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  1. #11
    Obertonmusik Gast

    Standard

    Einmal war der Sinn des Baalschem so gesunken,
    daß ihm schien,
    er könne keinen Anteil an der kommenden Welt haben.
    Da sprach er zu sich:
    "Wenn ich Gott liebe,
    was brauche ich da eine kommende Welt?"

  2. #12
    Obertonmusik Gast

    Standard

    Nach einer Geschichte aus dem Talmud

    Eines Tages fragte der Talmid seinen Rabbi:

    "Lieber Rebbe, warum heißt es, dass der Maschiach bei seinem ersten Kommen sterben muss?"

    Der Rebbe schaute das bekümmerte Gesicht des jungen Mannes an und antwortete:

    "Gräm dich nicht, sondern erkenne die Weisheit und die Gnade Gottes, dann wirst du getröstet werden und wirst anderen ein Trost sein! Wie du weißt, wenn in Israel ein Mensch versehentlich getötet wurde, so konnte der Schuldige in einer der Asylstädte vor der drohenden Todesstraffe sich verbergen. Er musste dort die Lebensspanne des jeweils amtierenden Hohenpriesters verweilen. So hat der Tod des einen das freie Leben des anderen ermöglicht, weil das letzte Gebet des Gerechten an den himmlischen Vater die Vergebung der Sünden und ewiges Leben für Israel zum Gegenstand hat. Die Kraft dieses Gebets ist stärker als alle Sünden und zerbricht die darauf stehenden Strafen."

    Der Rebbe erkannte in den Augen des Schülers dessen Verwirrung. "Du fragst dich wohl, warum das so ist? Nun, das Leben ist grundsätzlich heilig, denn genau genommen, ist jede Form von Leben eine Offenbarung der Leben spendenden Kraft des Schöpfers, des Heiligen, g.s.E., der die Quelle allen Lebens ist. Wo Heiligkeit wohnt, kann Entweihung nicht sein, und sie wird vernichtet. Wenn ein Mord, G-tt behüte!, begangen wird, so muss der Mörder unbedingt sterben, denn er hat den Namen des Ewigen, der Herr bewahre uns davor!, entweiht. Wenn aber eine Tötung ohne Absicht geschieht, so verschafft der Ewige, g.s.E., dem Schuldigen einen Platz in Seiner Gnade, doch dort kann er nur geheiligte Dinge im Dienst der Diener G-ttes tun - das sind die Kohanim, die, wie du weißt, die Asylstädte verwalteten. Damit war der Mann aus dem üblichen Leben Israels herausgenommen. Für seine Familie und Freunde war dieser wie tot, den sie konnten seine Nähe nicht mehr genießen, es sei denn, sie begleiteten ihn in die Verbannung.

    Weiterhin wird erzählt, dass die Mutter des Verbannten den Ewigen, g.s.E., darum bat, er möge die Zeitspanne der Verbannung verkürzen. Damit bat sie praktisch um den Tod des amtierenden Hohenpriesters! Andererseits, die Mutter des Hohenpriesters bat natürlich um ein langes Leben für ihren Sohn! Die beiden Mütter entfachten im Himmel einen Kampf, denn die Gebete der Mütter sind die stärksten, vor allem, wenn diese sich auf das Leben ihrer Kinder konzentrieren.

    Daraus können wir folgendes lernen: Wenn der Gesalbte G-ttes kommt, wird die Sünde Israels der eines Todschlägers gleich kommen, der im Wald einen Baum fehlt und dabei versehentlich mit dem Eisenstück, dass sich plötzlich vom Stihl des Beils löst, seinen Nächsten tötet. Der einzige Ort für das Überleben Israels ist eine Asylstadt, doch wo gibt es eine solche, die ein ganzes Volk aufnehmen könnte? Darum muss das Volk in die Verbannung und in der gesamten Welt zerstreut werden.

    Weiterhin bietet die einwohnende Gegenwart Gottes, die das Volk Israel nie verlässt und auf allen seinen Wegen bei den Zadikim (Gerechte) ruht, das ist die "untere Mutter", den König um das freie Leben ihrer Kinder. Die "obere Mutter", von der es heißt "seine einwohnende Gegenwart ist in den Höchsten Höhen", bietet jedoch um das Leben ihres Sohnes, des ewigen Hohenpriesters, das ist der Maschiach.

    Der König in Seiner Weisheit hat entschieden, zwischen den beiden Frieden zu stiften, in dem Er den Bitten beider Mütter entspricht:

    Die Verbannung Israels wird zeitlich befristet sein, wenn der Hohenpriester in Fleisch auf die Erde kommt und stirbt durch die Hand der Verbrecher, die zur ewigen Verdammnis bestimmt sind (was auf keinen Fall bedeutet, dass der Ewige, g.s.E., den Tod Seines Sohnes wünsche, G-tt behüte!) . Doch der letzte Wille des Maschiach und sein Gebet ist die Bitte um die Vergebung der Sünde und ewiges Leben für ganz Israel und alle, die G-tt dafür bestimmt hat. Sein Lohn ist die Auferstehung von den Toten als Ersten und das ewige Leben im Genuss der vollkommenen Einheit mit dem himmlischen Vater."

    Das Gesicht des Schülers erhellte sich. "Dann gibt es ja noch Hoffnung für Israel?"
    "Ja, für Israel und für alle Menschen, die einander die Liebe G-ttes, die Vergebung der Sünden und das ewige Leben gönnen!"

    Nissan 5764
    Baruch ben Mordechai

  3. #13
    Obertonmusik Gast

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    "Auf der Suche nach Weisheit
    ist die erste Stufe, zu schweigen,
    die zweite, zuzuhören, die dritte,
    sich zu erinnern,
    und die fünfte,
    die Lehren weiterzugeben."


    Kabbalist Solomon Gabirol (um 1045)

  4. #14
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    Zitat Zitat von Obertonmusik Beitrag anzeigen
    "Auf der Suche nach Weisheit
    ist die erste Stufe, zu schweigen,
    die zweite, zuzuhören, die dritte,
    sich zu erinnern,
    und die fünfte,
    die Lehren weiterzugeben."


    Kabbalist Solomon Gabirol (um 1045)
    Das gefällt mir und das sollte man sich wirklich zu Herzen nehmen.

    Danke für die Zeilen von Gabriol

  5. #15
    Obertonmusik Gast

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    Freut mich Fischi,
    daß es Dir gefällt !
    Mir ist es zu einer ernsten Angelegenheit geworden.

    Noch etwas Schönes:

    Ja sagen zum Leben
    heißt auch Ja sagen zu sich selbst.
    Ja - auch zu der Eigenschaft,
    die sich am widerwilligsten umwandeln läßt
    von Versuchung zu Kraft.


    Dag Hammarskjöld

  6. #16
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    Standard

    hmm ... was ist die 4. Stufe?
    Irgendwie fehlt die ...


    ...
    die vierte, zu praktizieren,
    ...


    Alef

  7. #17
    Obertonmusik Gast

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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    hmm ... was ist die 4. Stufe?
    Irgendwie fehlt die ...


    ...
    die vierte, zu praktizieren,

    ...
    Alef
    Du bist ein sehr aufmerksamer Leser Alef,
    DANKE, mir ist das gar nicht aufgefallen !
    Jetzt habe ich mir noch einmal das Buch zur Hand genommen
    und siehe da:

    die vierte, zu praktizieren,
    auf der Stufe befinde ich mich gerade,
    vielleicht ist mir deshalb unbewußt dieser Lapsus unterlaufen
    Lieber Gruß

  8. #18
    Obertonmusik Gast

    Standard

    Im Einklang leben

    Für Rabbi Nachman hieß "in Einklang leben"
    soviel wie Bewußtheit:
    sich der Vergänglichkeit dieser Welt und
    der Ewigkeit der nächsten bewußt sein.
    Von einem Fenster aus, das zum Marktplatz hinausging,
    erblickte Rabbi Nachman einen seiner Getreuen,
    der eilig des Weges kam.
    "Hast du heute vormittag schon zum Himmel hinaufgeblickt?"
    fragte der Rabbi.
    "Nein, Rebbe, dazu hatte ich nicht die Zeit."
    "Glaub mir", sagte der Rebbe, "in fünfzig Jahren
    wird alles, was du hier jetzt siehst, weg sein.
    Man wird einen anderen Markt halten, mit anderen Pferden,
    anderen Wagen, anderen Menschen.
    ich werde dann nicht mehr hier sein und du auch nicht.
    Was also könnte so wichtig sein, daß du nicht Zeit hast,
    zum Himmel zu blicken ?"


    Rabbi Nachman


 

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