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Paulus hat sich klar gegen alle Juden gewandt wenn er sagt, dass der Bund zwischen Gott und Mose nicht allen Israeliten gilt und überhaupt der Bund nicht mehr entscheident ist, sondern das es bei Gott nur noch um die Kinder der Verheißung geht. Er wendet sich damit sogar im Grunde gegen alle Menschen, weil ja in seiner Vorstellung der natürliche Mensch einzig und allein mit der Sünde identifiziert ist und also keinerlei Verbindung mehr zu Gott besteht. Das ist der Grundirrtum des Paulus!
Aber kein Antisemitismus. Antisemitismus lehnt (und bekämpft) Juden ab weil sie ethnische Juden sind.

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Nein nein, es geht hier nicht um Kampfbegriffe sondern um die Frage, ob der Bund zwischen Mose und Gott nun Gültigkeit hat oder nicht. Und wer sagt, dass dieser Bund schlussendlich keine Gültigkeit hat, der wendet sich gegen die jüdische Religion, der misst der jüdischen Religion keinen Wert mehr bei und das halte ich für antisemitisch
Ich nicht. Ich nenne daß eher das Recht auf freie Glaubensansichten.

Demnach wären alle Menschen die "den Bund zwischen Moses und Gott" ablehnen antisemitistisch.

Demnach wären alle Menschen die "die jüdische Religion" ablehnen antisemitistisch.

Aber in meinen Augen ist es das Recht eines jeden Menschens eine Religion abzulehnen wenn er sie für falsch hält.

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Also nö, ich finde jetzt nicht das Du konkret sagtest, ob Paulus und das NT den Antisemitismus eher befördert, oder eher verhindert haben.
Also letztendlich kann ich ja auch nur von mir sprechen.
Und ich hab noch nie jemals drann gedacht daß das NT Antisemitistische Züge hatte.

Sondern es schildert, in meinen Augen, einen inner-jüdisch-religiösen Konflikt... wo ein Teil der Juden so glaubten... und der andere halt so.
Und der eine "jüdische Teil" aber den anderen "jüdischen Teil" vervolgte und umbrachte.

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Einem Christen sollte es ansich unmöglich sein die jüdischen Brüder und Schwestern zu diffamieren, zu wünschen ihnen würde das Maul gestopft und zu behaupten, dass ihr Glaube quasi nutzlos geworden ist.
Wie gesagt... unter den Umständen daß diese, die Paulus so anging, ihn töten wollten, und schon viele schon getötet hatten... war Paulus mit seinen Schimpfritaten dagegen ja noch recht harmlos.

Denn er steinigte sie ja nicht. Sie steinigten Anders-Gläubige aber schon.
Und mit "sie" meine ich nicht "alle damaligen Juden" (und Paulus auch nicht) sondern die, dessen Glaube sie zu Mord und Todschlag veranlassten. Bund Moses hin oder her.

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Hätte sich Paulus kritisch über die damaligen Juden geäußert, Missstände thematisert (so wie Jesus) gäbe es auch solange gar kein Problem, wenn er nicht auch noch anschließend einen exklusiven Zugang zu Gott proklamiert hätte! Aber es ging ihm leider zuvorderst um diesen exklusiven Zugang und deshalb musste er alle anderen Religionen als falsch und irrig bezeichnen.
Auslegungssache. Denn der Römerbrief riecht stark nach Allversöhnung :-)

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Das hätte er nicht tun sollen. Er hätte sagen können, uns Christen wurde ein weiterer Weg aufgezeigt, wie wir in Gottes Einheit eingehen und mit Gott Frieden schließen können. Euer Weg wird dadurch nicht falsch, euer Bund ist gut und heilig, aber auch mit uns wurde ein Bund geschlossen und wir müssen nun nicht erst Juden werden, um zu Gott gelangen zu können. So wär's richtig gewesen!
Gerne. Das macht ihn jedoch immer noch nicht zum Antisemiten.

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Ja eben, ganz genau! Gerade weil er so ein supereifriger Jude war, wendet er sich ja auch besonders eifrig und hart gegen den jüdischen Weg, nachdem er ihn für sich als falsch und nicht gangbar erkannt hatte. Aber warum verallgemeinert er das dann so?
Tat er ja gerade nicht in meinen Augen. Er sprach nicht gegen "alle Juden" sondern nur gegen jene, die ihn Verfolgten und nach dem LEben trachteten. Und die waren in meinen Augen sowas in der Art wie man vieleicht heute Gewaltbereite Islamisten nennen würde.

Paulus lehrte nicht sie (diese jüdische extreme gewaltbereit Gruppe) zu töten, zu steinigen oder sie zuverfolgen. Er fluchte... ok. Ist nicht gut. Aber irgendwie verständlich. Tun wir alle mal.

Sie (diese jüdisch-religiöse gewaltbereit Gruppe) aber.. sie töteten und verfolgten.

Nein... diese (jüdisch-religiöse gewaltbereit Gruppe) waren in meinen Augen weit mehr auf den Holzweg als es Paulus war.

Paulus hatte deutlische Fortschritte gemacht. Er verzichtete auf Gewalt.

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Aber es muss doch nicht gleich der komplette jüdische Bund dran glauben müssen, weil Paulus innerhalb dieses Bundes nicht glücklich geworden ist. Findest Du das nicht reichlich überheblich, was Paulus da gemacht hat?
Doch doch. ÜBerheblich war Paulus schon hier und da. Ganz klar. Aber das macht ihn nicht zum Antisemiten.

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Dieses Gottesbild will ich verstehen und immer dort, wo jemand ein Gottesbild vertritt, dass Gott verbindlich festlegen möchte, gehen bei mir alle Alarmglocken an
Bei mir auch :-) Aber Antisemitismus ist was anderes.


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Wollte ich es paulinisch sagen, dann würde ich sagen, dass wir alle Kinder der Verheißung sind, wenn sich auch nicht jeder darüber bewusst ist und auch nicht jeder etwas damit zu tun haben möchte.
Das seh ich auch so.

Oder wie es Paulus sagte: "Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?"


lg :-)