Mmm, klingt alles recht schwammig. Im Prinzip glaubt jeder das was er will und interpretiert sein persönliches Wunschdenken in Gott hinein.

Das könnte man allerdings auch jedem Andersgläubigen - auch Christen zum Vorwurf machen, denn die Gefahr besteht immer.

Wie sieht für euch euer Glaube praktisch aus? Wie wird er im Alltag gelebt? Wie steht ihr zu ehtischen Fragen: ist Familie eine Wert, den es zu erhalten gilt? Und weil wir Christen das auch immer gefragt werden: wie steht ihr zur Frage "Schwangerschaftsabbruch" und "Homosexualität" (wobei ich mir ziemlich sicher bin, die Antwort auf Letzeres schon zu wissen...)

Oder sieht das auch jeder von euch anders? Gibt es nichts, was "allgemeingültig" ist?
Ach, mir fällt da noch etwas ein: wenn die Natur von euch so hoch gehalten wird, müsstet ihr doch alle ganz aktiv im Umweltschutz sein, oder?

Fahrt ihr dennoch Auto? Nutzt ihr die Errungenschaften der modernen Technik?

Wie steht ihr zum Töten von Tieren? Esst ihr Fleisch?
Oh so viele Fragen. Okay fang ich mal an.
Ich kann aber nur mich sprechen.

Warum schwammig? Klar, Individualglaube ist natürlich schwieriger als Herdentrieb. Das bedeutet eben sich Gedanken zu machen, net nachgeplapperte Sachen einfach nur so zu glauben. Ist schon schwierig sich Gott/In persönlich zu stellen. Ist nicht jedem seine Sache. Mit Wunschdenken hat das allerdings nix zutun.
Ich denke aber, dass Gott/In schon so mächtig ist, dass sie/er mir sagt, was dran ist und was net. Manchaml denke ich, was hätten so Leuts wie Abraham, Jakob usw. gemacht, wenn sie so glauben würden wie die Bücherreligionen? Die hatten nix zum Nachlesen oder so, die waren auf ihre Augen, Ohren und auf ihre Wahrnehmung angewiesen. Und doch haben die Gott erlebt. So geht’s halt mir auch und vielen anderen eben auch. Zumindest schützt es mich dafür an Märchen und Lügen zu glauben. Aber jedem das Seine sag ich immer.

Was heisst praktisch gelebt? Das ist so umfassend die Frage. Wir haben unsere Feiertage und mein Leben ist auf den Mond ausgerichtet, wie bei die Juden. Finde ich voll toll übrigens. Also es gibt da schon gewisse Dinge, die man praktiziert, aber wie gesagt, dass steht jeden frei und Individualität, dem inneren Folgen seiner Intuition gilt hier immer der Vorrang. Wichtigstes Element ist das Ehren von Gott und Göttin.
Was man wohl bei Wiccas allgemein sagen kann ist, dass ich keinen kenne, der z.B. zur Armee gehen würde, oder bei der Polizei wäre, also Waffengewalt hat. Das ist unvereinbar für meinen / unseren Glauben. Wie das Christen mit der Bergpredigt vereinbaren können bleibt mir ein Rätsel? Neulich habe ich gelesen, dass die ersten Christen lieber starben, als ne Waffe in die Hand zu nehmen. Auch kenne ich keine die in der Rüstungsindustrie arbeiten würden oder so was. Ich kannte aber mal einen von einer Gemeinde Gottes, der arbeitete in einem Panzerwerk. Als ich den mal fragte, wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren könne, meinte der Job ist Job und Gott ist Gott. Also typisch eben.
Also Wicca arbeiten meist in sozialen Bereichen. Viele sind Lehrer, Ärzte, Pädagogen, Musiker, im Krankenhausdiensten, oder arbeiten in Jobs, wo es mit dem Glauben vereinbar ist. Das war auch für mich ganz wichtig. Glaube und Leben sollten schon eine Einheit bilden. Kompromisse bleiben aber net aus. Wir leben halt in einer christlich geprägten Kultur, was soll man machen?

Schwangerschaftsabbruch ist für mich Mord. Es sei denn es gibt die Sicherheit beide würden net überleben. Hier muss jeder selbst entscheiden. Homosexuelles Verhalten gehört ebenso zum Tierreich. Ich mag so was net! Aber ich würde es net verbieten! Es gibt gute wissenschaftliche Arbeiten darüber, die Ursachen ganz verständlich beschreiben.

Klar gibt’s allgemeingültige Regeln. Es sind Sachen, die immer wieder gleich durch Gott/In den Menschen mitgeteilt werden. Manche klingen echt jüdisch lol!

Also ich fahr kein Auto, ich brauche es auch net, noch net. Aber wenn ich es brauche ja klar. Das ist aber echt ein Problem für mich, weil ich solche Maschinen für pure Massenmordinstrumente halte. Moderne Technik, hm – versuche kaum Strom zu verbrauchen. Stelle mir viele Sachen selber her und Biokost ist selbstverständlich. Aber ich esse auch Fleisch, ausser Schwein. Das überlasse ich dann doch lieber den anderen, dass ist nämlich net wirklich erlaubt.
Also wir sind ja in diese Ordnung gestellt und deshalb töten wir auch Tiere zum Überleben. Ja leider. Es tut mir immer innerlich so weh. Also Fleisch gibt’s bei mir nur noch 2 x im Monat. Mehr net. Wer aber Tiere für Kultzwecke opfert ist ein Mörder. Ich versteh das bis heute net, wie man so was machen kann. Besonders bei de Christen verstehe ich das net, dass die noch immer so viele Tieropfer hinschlachten.

BR