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  1. #11
    schikum Gast

    Standard

    ich lese und wir werden sehen..................................

    und in bezug auf abfällige kommentare:durchmiste doch lieber zuerst dein eigenes archiv...und dann komme und hilf mir ausmisten.

  2. #12
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    Zitat Zitat von schikum Beitrag anzeigen
    ich lese und wir werden sehen..................................

    und in bezug auf abfällige kommentare:durchmiste doch lieber zuerst dein eigenes archiv...und dann komme und hilf mir ausmisten.

    Es reicht schikum! Du stößt nun gefährlich an Grenzen!

  3. #13
    schikum Gast

    Standard

    @fisch
    du solltest doch neutral sein, oder?
    ich kann dir gerne die abfälligkeiten von poetry vorführen. kein problem. er hat sie ja gegenüber mir geäussert. wenn er mir also abfälligkeit vorwirft, dann weise ich ihn auf seine eigenen hin. oder anders:wann reicht es denn bei poetry?

    und ich möchte dich erinnern, hier ist ein meinungsaustausch. meine meinung ist als solches deklariert und ohne abfälligkeit geschrieben. im gegenteil:ich habe respekt erklärt für diesen jungen mann. und wenn dieser was falsch gemacht hat, dann ist das einfach zweitrangig. und das ist DAS, wo isaak falsch gedacht hat(nach meiner meinung, wohlverstanden). er überwertet die lage des auges gegenüber der lage des herzens. das lese ich heraus.

  4. #14
    poetry Gast

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    Na mach mal ... für mich vor.

  5. #15

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    Jeder darf doch Kappen und unsere Kippa tragen und unsere Fahne schwenken, unsere Gebete beten und es ist uns sogar eine Freude, wenn das getan wird, aber bitte doch, mit uns zusammen und nicht als (bessere, wahrere, gerechtere) Christen oder (Juden).
    Vielen Dank für diesen Satz......

    Ich war auch schon in Buchenwald, und dieses Jahr auch in Yad vaShem.
    Ich mußte in beiden Stätten weinen... in Buchenwald im Krematorium und in Yad vaShem an der Gedenkstätte für Kinder, und wenn ich das schreibe und mich erinnere, weine ich schonwieder.

    Die Frage nach dem Warum, die wird mich nie loslassen.
    Und auch nicht die Wut. Nicht nur die Wut über das Geschehene, sondern auch über das heute. Daß man diese Leute, dieses Volk, das so viele Qualen erlitten hat, bis heute immernoch nicht richtig respektieren kann. Daß man immernoch ungefragt ihre Grenzen überschreitet, daß man sie immernoch als minderwertig, blind, fehlgeleitet hinstellen möchte. Daß man nicht begreift wie bewußt ein Angehöriger dieses Volkes jede seiner Entscheidungen fällt, weil er weiß, wie fragil das Leben ist.
    Antisemitismus versucht die Juden von der Welt zu trennen - Antijudaismus versucht die Juden vom Judentum zu trennen.
    Und genau das ist mir und meiner Familie widerfahren. Erst durch das antireligiöse Sowjetregime, dann durch christliche Missionierung.
    Ich habe meine Wurzeln verloren, für immer, ich werde sie nie mehr wiederfinden, das Bindeglied fehlt. Ich werde trotz meines halachischen Status als Jude, mich nie als echter Jude fühlen. Ich wurde von einem Stück meiner selbst beraubt. Ein Stück von mir ist tot.
    Ich kann nur darum bitten: Tötet keine Juden. Tötet sie nícht völlig und auch keine Teile von ihnen.
    Geht einfach einen Schritt zurück, und in Gedenken an Buchenwald, Auschwitz, Treblinka und wie die Lager alle hießen in denen so viel Schlimmes geschehen ist, geht bitte einen respektvollen Schritt zurück.

    Und wenn ihr diesen Schritt zurückgegangen seid, seht und lernt. Und wenn ihr näheres Interesse habt, dann bekundet dies, aber wartet, bis man auch einen Schritt auf euch zu kommt. Trampelt nicht einfach gewaltsam rein mit irgendwelchen vermeintlichen Rechten, die ihr euch zuschreibt...

    Und stellt euch nie, nie, nie wieder über dieses Volk. Kommt nie wieder auf die Idee, ihr wärt in irgendeiner weise wahrer, gerechter, richtiger. Sondern zieht den Hut vor dem, was dieses Volk seit Anbeginn seiner Existenz durchlitten hat und immernoch durchleiden muß. Keiner hat das Recht, diesen Leuten irgendetwas abzusprechen, weil keiner über diese Erfahrungen verfügt.

    Hört einfach auf ihnen wehzutun und auf ihren Gefühlen herumzutrampeln. Ist das zuviel verlangt?
    Alle sinnlichen Genüsse regen bei edlen Naturen den Geist an. Bei unedlen Naturen jagen sie ihn davon. - Waldemar Bonsels

    Von der Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses. Diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht. - Sextus Empiricus



    )O(


  6. #16
    Isaak Gast

    Standard

    Shalom Sawel!

    Das sind die Worte, Buchstabe für Buchstabe, Komma für Komma, I-Punkt für I-Punkt, Lücke für Lücke zwischen den Worten, welche ich hier im Forum vermisse. Nicht ein FÜR für uns Juden und nicht ein GEGEN gegen einen, oder wenige User. Auch keine Christen schwächenden Worte, sondern genau die, welche du geschrieben hast.

    Nun sind sie von dir geschrieben, von einem jüdischen Bruder, welchem die Seele vertauscht wurde und nicht von denen von welchen ich diese vermisse.

    Deutliche, klare und unmißverständliche Worte, gegen religiöse Grenzüberschreitungen, gegen religiöse Verirrungen und deutliche, klare und unmißverständliche Worte zum WIR.

    Zu Sawel,

    Vielleicht gleicht dein Sein einem Ast, welchen man vom Stamm geschlagen, von der Wurzel gehackt, dem entrissen, was Halt und Festigkeit geben konnte, aber schau bitte vielleicht nicht auf deine klaffenden Wunden, schau auf deine Knöspchen, am dürr scheinendem Ästchen, in denen ist das Blut, der Saft deines Lebens und das ist das Selbe wie im Stamm und in der Wurzel. Deine Blätter und Blütlein gehören nur einem einzigen Baum an und keinem anderen. Ich beweine, deiner Abgeschlagenheit und tröste dich nicht billig und machte dir keinen Stamm und keine Wurzel, aber die Blätter sind die Selben, die Selben der Familie.

    Zu geliebtes Korn,

    kleine Kinderaugen, welche hörten und auf Bildern und Filmen sahen, was uns wiederführ, kann auch ich nicht stand halten und wenn aus denen Tränen rollen, kann auch ich nicht mehr mich zu ihnen wenden. Ich liebe Kinder so sehr, aber sich ihnen nicht zuwenden zu können, das ist ... Es ist ihr kindlich ehrlich Weinen und wahres Fragen, was das unfassbare glasklar, in mein Herz sticht. Was nicht sein darf und doch wahr ist, das fassen sie einfach und simpel nicht. Vielleicht würden sie besser verstehen, wie unmöglich es ist, so einer sein zu wollen, dem solches widerfahren ist. Wie treffend einfach wären Kinderworte, welche sagen würden, zu denen, die so sein wollen wie diese, denen solches widerfahren ist, "Schämst du dich nicht?"

    Allen und tatsächlich Allen, einen lieben Gruß
    Isaak

  7. #17

    Standard

    Was mir noch einfällt...

    Wenn einem Volk von Fremden so viel schlimmes angetan wurde, dann wird es gegenüber diesen Fremden mißtrauisch. Dann möchte es seine Einheit bewahren, dieses unter sich sein, diese große Familie und den zusammenhalt darin.
    Und natürlich möchte keiner daß jemand in diese Familie ungefragt hineinpoltert und eindringt. Daß er einfach ankommt und sagt so ich mache jetzt mit. Das kann man nicht in einer Familie machen, die nur noch sich selbst hat... in einer Familie die ihr eigener Rückhalt ist, ohne diesen Rückhalt die Menschen hätten nicht überleben können.
    In so eine Kostbarkeit will man nicht ungefragt jemanden eindringen lassen weil es ihm gerade so gefällt. Und deshalb sind die Juden so argwöhnisch und wenig begeistert wenn sich jemand selbst gewaltsam zum Familienmitglied machen will, der aber gar nicht mit der Familie an einem Strang ziehen will.
    Denn wenn man schon niemanden hat dem man vertrauen kann, außer ebendieser Familie, dann will man natürlich keinen reinlassen, der sie auch noch von innen zerstört, indem er Zwietracht säht und alles, was die Familie über Jahrtausende so zusammengehalten hat, in Frage stellt.
    Alle sinnlichen Genüsse regen bei edlen Naturen den Geist an. Bei unedlen Naturen jagen sie ihn davon. - Waldemar Bonsels

    Von der Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses. Diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht. - Sextus Empiricus



    )O(


  8. #18
    BlackRaven Gast

    Standard

    Bisher habe ich schweigend mitgelesen. Betroffen und Nachdenklich!


    Isaak, ich bin kein Jude und du schreibst zu Sawel:

    Nun sind sie von dir geschrieben, von einem jüdischen Bruder, welchem die Seele vertauscht wurde und nicht von denen von welchen ich diese vermisse.
    Eigentlich müsste ich mich net angesprochen fühlen,ich war net dabei, ich könnte es auch ignorieren. Ich denke aber, einiges will ich schon dazu sagen, was ich als junger Mensch dazu denke.

    Also ich war net dabei und meine Eltern auch net. Ich finde es ne Sauerei, dass sich Menschen haben dazu hinreissen lassen. Net nur was euer Volk betrifft, sondern auf alle Völker, die unter diesem Wahnsinnigen und dessen Helfer leiden mussten. Täter waren viele Völker, Deutsche, Österreicher, Japaner, Ungarn, Bulgaren, Russen, Ukrainer, Rumänen, Franzosen, Italiener, Niederländer, eben halb Europa, die halbe Welt. Eben all die, die dem Wahnsinnigen und seinem Wahnideen dienten und folgten. Die Ursache, dass so was überhaupt passieren konnte liegt aber net nur bei dem Irren, sondern tiefer in der Geschichte. Hier muss man eigentlich mal ansetzen. Macht aber fast keiner. Das ist das eigentlich traurige.

    Was mich betrifft, ich kann zu der damaligen Geschichte net viel sagen, aber ich kann zur heutigen Geschichte was tun! Nämlich klar Position beziehen. Und das net nur, weil es eurem Volk so ergangen ist, oder Zigeunern und anderen, sondern weil es den Glaubenden aus meinem Glauben net besser erging und das über viele Jahrhunderte. Ich weiss net wie viele verbrannt oder gefoltert wurden. Ich weiss nur, dass bis heute der Schreck noch Vielen in den Gliedern sitzt und viele Mitglaubende Ängste haben, dass sich so was wiederholen könnte. Und wenn man hier lesen tut, dann denkt man schon manchmal, der Weg dahin scheint bei Manchen net mehr weit zu sein.

    Was ich denke, Menschen haben im Verlauf der Geschichte soviel Völkermorde betrieben, an Indianern, an Afrikanern, an Ureinwohnern, usw., so viel zu Tode erobert oder missioniert und man hat nichts daraus gelernt. Eigentlich hat jedes Volk mächtig viel Blut an den Fingern kleben, man müsste doch daraus lernen! Aber eigentlich tut’s keiner wirklich. Geschichte wiederholt sich ständig und was unliebsam war, vergisst man nur zu gerne. Ist das unsere menschliche Eigenschaft?

    Ich finde, dass Thema ist extrem wichtig und muss auch angesprochen werden!

    So viel mal von mir dazu.

    BR
    Geändert von BlackRaven (21.10.2008 um 23:49 Uhr)

  9. #19
    poetry Gast

    Standard

    Wenn ich ein paar Kilometer hier aus meinem Heimatort fahre, dann sehe ich den Glockenturm am Ettersberg. Dann sehe ich von weitem das Denkmal in Buchenwald und immer wieder habe ich Scham wenn ich da nach oben schaue. Ich schäme mich, weil nur eine Generation vor mir solche nicht zu entschuldigenden Dinge passiert sind.

    Wenn ich etwas weiter fahre stehe ich vor den Stollen im Jonastal. Diese Stollen wurden von den Menschen aus Buchenwald unter nicht vorstellbaren Bedingungen in diesen Berg getrieben, um weitere Waffenproduktionsstätten zu errichten. Ich stehe an diesem Denkmal und schäme mich.

    Letztes Jahr in Erfurt auf dem Bahnhof: Es hält ein Zug, der Zug der Erinnerungen. Dieser Zug erinnert an die Kinder, die mit Zügen der deutschen Bundesbahn in die KZs verbracht wurden und ich schäme mich. Ich schäme mich für meine Vorfahren. Ich schäme mich, weil die Deutsche Bahn nicht den Mut hat auch ihre Schuld zu bekennen. Ich schäme mich weil die Deutsche Bahn für dieses Projekt Geld verlangt, weil deren Bahnhöfe benutzt werden.

    Gehe ich weiter durch die Stadt, sehe ich diese goldfarbenen Pflastersteine, Stolpersteine die vor den Häusern gelegt wurden, um an die in ermordeten Juden, die einst in diesen Häusern wohnten zu erinnern. Ich schäme mich für die, die achtlos über diese Steine gehen.

    Ich schäme mich, wenn ich Leute sehe, die jetzt wieder diesen alten Geist ausbuddeln, die von Deutschland den Deutschen sprechen und die die ewig gestrigen Parolen weder zur Politik machen. Ich schäme mich, weil unser Land zeigt, dass jegliche Duldung solcher rechtsnationalen Parteien ein Hinweis sind, dass wir nichts aus der Geschichte gelernt haben.

    Tja, warum hab ich Isaak schreibend umarmt. Ich weiß es nicht, es war mir irgendwie ein Bedürfnis. Ich weiß nicht einmal, ob es eine Umarmung der Versöhnung sein kann, denn ich kann keine Versöhnung erwarten oder gar verlangen, ich kann einfach drauf hoffen. Ich kann einfach darauf hoffen, dass sich die Menschen aus den Nationen und die Juden irgendwann versöhnen. Aber ich kann mit meinen Worten hier vor Ort zum Nachdenken anregen. Ich kann zuhören wenn ich den Austausch mit der jüdischen Gemeinde suche. Und letztendlich muss ich das sein, als was mich Gott hier in die Welt gestellt hat: Als Nichtjude, als Mensch aus den Nationen, dem aber trotzdem Gottes Liebe zuteil wird. Ich muss mich dazu nicht einmal unterwerfen, mich zum Diener seines Volkes machen, nein im Gegenteil, ich darf sogar als Gast aufgenommen werden, wenn ich authentisch bin und wenn ich mich nach den Regeln dieses einzigen Gottes verhalte.

    Poe

  10. #20
    Vico Gast

    Standard

    Danke, Bruder Andreas,

    für Deine Worte! Du hast mir, wie so oft, aus der Seele gesprochen - auch ich schäme mich immer wieder der Vergangenheit - der meiner Vorfahren und dazu auch meiner eigenen, nur kann und mag ich gar nicht in Sprache kleiden, was ich fühle. Vlt ist es Feigheit, vlt auch nur ein betretenes Schweigen.


    Lieben Gruß
    Victor


 

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