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Thema: Abstand

Baum-Darstellung

  1. #10

    Standard

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Meiner Überzeugung nach gibt es nur einen einzigen Gott und das ist der, der sich selbst in der Bibel offenbart.
    Manche Religionen haben aber keine Bibel, sie haben andere Schriften von denen sie meinen, dass sie Gottes Vorstellungen und Worte enthalten.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich halte alle anderen Gottesbilder für Missverständnisse dieses einen Gottes.
    Was, wenn andere mit ihrem Gottesbild es auch so handhaben, es genauso sehen? Das ist ziemlich wahrscheinlich so. Meinst nicht, ein Gott, der ausschließlich *ein* Gottesbild wollte, hätte das locker so einfädeln können, dass es tatsächlich nur eines gibt?

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Bevor jetzt aber wieder faule Eier und Tomaten fliegen,...
    Ich sah die bisher nirgends fliegen.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Auch das gängige christliche Gottesbild halte ich für ein Missverständnis dieses einen Gottes (wie du vielleicht schon gemerkt hast) und selbst mein eigenes Gottesbild ist noch immer voller Missverständnisse dieses einen Gottes. Das merke ich daran, dass ich keine Seite in der Bibel lesen kann, ohne dabei zu denken "Häh, Gott, wie bist´n du?" oder "Häh, wie bin´n ich?". Aber gerade darin, diese Missverständnisse zwischen mir und Gott zu klären, indem ich sein Wort festhaltend hinterfrage, bis ich´s von seinem Wesen (= vom Wesen der Liebe) her kapiert hab, besteht mein Lebenssinn.
    Das ist deine Sicht und deine Vorgehensweise. Das, was du daraus machst, ohne dass es irgendwo genau so stehen muss und gerade deshalb sehe ich es auch so, dass Glaube aus / mit den Augen des Betrachters gelebt wird. Er wird nach gewissen Verständnissen davon konstruiert - von Einzelnen, von Menschen in Organisationen, usw. ...

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Menschenleben sind alle gleich viel wert. Es gibt kein besseres oder schlechteres, richtigeres oder falscheres Missverständnis von Gott. Missverständnis ist Missverständnis und Wahrheit ist Wahrheit. Solange wir die Bibel noch nicht vollumfassend vom Wesen Gottes (der Liebe) her kapiert haben, befinden wir uns im Bereich der Missverständnisse, und ich denke, dass trifft auf uns alle gleichermaßen zu. Mit einer Ausnahme: Jesus Christus.
    Wobei du das, was du für wahr hältst vorher - als wahr - definiert hast. Du erachtest für wahr, was du für wahr halten möchtest, was du zuvor zur Wahrheit erklärt hast. Auch irgendwie ein Zirkelschluss. Du studierst die Bibel also so lange bis du in allen Inhalten Gottes Liebe finden kannst? Dein Ziel ist die Liebe Gottes in den Inhalten der Bibel zu finden und deshalb richtest du alle Interpretationen darauf aus.
    Wenn dich das erfüllt, dann soll das so sein, keine Frage!! :-) Viel Freude damit! :-)
    Religionen, so auch der christliche Glaube an Gott, sind mächtige natürliche Phänomene. Mich fasziniert die Hingabe, die sie auslösen und ich spüre zunehmend das Bedürfnis, mich mit der wissenschaftlichen Erforschung von Religion auseinanderzusetzen. Religionen bergen Kräfte in sich, mit denen einiges zu bewegen ist. Sie helfen Millionen Menschen mit ihrem Leben besser zurechtzukommen. Menschen finden durch ihren Glauben die Kraft Entscheidungen zu treffen und zu ihnen zu stehen. Viele Menschen tragen mit dem Bemühen um das Einhalten der Gebote, mit den Anstregungen um ein anständigeres, tugendhafteres und aufrichtigeres Leben zu einer besser werdenen Welt bei.
    Religionen können bestimmt das Beste im Menschen zum Vorschein bringen, keine Frage, aber sind sie mit dieser Eigenschaft alleine?
    Als alltägliche Stütze ist Religion (= Glaube) gewiss effektiv. So macht sie z.B. starke und talentierte Menschen demütiger und geduldiger, lässt durchschnittlich begabte Menschen über sich hinauswachsen und bietet vielen Unterstützung, die nicht ohne fremde Hilfe von irgendwelchen Süchten oder Verbrechen oder dergleichen loskommen. Menschen, deren Verhaltensweisen auf sich bezogen, oberflächlich, grob oder feige wären, können diese durch Religion verfeinern und eine Lebensperspektive für sich entdecken.
    Wie du siehst sehe ich Sinn in Religionen, ich wehre mich lediglich gegen Absolutheitskonstruktionen, da sie oft unnötiges Unheil bringen und darin sehe ich im besten Willen keinen Sinn.
    Religion kann durch entsprechende Zukunftsvisionen Angst vor dem Tod nehmen. Es gibt sie, weil sie genutzt wird und sie hat ihre Berechtigung.
    Für mich wird Glaube eben dann schwierig und fragwürdig, wenn er als allein richtige Lebensstrategie verstanden wird. Was ist dann mit all den klugen, engagierten, moralisch und ethisch bewusst und aufrichtig lebenden Atheisten oder Agnostikern? Sie setzen sich ja dennoch mit ihrem Leben und dem der anderen auseinander. Sie befassen sich auf andere Weise mit der Welt und können andere gute Umgangsmöglichkeiten damit entwickeln. Es geht auch ohne Religion, davon bin ich ebenso überzeugt wie von der effektiven Unterstützung durch Religion.
    Hierbei geht es meines Erachtens überhaupt nicht um Missverständnisse, sondern um unterschiedliche Herangehensweisen. Dies sehe ich auch so bezüglich unterschiedlicher Glaubensstrategien / Glaubenskonstruktionen.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Auf gar keinen Fall hat Gott schlechte Menschen erschaffen. 1. Mose 1,31: "Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war SEHR GUT". Das Schlechte im Menschen ist entstanden. Das möchte ich dir gern veranschaulichen: Nimm ein Blatt Papier, schreib deinen Namen drauf, halte es ins Licht - und dann dreh es um. Was liest du? Hast du nun etwa eine "Epep" geschaffen? Nein. Du hast eine "Pepe" geschaffen. Und Pepe ist in Gottes Augen "sehr gut". Das Potenzial unserer "verkehrten Identität" ist zwar automatisch in uns enthalten, aber solange das Gute in Existenz bleibt und das Verkehrte in Potenzial, ist doch alles in bester Ordnung. Verkehrt der Mensch jedoch seine Identität und bringt das Gute in Potenzial und das Verkehrte in Existenz, dann ist er "sehr schlecht"; einfach weil die Verkehrung von "sehr gut" nun mal "sehr schlecht" ist.

    Damit teilst du Menschen auf. In gut und böse. So einfach und extrem gefällt mir das nicht ;-). Ich bin mir diesbezüglich unsicher.
    Ich meine ja schon, dass Gegensätze sich bedingen und brauchen, so wie ohne Licht kein Schatten... Wie wüsste ich was laut ist, wenn ich keine Ahnung von leise hätte. Wie hätte ich ein Verständnis von gut, wenn ich keines von böse hätte? Im Gegensatz erklären sich Begrifflichkeiten. Doch ob diese Bedeutung der Gegensätze im Kleinen auf eine Weltinterpretation zu übertragen sind, hm... Eher nicht, denke ich.
    Unser Denken teilt und interpretiert... siehe unten...Zitat Wiki...
    Außerdem, Licht schließt Schatten ja auch nicht aus und meine Fehlerfreundlichkeit bedeutet mir deshalb so viel, weil ich Fehler nicht ausschließen möchte, sondern sie als herausfordernde Chance sehen möchte. Von daher integriere ich "Negatives", um es positiv zu nutzen.

    Dazu habe ich in Wikipedia gefunden:

    Auf die Problematik und notwendigerweise Unvollkommenheit der dualistischen Weltinterpretation und eines dualistischen Erkennens insgesamt hat auch Ken Wilber einer der führenden Vertreter der Neuen Psychologie und Integralen Theorie, hingewiesen. Er warnt zudem vor den Gefahren des primären Dualismus, der lediglich dazu führe, dass die Welt für uns zur Bedrohung werde, weil er den Sein-Nichtsein-Konflikt aufbrechen lasse mit der Folge, dass der Mensch den Tod verdränge, ein Leben lang gegen die Welt ankämpfe und stets eine möglichst große Distanz, genannt „Sicherheit“, zwischen sich und seiner Umwelt zu schaffen bemüht sei. Jeder dieser Dualismen zerstöre zudem eine Ganzheit, unterdrücke ihre Nicht-Dualität und projiziere sie als scheinbare Gegensatzpaare, „halbiere“ so praktisch den Menschen und erzeuge zudem dessen Unbewusstes. „An sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu“ (Hamlet 2, 2)


    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Genau das Gegenteil will ich: Dass der bedeutsame Wert, die ureigenste Persönlichkeit des Menschen, freigelegt wird von den Mustern und Prägungen seiner Vergangenheit.
    Freigelegt im Sinne von bewusst werden? Sich aufgrund von Reflexionen der Muster und Prägungen bewusst zu werden? Ok, das führt zu einem guten Umgang damit und Entwicklungschancen zu erkennen.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Es geht ja nicht darum, bloß keine individuellen Lebenswegmarkierungen mehr an sich zu tragen, sondern darum, sie in Freiheit an sich zu tragen und nicht in Zwang. Lebenswegmarkierungen in Freiheit an sich zu tragen, führt dazu, dass man sagen kann: Ich habe das und das erlebt, es hat mich geprägt, aber mein Handeln und Entscheiden ist davon unabhängig. Ich kann die Erfahrung als reines Wissensgut in mein Handeln und Entscheiden mit einbeziehen, werde aber von dieser (Negativ-)Erfahrung nicht emotional durch mein Leben geritten. Lebenswegmarkierungen in Zwang an sich zu tragen, führt dazu, dass man z.B. sagt: Ich habe das und das erlelbt, es hat mich geprägt und deshalb bin ich da und da eingeschränkt.
    Ja, da bin ich bei dir :-)

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich selbst habe zum Beispiel die autoritäre Unterwerfung meiner Persönlichkeit erlebt. Das führte zunächst dazu, dass ich gegen Autoritäten rebelliert habe (inklusive gegen Gott! Mit 18/19 hab ich z.B. das Vaterunser umgeschrieben: MEIN Wille geschehe, MEIN Reich komme, mein tägliches Brot verdiene ich mir selber ;)). Später - mit etwas mehr "Reife" (hahaa, es darf gelacht werden!!) - habe ich es dann "umgewandelt" und die Autoritäten, gegen die ich vorher rebelliert habe, zu spannungsreichen Liaisons verführt (vom Lehrer bis zum Vorgesetzten und alle Nuancen dazwischen). Ich dachte jedesmal, ich wäre jetzt frei. Und klar: Als ich rebelliert hab, war ich frei von der Unterwerfung meiner Persönlichkeit, dafür aber umso unfreier von Streitereien. Als ich verführt hab, war ich frei von der Rebellion gegen Autoritäten, dafür aber umso unfreier in meiner Partnerwahl und Beziehungsführung. Wirklich frei war ich also nicht. Wie auch immer es sich (verändernderweise) Ausdruck verschaffte, es war doch eins wie das andere: erzwungen aus meiner Unerlöstheit, Teil meiner "verkehrten Identität". All diesem wohnte durchaus auch das in mir angelegte "sehr Gute" inne. Aber es musste erlöst werden. Unter anderem an diesem Punkt ist die Erlösung in Christus in meinem Leben sehr praktisch geworden (danach hattest du ja an einer anderen Stelle gefragt): Heute kann ich mich Autoritäten unterordnen, wenn es richtig ist, und gegen Autoritäten aufstehen, wenn es richtig ist.
    Der christliche Glaube war hier deine Möglichkeit, dein Leben zu verändern. Andere machen es anders und dennoch nicht mit "verkehrter Identität". Das ist mir wichtig zu beachten.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich hoffe, du kannst mich jetzt ein bisschen besser greifen und hältst meine Gesinnung nicht mehr für die "Härte" oder "Feindschaft gegen mich selbst", die du vermutet hattest. Ich glaub, das wäre ein Missverständnis.
    Danke dir für deine Erklärungen und Konkretisierungen. Aufgrund deiner Ausführungen habe ich den Eindruck, dass du früher wie heute sehr intensiv und gerne spannngsreich gelebt hast und lebst, aber eben anders, auf unterschiedlich Weise. Du hast dein Leben radikal geändert. Das kann man so tun, klar. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass man auch Schritt für Schritt lernen kann aus dem, was man so erfährt und erlebt. Du scheinst jedenfalls spannungsreiche Lebenswege zu mögen oder? :)

    Liebe Grüße,
    Pepe
    Geändert von anonym013 (07.07.2014 um 12:41 Uhr) Grund: verbessert...


 

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