier lediglich auf Posts und habe hier, in diesem speziellen Fall, ganz einfach nur ehrlich gesagt, was ich fühlte.
Damit wollte ich dir weder etwas überstülpen, noch ein Beziehungsthema draus machen, oder deine Worte von deiner realen Person trennen. Ich habe einfach nur meinen Eindrücke bezüglich dieses Threads zum Ausdruck bringen wollen! Wenn ich damit komplett falsch lag und du das ganz anders siehst, dann habe ich damit kein Problem und ich finde, dass du damit auch kein Problem haben müsstest, denn schlussendlich unterhalten wir uns hier ja nur miteinander und halten nicht übereinander Gericht!
Umso weniger kann ich verstehen, welche Dimensionen du aus meinen Posts heraus liest! Du betrachtest mein theologisches Denken als Manifestation eines Beziehungsproblems...
...weil ich dir anhand einiger thematischer Punkte aufzeigen möchte, wie sich auch dein theologisches Denken als ein (und zwar dasselbe!) Beziehungsproblem manifestiert...
...reihst Vorurteil an Vorurteil...
...die Überlegenheit der christlichen Lehre gegenüber der buddhistischen...[]... Aber angesichts der Tatsache, dass ihr Paulus nicht akzeptieren könnt, wollte ich bei Jesus bleiben, den ihr akzeptieren könnt...[]...Net.Krel ist sehr oft ab vom Schuss, wenn es um die Einschätzung meiner Worte, meiner Persönlichkeit und meinen Beweggründen geht, und auch dir passiert das häufiger...[]...Wenn ihr an die Bibel genauso herangeht (misstrauisch, voreilig Unterstellungen zusammenreimend, dabei Unrecht tuend und es nicht mal merkend), dann ist es kein Wunder, dass ihr zu so vielen Dingen so negative Sichtweisen habt und an bestimmten Stellen auch wahrscheinlich nicht final durchbrecht...[]... Aber ich bin traurig darüber, dass du dich nicht wenigstens korrigieren lässt...
...und zu dieser, noch lange nicht vollständigen Auswahl an Vorurteilen mag ich dir jetzt mal was sagen!
In deinen Augen mag die christliche Lehre ja der buddhistischen Lehre überlegen sein, aber das ist eben nur in deinen Augen so! Für mich persönlich ist die Lehre zweitrangig und das Herz des Gläubigen das Entscheidende. Eine verstandesmäßig verarbeitete Lehre, ein verinnerlichtes Lehrgebäude mag ja eine feine Sache sein und wahrscheinlich brauchen wir Gläubigen alle, mehr oder minder, eine Identifikation mit einer der vielen Lehren, die uns zu Gott führen sollen, aber letztlich ist es nicht der Glaube an eine bestimmte Lehre, die uns Gott näher bringt, sondern ein ihm gegenüber aufgeschlossenes Herz, eine offene Seele, die Bereitschaft zu ihm umzukehren, sich ihm zuzuwenden. Und wenn das jemand auf Grundlage welcher Lehre auch immer angehen und vollenden mag, ist das in meinen Augen gleichwertig! Wir Beide haben also, so denke ich, kein Beziehungsthema am Laufen, sondern wir schauen nur mit unterschiedlichen Augen in die Welt hinaus. Und das ist völlig ok!
Ich habe nie gesagt, noch gedacht, dass ich Paulus nicht akzeptieren könne. Ich akzeptiere ihn sehr wohl, ich halte nur einige Lehren und Aussagen von ihm für falsch. Würde ich Paulus generell nicht akzeptieren, würde ich mich nicht so intensiv mit seiner Lehre auseinandersetzen. Aber da ich mich mit seiner Lehre auseinandergesetzt habe und ihm, wie gesagt, einige Jahre meines Lebens sogar geglaubt habe, kann ich nicht behaupten, dass ich ihn nicht akzeptieren würde. Ich habe nur die Diskrepanz zwischen seiner Lehre und der Lehre Jesu gesehen und bekomme das einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Ich stehe Paulus also kritisch gegenüber, aber nicht vollends ablehnend. Und ich möchte nicht als einer bezeichnet werden, der Paulus nicht akzeptiert, nur weil ich seine Lehre differenziert betrachte und auch weiterhin differenziert betrachten möchte!
Es mag ja sein, dass du dich von net.krel und mir missverstanden fühlst, aber ich kann dir, zumindest was meine Person betrifft, versichern, dass ich dir, soweit es mir möglich ist, so offen wie ich nur kann begegnen möchte. Ich habe kein schlechtes Bild von dir und schon gar nicht habe ich dich bereits irgendwie abgestempelt! Selbstverständlich habe ich mir von dir, wie auch von jedem anderen User hier bei den Gnadenkindern, ein Bild gemacht (anhand dessen was und wie du schreibst), aber dieses Bild entspricht exakt dem Bild, dass sich jeder Mensch von seinem Gegenüber macht, wenn er mit ihm in schriftlichen Kontakt steht - nicht mehr und nicht weniger! Das ich dabei auch mal weit ab vom Schuss bin, dürfte deshalb selbstverständlich sein. Das ist eine ganz natürliche Sache und in der Wissenschaft nennt man das "Fremd- und Selbstbild" und nicht selten driften die beiden Bilder sehr weit auseinander....Das ist normal!
Desweiteren gehe ich an die Bibel weder misstrauisch, noch voreilig Unterstellungen zusammenreimend und dabei Unrecht tuend heran und ich merke sehr wohl, wenn ich einem Text gegenüber doch einmal voreingenommen sein sollte. Mein Verhältnis zur Schrift ist ein Inniges, von tiefster Liebe und Sehnsucht geprägtes! Ich hatte mich ihr völlig hingegeben, zu Zeiten, wo Gleichaltrige, (zurecht), das Einströmen ihrer Hormone in die Blutbahn mit reichlich Alkohol und Partys zu begrüßen verstanden! Ich hatte mich jedoch, wie empfohlen, in mein Kämmerlein zurückgezogen und ich habe es nicht bereut!!! Ich bin unendlich dankbar für meinen Glauben und mein Glaube ist untrennbar mit der Schrift verbunden, auch wenn ich sie heute anders verstehen sollte, als du es vielleicht tust. Misstrauisch, unterstellend, ihr Unrecht tuend und mir irgendwas zusammenreimend habe ich sie jedenfalls nie betrachtet (jedenfalls nicht bewusst) und ich finde auch nicht, dass ich der Bibel gegenüber negative Sichtweisen hätte. Ich sehe sie einfach so, wie sie sich mir im Laufe der Zeit zu erkennen gegeben hat. Und damit bin ich sicher auch noch nicht am Ende!
Über was bist du denn nun konkret traurig? Das ich mich nicht korrigieren lasse? Inwiefern? Soll ich all meine Lebens- und Glaubenserfahrungen sausen lassen und fortan so glauben, wie du es dir wünschst? Soll ich deiner Vorstellung von gesunder Lehre folgen? Was ist eigentlich los mit dir, FrauShane? Du sagst, du würdest mich in die Hölle fahren lassen, aber bist gleichzeitig traurig, weil du das Vorurteil in mich hineinprojezierst, dass ich der Bibel (inklusive, natürlich, Paulus!!!) keine Chance geben würde. Woher weißt du das alles? Alles was du weißt, wenn du mal ehrlich bist, ist, dass du mich in die Hölle fahren lassen würdest! Von meinem Verhältnis zur Bibel und Gott verstehst du rein gar nichts!
Und weshalb ist das so? Das ist, weil du mir ein Bild überstülpst (du mir, nicht ich dir!), weil ich in deinem Gedankengefängnis gefangen bin und in Ketten liege und nun überträgst du dein für mich gebautes Guantanamo, auf deine Person! Du suchst die Opferrolle, willst den Spieß umdrehen, meine einfachen und aus lauterem Herzen geborenen Fragen verkehren und das ganze gipfelt dann in deinem Satz:
Du vertraust mir nicht in dem, was ich über mich selbst sage, sondern stülpst mir dein Denken über und machst dir ein Bild von mir, das anders ist, als ich in Wahrheit bin.
Ja wer bist du denn in Wahrheit? Ich habe dich hier bisher nur kennen gelernt, als die FrauShane, die mich in die Hölle fahren ließe, die wähnt, dass ich mich nicht korrigieren lassen würde und meint, dass ich der Bibel keine Chance geben würde!
Und du sprichst nun davon, dass ich dir mein Denken überstülpen würde?
Ich kann dir sagen und dir versprechen, dass ich dich sein lasse, was immer du auch sein möchtest! Und ganz egal was auch immer du seist, ganz egal wohin dich dein Weg auch führen mag, ich wünsche dir das Himmelreich!
Aber eins macht es mir wirklich schwer! Du sagtest, du musstest weinen, als du meine Worte last. Du meinst, du könntest verstehen, was damals in und mit mir geschehen war! Du nennst es "paulinische Bedrängnis", "Römerkampf", "Sündenfokus", hast dir also feine Worte dafür ausgedacht, aber glaube mir, da stülpst du mir was über! Wäre es nicht so, hättest du nicht die Vorurteile aufgereiht, die ich weiter oben erwähnte!
Denn ich hatte mein ganzes Herz gegeben und nie habe ich etwas davon zurück behalten, noch zurück verlangt! Dein Urteil über mich ist falsch! Und deine Tränen entsprechen wohl eher eine aus der Tiefe deines Selbst kommenden Befriedigung, als ein aufrichtiges Mitfühlen meines Schmerzes und meiner Bitternis! Und doch behauptest du, dass ich es sei, der dir etwas überstülpen wolle!
Ne, FrauShane, davon verstehst du nichts! Und da kannst du nicht von deiner Person auf mich schließen. Genauso wenig wie du behaupten kannst, dass ich dich in ein unzulässiges Bild pressen würde! Ich wollte mich hier nur nett unterhalten, aber du machst gleich eine existentielle Sache draus, so als würdest du mich kennen! Mich und meine Kämpfe, meine Einstellung, mein Herz...
Aber nichts davon kennst du. Du kennst nur die Liebe zu deinen Worten, deinen Ausdrucksmöglichkeiten, deine Selbstverliebtheit! Du kehrst die Dinge gerne um und machst gern viele Worte und glaubst, dass viele Worte überzeugen!
Aber mich überzeugst du nicht im Geringsten! Und warum? Weil du z.B. Johannes für einen Augenzeugen Jesu hältst. Das war er aber nicht. Johannes erzählt immer nur von einer Allegorie Namens Jesu:
Sowohl die literarische Gestalt als auch das theologische Profil des Joh sprechen dagegen, dass ein Augenzeuge und Jünger Jesu sein Verfasser war. [ ] Sein theologisches Profil weist den Verfasser des Joh als einen Autor aus, der die Wirksamkeit Jesu mit erheblichem Zeitabstand und auf einem hohen Reflexionsniveau betrachtet. Damit dürfte er kaum zur Generation der ersten Zeugen gehören. Da der Verfasser intensiv Traditionen nutzt, deren Ursprung im hellenistischen Judentum zu suchen ist, war er selbst möglicherweise Judenchrist. Dafür könnte auch die Geschichte der Adressaten sprechen. (Quelle: http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/neues-testament/evangelien/johannes/ )
Na ja, die Bibelwissenschaften...Egal!
Aber weißt du was ganz schlimm für mich ist? Das du nicht spürst, wie aufrichtig und ehrlich ich bin! Nicht, dass mein Herz daran hinge, dass du spürst wie aufrichtig und ehrlich ich bin, aber ich würde dir niemals einfach so etwas überstülpen wollen! Du sprachst davon, dass für dich Mission etwas mit "Vorbild" und "Missverständnisse aufklären" zu tun habe! Deshalb und nur deshalb wähnte ich, dass deine Posts etwas mit Mission zu tun haben könnten! Aber offensichtlich bist du nicht hier um ein Vorbild zu sein und Missverständnisse aufzuklären, sondern viel mehr, weil du dich behaupten willst und verliebt bist, in die Art dich mitzuteilen und dich auszudrücken!
Ach, liebe FrauShane,
ich hatte keine "paulinische Bedrängnis", keinen Römerkampf" und auch keine "Sündenfokus", ich hatte alles verloren...
Die Krähen schrei'n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei'n –
Wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!
Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts ach! wie lange schon!
Was bist du, Narr,
Vor Winters in die Welt – entflohn?
Die Welt – ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer Das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.
Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg', Vogel, schnarr'
Dein Lied im Wüsten-Vogel-Ton! –
Versteck' du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrei'n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei'n –
Weh dem, der keine Heimat hat!
Ich danke dir für deine Tränen, aber meine hast du nie gekannt!
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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