Was sich mit der Zeit ändert, muss auch der Zeit unterworfen sein.
Heißt es denn nicht im alten Kirchenlied "Großer Gott wir loben Dich" zugleich:
"Wie Du warst vor aller Zeit, so bleibst Du in Ewigkeit."?
Verändert hat sich die Einstellung der (bzw. mancher) Menschen gegenüber Gott.
Aus dem grausamen und zornigen Gott wurde in den Augen der Glaubenden ein liebender und nachsichtiger Gott.
Im übrigen halte ich die Bezeichnung "Nachsichtigkeit" für Gott passender als "Vergebend".
Denn wo zuvor nicht verdammt, bzw. verurteilt wurde, da muss danach auch nicht vergeben werden.
Wo Verständnis herrscht auch gegenüber Dingen,
für die wir kein Verständnis haben, da ist kein Zorn.
Jeder Mensch handelt gemessen an dessen eigenen Weltbild immer richtig.
Was nun mit dem Weltbild los ist, das ist eine ganz andere Sache.
Und man kann nur hoffen, dass ein Mensch, dessen Weltbild dermaßen aus dem Lot geraten ist,
dass er z.B. Freude daran empfindet, anderen Menschen leid zuzufügen,
alsbald die Fehlerhaftigkeit seines Weltbildes erkennt und korrigiert.
Gott hat unendliche Geduld, denn Gott steht jenseits der Zeit.
Und der Bund Gottes - wenn man nur mal bei einer wolkenlosen Nacht den Kopf hebt -
kann keineswegs nur den Menschen einschließen sondern alles Sein in diesem Kosmos,
wie immer es geartet ist und auf welcher Entwicklungsstufe es sich auch befindet.
Schon alleine aus dieser simplen Überlegung kann es keine Zeit für einen alten oder einen neuen Bund geben.
Eine gewisse Selbstsüchtigkeit haben wir doch alle!
Aber wenn ein Baby schreit, dann denkt es doch auch nur an sich.
Liebt es seine Mutter denn deswegen weniger?`
Und hat nicht Gott die Liebe, welche die Liebe von einer Milliarde Mütter noch übersteigt?
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