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Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Wozu dient sie?
    Vielleicht zuerst mal die Frage, woher kommt sie, die Theologie?
    Wie kommt es zu den von ihr definierten vorgegeben Wahrheiten?
    Woher kommt es, dass man Dinge als Wahrheiten voraussetzt, als Absolut betrachtet?
    Was war zuerst, die vorgegebe Wahrheit, oder die Theologie?
    Oder entstand die zur vorgegebenen Wahrheit definierten Schriften aus dem durch die Tradition entstandenen Gottesglauben?
    Was hat Theologie mit dem Glauben gemeinsam?
    Was war zuerst, Glaube an den Ewigen oder die Theologie und inwieweit sind sei abhängig voneinander?
    Was vermittelt denn Gott selber (also nicht durch andere) über sich?

    Es ist offenbar, dass die Schriften aus der Theologie heraus als solche definiert wurden. Also basiert die Theologie nicht auf schon vorher von aussen vorgegeben, sondern aus denen von ihr ausgewählten allgemeinen Schriften.


    So ist Theologie etwas, die lehr- und wissenschaftsmässig Lehre über Gott erforscht will, erforscht und dadurch auch dem Menschen ihre (menschlichen) Erkenntnisse vorgibt. Das Problem ist eigentlich aber, dass Gott nicht fassbar und erforschbar ist, sich nicht in eine Lehre und Wissenschaft hineinpressen lässt oder durch sie definieren lässt. Deshalb steht ja, dass man sich kein Bild vom Ewigen machen soll. Somit gibt es auch unterschiedliche Ergebnisse, was ja sich in den verschiednen Konfessionen und Gruppierungen zeigt.

    Nun hat sich aber Gott trotzdem geoffenbart, auf verschiedene Weise, meistens sehr spezifisch in Umständen, Personen oder dem Volk Israel. Wobei auch dies ist schon wiederum ein eigenes festlegen von Wahrheiten, welche wir als solche interpretieren oder definieren.


    Somit zeigt es sich eigentlich, dass Theologie NIEMALS als absolut betrachtet werden kann, sondern höchstens subjektive Teilwahrheiten, enthält. Nun kommt das anfängliche Problem hinzu, dass sich die Theologie (resp. Kirche, aber das kann man j anicht genau trennen) sich selber die Schriften definiert, worauf sie ihre Lehren bauen will, was nun wiederum relativ ist.
    Um dieses Problem etwas auszubügeln, zu entschärfen, definiert man dann die Schriften als von höchster Stelle inspiriert, ja bis dahin, von Gott jedes Wort hörbar eingegeben. Aber selbst dies lehrt die Theologie unterschiedlich.


    Nun, diese Theologien wurden zum Heil und ebenso auch zum Unheil des Menschen eingesetzt. Sicher ist viel Gutes entstanden und auch anerkannt werden muss, was sich nicht einfach weg geschoben werden darf, aber es wurde leider auch Missbrauch betrieben, wobei in jedem Fall gefragt werden muss, ob auch durch das anscheinend Gute wirklich „Gotteslehre“ dargestellt wurde.



    Lehit

    Alef

    Theologie ist aber vielleicht auch das, was jeder einzelne in seinem Glaubensleben lebt.

  2. #2
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    @Geli, nur etwas geduld

    Lehit

    Alef

  3. #3
    Geli71 Gast

    Standard

    Ja, mit der Definition fängt´s ja schon an. Jeder hat da wieder seine eigene, und wer hat nun Recht? (Ist nur eine rhetorische Frage, also bitte nicht aufeinander losgehen!)

    Ich probiers mal so:

    Theos+Logos=Reden/Wort/Lehre von Gott. Ganz wertfrei betrachtet ist Theologie also die Lehre von Gott.

    Wie kann man aber eine Lehre von etwas erschaffen? Indem man es untersucht, erforscht.

    Wie können Menschen nun aber Gott erforschen? Dafür muss Gott sich mitteilen, offenbaren.

    Und da wird es bei mir "christlich": der Gott der Bibel bemüht sich, die Menschen zu erreichen, sich ihnen mitzuteilen. Auf vielfältige Weise schon im AT, in Jesus Christus schließlich dadurch, indem er den Menschen ein Mensch wird.

    Also, Gott teilt sich den Menschen mit, indem er zu den Menschen kommt. Nur weil er sich uns mitteilt, können wir ihn erforschen.

    Mein Fazit: ich kann nur Theologie betreiben, wenn ich ein von Gott Angesprochener bin.

    Wo begegnet mir Gott?

    In der Bibel, Predigt, im Miteinander von "Angesprochenen", in der Natur und schließlich gibt es noch die sog. "unmittelbaren" Gotteserfahrungen. Diese gehören in den Bereich der Mystik und da ist Vorsicht geboten. Denn da kann jeder kommen und behaupten "Gott hat mir das und das gesagt..."
    Sie sind wichtig für mich, aber nicht maßgeblich für Jedermann.

    Wir erleben die Anrede Gottes also meistens durch ein "Medium". Gott wählt den Menschen zugängliche Größen um sich mitzueilen. Dadurch macht er sein Wort auch missverständlich.

    Der Gegenstand oder das Objekt des Theologen ist also das Menschenwort. Sie suchen Gottes Wort im Menschenwort.

    ...das reicht wohl erst mal!

    Geli

  4. #4
    luxdei Gast

    Standard

    Nein, Geli. Theologie ist eben keine subjektive Sache, sondern Wissenschaft.
    D.h. auch wenn sie wie jede andere Wissenschaft von einigen Prämissen ausgeht. Die Schlüsse, die sie zieht, müssen formalen Kriterien entsprechen. Ein Kriterium von Wissenschaft ist die Objektivität. Das Ergebnis einer Untersuchung muß (weitgehend) unabhängig vom Untersucher und von anderen methodisch nachvollziehbar sein. Deshalb hat Theologie nicht mit Offenbarungen oder subjektiven Glaubensüberzeugungen gemein. Wenngleich der selbe Mensch, der Theologie betreibt, auch Offenbarungen haben mag.

    Gruß
    LD

  5. #5
    Faye Gast

    Standard

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Nein, Geli. Theologie ist eben keine subjektive Sache, sondern Wissenschaft.
    D.h. auch wenn sie wie jede andere Wissenschaft von einigen Prämissen ausgeht. Die Schlüsse, die sie zieht, müssen formalen Kriterien entsprechen. Ein Kriterium von Wissenschaft ist die Objektivität. Das Ergebnis einer Untersuchung muß (weitgehend) unabhängig vom Untersucher und von anderen methodisch nachvollziehbar sein. Deshalb hat Theologie nicht mit Offenbarungen oder subjektiven Glaubensüberzeugungen gemein. Wenngleich der selbe Mensch, der Theologie betreibt, auch Offenbarungen haben mag.

    Gruß
    LD
    Eben, und weil manches, was die W. rausgefunden haben, den Gläubigen nicht paßt, wird nicht der Glauben hinterfragt, sondern der/die Wissenschaftler angegriffen.
    So geschah es vor wenigen Jahren, als ein junger Mann und Mormone, für seine Dissertation wissenschaftlich fundierte Fakten zusammentrug, die belegten, das die indianer nicht, wie von den Mormonen behauptet, von den Hebräern, sondern den Asiaten abstammten. Als Folge wurde er ausgeschlossen und seine Motivation in Frage gestellt.

  6. #6
    luxdei Gast

    Standard

    Ja, frei nach dem Motto "Es kann nicht sein, was nicht sein darf."

    Es ist aber nicht nötig, in den naturwissenschaftlichen Bereich zu gehen. Denke doch nur mal an die Frage der Bibelauslegung.

  7. #7
    Geli71 Gast

    Standard

    Ich glaube, ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Ich meine nicht, das Theologie subjektiv ist. Und natürlich muss sie nach wissenschaftlichen Standards betrieben werden.

    Aber das Objekt der Theologie ist Gott, wie er sich den Menschen offenbart (hat). Hätte er das nicht, wüssten wir wohl nichts von ihm.

    Und diese Menschen haben ihre Erfahrungen mit Gott weitergegeben, zunächst nur mündlich, später schriftlich. Quer durch verschiedene Kulturen, in einer riesigen Zeitspanne. Das alles ist bei der Beschäftigung mit den biblischen Texten zu berücksichtigen.

    Aus diesem Grund meine ich, kann ich die Bibel nicht "wortwörtlich" nehmen, um ihr gerecht zu werden. Gerade das wäre wenig wissenschaftlich. Ich muss mir aber auch die Mühe machen zu untersuchen, wie die Hintergründe wirklich waren und worauf die Menschen jeweils Bezug nehmen. Soweit man das heute sagen kann.

    Geli

  8. #8
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Geli71 Beitrag anzeigen
    Aber das Objekt der Theologie ist Gott, wie er sich den Menschen offenbart (hat). Hätte er das nicht, wüssten wir wohl nichts von ihm.
    Dieses Offenbaren würde ich dann als Religion bezeichnen, nicht als Theologie. Beides sind für mich zwei Paar Schuhe. Auch wenn das eine das andere befruchten kann.

    Und diese Menschen haben ihre Erfahrungen mit Gott weitergegeben, zunächst nur mündlich, später schriftlich. Quer durch verschiedene Kulturen, in einer riesigen Zeitspanne. Das alles ist bei der Beschäftigung mit den biblischen Texten zu berücksichtigen.
    Das macht die Bibel auch interessant. Wir erfahren viel über die Erfahrungen und Sichtweisen anderer Menschen.

    Aus diesem Grund meine ich, kann ich die Bibel nicht "wortwörtlich" nehmen, um ihr gerecht zu werden. Gerade das wäre wenig wissenschaftlich. Ich muss mir aber auch die Mühe machen zu untersuchen, wie die Hintergründe wirklich waren und worauf die Menschen jeweils Bezug nehmen. Soweit man das heute sagen kann.
    Da stimme ich Dir voll und ganz zu :-)


 

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