Ich kann hier nicht für alle sprechen, deshalb bitte ich jeden einzelnen Wiccaner seine Art des Glaubens kundzutun. Ich fange bei mir an und bin so frei aus einem anderen Thread zu kopieren in dem ich das schonmal erläutert habe:

Wenn man, wie ich, in der sibirischen Pampa aufgewachsen ist- wilde, weite, unberührte Natur, kommt man um den Animismus, wenn man ein wirklich sinnlicher Mensch ist, nicht so ganz herum. Die Natur hat eine Seele, den Quell der Lebenskraft, mit der sie alles nährt was in ihr wohnt.

Es ist das, was die ersten denkenden Menschen überall auf der ganzen Welt zuerst erkannten, bevor sie überhaupt von Buchreligionen beeinflußt werden konnten.
Die reine, unverfälschte Erkenntnis. Und diese Reinheit erkennt man auch darin, wenn man Kinder beobachtet.

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Gott steht nicht in einem Buch. Gott ist sichtbar, wenn man einen Blick aus dem Fenster wirft. Das alles ist Gott. Mann, Frau, Baum, Wasser, Wind, Licht, Stein... man könnte diese allem innewohnende Seele auch Gottes Geist nennen, oder eben Gott selbst...

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Ich denke auch daß der Schöpfer ein Gott ist, oder eine Göttin, ich glaube jedoch, daß dieser (oder diese) sozusagen in jedes kleine Staubkrümel ein Stück von sich hineingelegt hat, ein Stück seiner/ihrer Seele oder des Geistes. Dieser "Odem" der in der Bibel beschrieben wird vieleicht. Nicht jeder Baum ist ein Gott oder jeder Stein, aber dies alles zusammengenommen läßt erahnen worum es sich handelt.
Wenn sich der Tischler viel Mühe mit seinem Stück gegeben hat und ihm viel daran liegt, dann hängt auch seine Seele daran, es ist ein Teil von ihm und er wäre untröstlich, würde der Tisch beschädigt oder gar zerstört. Man spürt seine Liebe an dieser Arbeit, weil ein Teil seiner Seele in diesen vermeintlich leblosen Gegenstand übergegangen ist.

Und an diese Kraft der in der Natur innewohnenden Göttlichkeit glaube ich. Und daß es nicht nur eine Seite gibt, sondern auch immer eine andere - Gott - Göttin (es ist beides), Diesseits - Jenseits, Leben - Tod...
Und diese Kraft kann man sich zunutze machen - für sich selbst und für gute Zwecke.
Ich persönlich identifiziere mich vor allem mit dem Schamanismus. Das hat weder was mit Indianern zutun, noch mit Magie oder Zauberkulten. Schamanen sind Heiler. Sie heilen Mithilfe der Natur, mit der Schöpfung von Gott/Göttin - sichtbaren Dingen wie Kräutern und dieser unsichtbaren Kraft.
Nein, ich nehme keine Drogen um mich in Trance zu versetzen und es hat auch nicht mal ansatzweise was mit Voodoo zutun, falls das wieder jemand in einen Topf werfen will.

Das einzige was für mich zählt, ist eins mit der Schöpfung zu sein und den göttlichen Funken in jedem Stein zu erkennen. Das kann man durch Rituale machen oder wie auch immer.

Aber ich bete keine Steine an, und auch keinen Satan, und ich Hexe auch nicht. Mein einziges "Verbrechen" ist, Gott/Göttin außerhalb der Bibel gefunden zu haben.