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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    luxdei Gast

    Standard

    Nein, Geli. Theologie ist eben keine subjektive Sache, sondern Wissenschaft.
    D.h. auch wenn sie wie jede andere Wissenschaft von einigen Prämissen ausgeht. Die Schlüsse, die sie zieht, müssen formalen Kriterien entsprechen. Ein Kriterium von Wissenschaft ist die Objektivität. Das Ergebnis einer Untersuchung muß (weitgehend) unabhängig vom Untersucher und von anderen methodisch nachvollziehbar sein. Deshalb hat Theologie nicht mit Offenbarungen oder subjektiven Glaubensüberzeugungen gemein. Wenngleich der selbe Mensch, der Theologie betreibt, auch Offenbarungen haben mag.

    Gruß
    LD

  2. #2
    Faye Gast

    Standard

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Nein, Geli. Theologie ist eben keine subjektive Sache, sondern Wissenschaft.
    D.h. auch wenn sie wie jede andere Wissenschaft von einigen Prämissen ausgeht. Die Schlüsse, die sie zieht, müssen formalen Kriterien entsprechen. Ein Kriterium von Wissenschaft ist die Objektivität. Das Ergebnis einer Untersuchung muß (weitgehend) unabhängig vom Untersucher und von anderen methodisch nachvollziehbar sein. Deshalb hat Theologie nicht mit Offenbarungen oder subjektiven Glaubensüberzeugungen gemein. Wenngleich der selbe Mensch, der Theologie betreibt, auch Offenbarungen haben mag.

    Gruß
    LD
    Eben, und weil manches, was die W. rausgefunden haben, den Gläubigen nicht paßt, wird nicht der Glauben hinterfragt, sondern der/die Wissenschaftler angegriffen.
    So geschah es vor wenigen Jahren, als ein junger Mann und Mormone, für seine Dissertation wissenschaftlich fundierte Fakten zusammentrug, die belegten, das die indianer nicht, wie von den Mormonen behauptet, von den Hebräern, sondern den Asiaten abstammten. Als Folge wurde er ausgeschlossen und seine Motivation in Frage gestellt.

  3. #3
    luxdei Gast

    Standard

    Ja, frei nach dem Motto "Es kann nicht sein, was nicht sein darf."

    Es ist aber nicht nötig, in den naturwissenschaftlichen Bereich zu gehen. Denke doch nur mal an die Frage der Bibelauslegung.

  4. #4
    Geli71 Gast

    Standard

    Ich glaube, ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Ich meine nicht, das Theologie subjektiv ist. Und natürlich muss sie nach wissenschaftlichen Standards betrieben werden.

    Aber das Objekt der Theologie ist Gott, wie er sich den Menschen offenbart (hat). Hätte er das nicht, wüssten wir wohl nichts von ihm.

    Und diese Menschen haben ihre Erfahrungen mit Gott weitergegeben, zunächst nur mündlich, später schriftlich. Quer durch verschiedene Kulturen, in einer riesigen Zeitspanne. Das alles ist bei der Beschäftigung mit den biblischen Texten zu berücksichtigen.

    Aus diesem Grund meine ich, kann ich die Bibel nicht "wortwörtlich" nehmen, um ihr gerecht zu werden. Gerade das wäre wenig wissenschaftlich. Ich muss mir aber auch die Mühe machen zu untersuchen, wie die Hintergründe wirklich waren und worauf die Menschen jeweils Bezug nehmen. Soweit man das heute sagen kann.

    Geli

  5. #5
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Geli71 Beitrag anzeigen
    Aber das Objekt der Theologie ist Gott, wie er sich den Menschen offenbart (hat). Hätte er das nicht, wüssten wir wohl nichts von ihm.
    Dieses Offenbaren würde ich dann als Religion bezeichnen, nicht als Theologie. Beides sind für mich zwei Paar Schuhe. Auch wenn das eine das andere befruchten kann.

    Und diese Menschen haben ihre Erfahrungen mit Gott weitergegeben, zunächst nur mündlich, später schriftlich. Quer durch verschiedene Kulturen, in einer riesigen Zeitspanne. Das alles ist bei der Beschäftigung mit den biblischen Texten zu berücksichtigen.
    Das macht die Bibel auch interessant. Wir erfahren viel über die Erfahrungen und Sichtweisen anderer Menschen.

    Aus diesem Grund meine ich, kann ich die Bibel nicht "wortwörtlich" nehmen, um ihr gerecht zu werden. Gerade das wäre wenig wissenschaftlich. Ich muss mir aber auch die Mühe machen zu untersuchen, wie die Hintergründe wirklich waren und worauf die Menschen jeweils Bezug nehmen. Soweit man das heute sagen kann.
    Da stimme ich Dir voll und ganz zu :-)

  6. #6

    Standard

    Zum Thema Theologie muss ich mich nicht wesentlich äußern. Es ist offensichtlich ein notwendiges Handwerk der Kirche.

    Zum wörtlich nehmen der Bibel, kann man so manches sagen. Sicher auch den Punkt, man kann sie wörtlich nehmen oder ernst nehmen. Beides verträgt sich jedoch nicht.

    Was Theologie und wörtlich nehmen bewirken kann wird an folgenden Beispiel deutlich:

    Die Reformatoren sagten, dass der christliche Glaube nur auf die Heilige Schrift, die Bibel gegründet ist. Diesbezüglich musste sich Martin Luther vor dem katholischen Theologen Prof. Dr. Johann Eck folgenden Vorwurf gefallen lassen: “Die Kirche hat doch die Feier vom Sabbat (Samstag) verlegt auf den Sonntag aus ihrer eigenen Gewalt und ohne die Heilige Schrift. Der Sabbat ist hineichend geboten worden in der Schrift. Nun steht weder in den Evangelien, noch bei Paulus, noch in der ganzen Bibel, dass der Sabbat aufgehoben sei, und der Sonntag eingesetzt, deshalb ist es geschehen durch die Einsetzung der apostolischen Kirche, ganz ohne der Heiligen Schrift. ... Gehorchst du allein der Schrift, so musst du dann auch den Sabbat halten... der von Anbeginn der Welt gehalten worden ist.”
    J. Eck - im Gespräch mit Martin Luther S. 78 – 79

    Der berühmte Theologe Edwart T. Hiscox, Herausgeber des Baptist Manual, sagte: “Es war und gibt ein Gebot, den Sabbat zu heiligen, aber der Sabbat war nicht der Sonntag... Es wird jedoch gesagt, und mit einigen Anzeichen des Stolzes, dass der Sabbat vom siebten Tag auf den ersten Tag der Woche verlegt wurde... Wo kann der Bericht für eine solche Umwandlung gefunden werden? Nicht im Neuen Testament, auf gar keinen Fall. Es gibt keine biblischen Beweise für eine Veränderung der Sabbatinstitution vom siebten Tag zum ersten Tag der Woche.” Weiter erwähnte Hiscox: “Natürlich weiß ich recht gut, dass der Sonntag als ein religiöser Tag nie in der frühen Christenheit in Gebrauch kam, da wir dies von den Kirchenvätern und anderen Quellen her wissen, aber wie schade, dass er mit dem Zeichen des Heidentums gebrandmarkt ist und mit dem Namen des Sonnengottes getauft wurde, als er von den abgefallenen Päpsten angenommen und sanktioniert und an die Protestanten als ein heiliges Erbe weitergegeben wurde.” Auf die Wahrheit kommt es an, S. 128


    Das sind auch Folgen der Theologie, die Entfremdung des Menschen von der Schrift und Rechtfertigung für Antigöttliches Verhalten. Und somit darf dann eben auch jeder so die Bibel für sich in Anspruch nehmen wie er will. Das lehrt auch die Theologie und es praktizieren die Kirchen und das Kirchenvolk (Gläubige) in dessen Folge. Nur ein ganz kleines Beispiel, welches deutlich macht, weit sich Anspruch und Realität trennt.

    Absalom

  7. #7
    Geli71 Gast

    Standard

    Bis zu deinem letzten Absatz waren deine Ausführungen sehr interessant und belegen und genau das, was ich sagen wollte.

    Dein letzter Absatz ist in meinen Augen total daneben. Die Entfremdung des Menschen von "der Schrift" (meinst du damit die ganze Bibel?) soll eine "Folge" der Theologie sein? Ja, wie kann das denn sein, wenn sich Theologie doch mit der Schrift beschäftigt?

    Den Begriff "antigöttliches Verhalten" musst du genauer definieren. Meinst du Sünde/Schuld? Dafür gibts immer eine Rechtfertigung.

    Wieso "lehrt" die Theologie, dass jeder die Bibel so nehmen kann, wie er will? Da hast du etwas gründlich mißverstanden. Ausserdem kann man nicht wirklich von "der Theologie" sprechen. Denn auch da gibt es viele unterschiedliche Strömungen.

    Geli

  8. #8
    poetry Gast

    Standard

    Kleiner Einwurf:

    Theologie beschäftigt sich zwar mit der Schrift bzw. den Schriften aber sie versucht sie auch auszulegen - heißt, der Theologe als solches legt die Schrift so aus, wie es sein Glaubensfundament, also seine Religion von ihm verlangt.

    Neue Erkenntnisse werden auch oft in das Raster der jeweiligen Denomination gepackt. Wehe dem einer schießt quer: Willst Du nicht mein Bruder sein, dann hau ich Dir den Schädel ein. Der katholische Theologe Hans Küng ist ein Beispiel dafür, was einem Theologen passiert, der die Pfade seiner Religion verläßt.

    Aber Schriften sind nicht das einzige Spielfeld der Theologie, auch Traditionen gehören dazu und Kirchen(irr)lehren denen wir schon seit knapp 1700 Jahren stillschweigend gehorchen.

    Allgemein frage ich mich : Läßt sich Gott in eine "Lehre" pressen?

    Gruß,
    Poe
    Geändert von poetry (06.11.2008 um 15:16 Uhr) Grund: Tippfehler wechens dicker Finger *G*


 

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