Was ist Inhalt meines Glaubens? Gute Frage. Ich bin ein Suchender und ich müsste Lügen wenn ich sagen würde, ich habe auf alle meine Fragen eine Antwort gefunden. Wer kann das schon sagen?
Sawel hat schon viel geschrieben, dass könnt ich so unterschreiben.
Ich sehe mich als Solitary Gotteskind (Wicca / der Name ist so was von abgedroschen), gehöre also keiner Richtung (Coven) an. Ich find Coven sind net mein Ding. Ich schließe mich net einer Richtung an, um dann nachzuplappern, was andere für richtig halten. Da kann ich auch in eine Kirche gehen. Meine Meinung!
Solitary sind sog. Freifliegende, d.h. sie lehnen jegliche menschliche Hierarchie in Glaubensfragen ab. Allein Göttin/Gott sind der Maßstab. Das setzt voraus, dass man einen ziemlich gefestigten inneren Glauben hat und eine innige Beziehung zu Gott/In erlebt.
Das bedeutet aber net, dass man keine menschlichen Lehrer anerkennt. Aber ich glaube, dass niemand besser oder schlechter ist vor Gott/In. Gott/In gibt wie sie möchte, dem einen mehr dem anderen weniger, aber daraus darf sich keine Hierarchie und besondere Macht ableiten lassen. Ich bin aber in einem Clan aktiv.
Was mir wichtig ist:
1.) Liebe zum Leben in all seinen Formen ist das ethische Grundprinzip. Gotteskinder achten und ehren alle Lebewesen, sie behüten die Kräfte des Lebendigen. Das bedeutet Schutz der Vielfalt im Leben der Natur, bedeutet Kampf gegen Machtmissbrauch, Umweltzerstörung, Kampf gegen die Mächte, welche die Schöpfung der Muttergöttin und unseres Vatergottes zerstören wollen.
2.) Das Wesen des Gotteskindes ist hell erleuchtet, denn sie/er soll ein Licht sein in unserer finsteren Welt. Sie behüten die Kräfte des Guten, sie sind nicht auf Eigennutzen aus, sondern sie sind Licht für andere. Sie behüten und bewahren die alten Traditionen und sie nutzen sie Weise und voller Erfurcht. Das eigene ich wird mit der Schöpfung der Göttin eins, mit dem Gott allen Seins vereint. Darin liegt die Magie, die Kraft, darin liegt unser Wesen.
3.) Es geht nicht in meinem Glauben darum Macht über andere zu haben, sondern darum mein Handeln so zu lenken, dass es sich zum Guten auswirkt! Das ist das ganze Geheimnis meines Weges. Denn wir alle sind verantwortlich für unser Tun und Handeln.
4.) Wir sind die Menschen, wir haben die Macht Gutes zu tun oder Schlechtes zu tun. Diese Entscheidung müssen wir täglich neu treffen! Wir werden ernten, was wir aussäen! Das soll uns Mahnung zur Vorsicht sein! Vorsichtig mit der uns anvertrauten Macht und Kraft umzugehen!
Tu was Du willst, solange es niemandem schadet, das gilt besonders dir selbst!
Mein Glauben basiert auf dem Grundsatz, dass alles eins ist. Alle Menschen, Tiere, Pflanzen, Berge, Ozeane, Kontinente, Wolken, Planeten, Sterne, ganze Galaxien, sind eine Einheit. Wir alle zusammen sind Eins, und dieses Eins spiegelt zugleich Göttin und Gott wieder. Alle anderen Götter und Göttinnen der Welt sind nichts anderes als einzelne Aspekte der Gottes, verschiedene Manifestation der Kraft im Bewusstsein der Menschen. An dieser Stelle teilen sich natürlich die Meinungen. Das ist aber nicht mein Problem. Was mein Problem ist, dass manche sich den zerstörerischen Kräften des göttlichen mehr zuwenden als den friedlichen und liebenden. Das kritisiere ich an allen Religionen, ihre überaus kriegerischen und gewalttätigen Lehren.
Da diese Gott/In alles ist, trägt jeder einzelne von uns, jedes Tier und jede Pflanze, jeder Stein und jeder See das Göttliche in sich. So lässt sich auch das Gesetz verstehen, schade niemandem, denn dadurch schadest Du der Gesamtheit und letztlich Dir selbst.
Neulich habe ich mal über die Solitary folgendes gelesen: Sie hinterfragen jederzeit alles und bedenken auch die möglichen Folgen.
Selbst eine gute Tat, kann weitreichende Ereignisse nach sich ziehen,
deren Risiken man so umfassend wie möglich abschätzen muss.
Sie leben im festen Glauben, dass jeder Reaktion auch eine Gegenreaktion folgt.
Das fand ich echt passend, denn es stimmt schon. Also für mich. Also leicht mache ich es mir sicher net und der Weg wird auch als sehr schwer von Wiccas angesehen.
Ich glaube, dass Gott/In alles aus Liebe geschaffen hat und wir Menschen in diese Ordnung gestellt wurden. Net über sie gestellt wurden, net unter sie gestellt wurden, sondern wir sollten gleichberechtigt neben allen anderen Wesen unseren Platz einnehmen. Würde man das bedenken, dann sehe unsre Welt anders aus! Aber der Mensch spielt sich als Herrscher auf und tritt damit Gott/In in das liebende Herz. Macht alles kaputt, was sie/er aus Liebe geschaffen hat. Das ist das Böse in der Welt.
Gott/In bezeichne ich deshalb so, weil ich denke Das Gott net nur Vater ist, sondern auch Mutter. Der Mutteraspekt behagt mir deutlich mehr! Ich bin kein Pagangläubiger! Deswegen glaube ich auch net an die drei Christengötter. Ich glaub aber, dass Gott alles in allem ist. An einen Satan glaub ich net, weil ich nur an Gott/In glauben soll. Ich bete auch keine Tiere oder Pflanzen an, oder verneige mich wie andere Leuts vor Kreuzen oder Figuren. Ich find so was komisch. Ich achte und ehre sie, weil sie Gott/In aus Liebe geschaffen hat.
Zur Magie. Magie bedeutet für mich mit den natürlichen Ressourcen, die Gott/In geschaffen hat zu arbeiten, sie zu nutzen und damit Dinge zu bewegen. Das können Kräuter sein, das können Steine sein, das können Räucherungen sein, das kann alles Mögliche sein. Wichtig ist mir dabei, dass ich dies immer im Einklang mit meinem Gewissen und meiner Gottes/In Erkenntnis tue. Ich denke Magie ist nichts böses, sondern Menschen machen Magie zu bösen zwecken! Das geht aber ist mir verboten. Zauberei gibt’s nur in Märchen und auf dem Besen fliegen kann ich auch net!
So, das war`s mal von mir. Wer Fragen hat, der Frage mich einfach.
BR
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