Was ich hier aufgreife, wollte ich schon länger tun, nur fand ich nicht die rechten Worte. Jetzt ist die Zeit dafür gekommen.
Nein, ich finde das nicht gruselig, sondern die traurige Konsequenz eines Lügners. Lüge war auch bei den Hexenverbrennungen Ursache und Haupttriebkraft.
Satan ist die Lüge. Wer sich der Lüge bedient, bedient sich des Satans, denn nur durch die Lüge vermag der gefallene und in der Materie gerichtete Geist auf den Menschen Einfluss zu nehmen. Er ist nur stark im "Reich der Lüfte" - also dem Reich der Gedanken, wie z.B. in Diskussionsforen. Der Mensch, der sich der Lüge bedient, oder unter der Schirmherrschaft der Lüge steht, wird zum Diener der Lüge (Satansdiener). Die Lüge kann nur von Gott abgewandt existieren; also setzt die Lüge die Trennung von Gott voraus, Trennung von der Wahrheit, die Gott ist. Trennung ist = Austritt aus der Einheit der Liebe, die Gott ist.
Darum sagt Paulus richtig, dass der Unzüchtler dem Satan überlassen, oder übergeben werden müsse, und zwar in dem Wortlaut: "Im Namen Jesu, unseres Herrn, wollen wir uns versammeln, ihr und mein Geist, und zusammen mit der Kraft Jesu, unseres Herrn, diesen Menschen dem Satan übergeben zum Verderben seines Fleisches, damit sein Geist am Tag des Herr gerettet wird." (1 Kor 5,4 + 5)
Dem Satan übergeben = seinen Lügen übergeben / überlassen zum Verderben des Fleisches (seiner Begierden), damit er durch Erfahrung klug werde, denn der freie Wille des Menschen ist Gott heilig - auch beim Sünder, weil der freie Wille des Menschen die erste Grundlage eines eigenständigen Lebens ist.
Zum Ausdruck Verderben des Fleisches: "Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid, Missgunst, Trink- und Essgelage und ähnliches mehr." (Gal. 5,19 - 21)
Verflucht sein bedeutet, sich abtrennen von Gott. Wer lügt, oder sich der Lüge bedient, oder der Lüge seine Hand leiht, leiht seinen freien Willen dem Satan. Er ist darum verflucht, nicht weil jemand ihn verflucht hätte, sondern weil der Lügner sich selber von der Wahrheit abwendet und freiwillig sich trennt von Gott, der die Wahrheit und das Leben ist. Diese Erklärung, dass der Mensch nur sich selber verfluchen kann, steht bereits in 1 Mo 12,2 + 3: "...wer dich verflucht, den will ich verfluchen..."
Also: nicht meine Auslegung, sondern mein Wort-wörtlich-Nehmen der Bibel lässt mich Paulus verstehen.
Paulus hat nicht verflucht, sondern in Worte gefasst, was bereits ist und resignierend gesagt: "...so sei er denn verflucht..." !!!
Zu Recht schreibt Paulus also über jene, die das Evangelium nicht anerkennen, aber dennoch in Gottes Namen "Gottes Wort" verkünden, während sie den "Geist" darinnen nach ihrem eigenen Gutdünken auslegen, dass sie verflucht sind, nicht weil Paulus sie von sich aus verfluchen könnte, sondern weil solche "Lehrer" Lügen verbreiten, haben sie sich zuvor aus freiem Willen selbst verflucht (von der WAHRHEIT getrennt), ob sie es wahrhaben wollen oder nicht. Ein zu starkes Selbstgefühl gefährdet den Menschen, sich über die Einheit, die Wahrheit und Gott Selbst zu überheben. Das ist die erste Lüge, und daraus erfolgt dann die Verfluchung.
Paulus schreibt also ganz zu rechtens:
Nein, finde ich nicht! Jesus hat die Lüge auch abgelehnt.
Paulus relativiert in keiner Weise, er ist Jesus schlicht treu. Wenn er auch Petrus einen Heuchler nennt, so hat er recht, denn Petrus war nicht ehrlich den Heiden gegenüber, also hat Petrus sich unter die Schirmherrschaft der Lüge gestellt, und Paulus hat ihn darauf aufmerksam gemacht. Petrus hatte sich übrigens schon früher mal selber verflucht, indem er leugnete, Jesus zu kennen: "Da fing er an zu fluchen und schwor: "Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet." (Markus 14,71)
Provisorium sucht - nach meiner persönlichen Beobachtung - Fehler bei Paulus, statt in Betracht zu ziehen, dass Provisorium nur provisorisch und nicht vollumfänglich versteht. Statt das Eigene zu relativieren und sich der eigenen Beschränktheit bewusst zu bleiben, wird das Wort eines von Jesus berufenen Apostels relativiert, und ja - sogar das Wort der Evangelien Jesu.
Nein, niemand kann einen anderen Menschen verfluchen, aber man kann einen Menschen darauf aufmerksam machen, dass er sich selber verflucht hat, und wenn der Mensch dann trotzdem festhält an der Lüge, so bleibt früher oder später nur noch die Möglichkeit, sich äusserlich von einem solchen Menschen abzuwenden, damit man nicht selber in die Lügenmühle gerät und sich in den Schlingen des Satans verfängt, die von solch einem Menschen ausgehen.
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