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Baum-Darstellung

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    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Es gab aber nunmal nicht den modern politischen Kontext, aus dem heraus Du gerade Paulus als Lehrer aller Antisemiten konstruierst. Und ich kann mich dahingehend durchaus net.krels Argumentation anschließen, wen unter den AT-Gläubigen Paulus aber auch Jesus denn gerade negativ kritisierten.
    Ne Du, bitte interpretiere da mal nix in das Provisorium rein. Ich habe nicht gesagt, dass Paulus der Lehrer aller Antisemiten gewesen ist, ich habe gesagt, dass Paulus ein Antisemit war und das was er geschrieben hat, späteren Antisemiten dazu diente, ihren Antisemitismus zu heiligen.

    Das ist insofern ein Unterschied, dass Paulus zwar keinen Antisemitismus lehrte (sondern seine Interpretation von Christsein), aber seine Lehre antisemitische Bausteine enthält, auf die sich dann spätere Antisemiten beziehen konnten. Und dazu mussten sie ihn nicht mal verdrehen, sondern konnten ihn wortwörtlich nutzen!

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Stimmtig ist daran nicht, dass Deine Argumentation den Anschein macht, als hätte Paulus daran schuld, dass die Nazis aus seinen Schriften die Idee ihrer unglaublich menschenverachtende Propaganda gegen Juden entwickelten. Das ist, mit Verlaub, einfach Unsinn. Paulus hat aus einer Defensivposition heraus gehandelt und argumentiert, aus einer Position des Schwächeren. Er und seine Gemeinden mussten viel über sich ergehen lassen.
    Nö das ist kein Unsinn! Wieso soll das denn Unsinn sein?

    Paulus entwickelt eine Theologie, die sich ganz explizit auf die jüdische Überlieferung bezieht. Er tut das aber nur, weil er den jüdischen Weg zu Gott in letzter Konsequenz als falsch bezeichnen möchte, um seinen Weg als richtig darstellen zu können. Zunächst muss das Judentum falsch liegen, damit der paulinische Weg richtig sein kann. Warum tut er das?

    Er tut es, weil er dem Menschen grundsätzlich abspricht (also nicht nur den Juden), dass sie mit Gott in irgendeiner Verbindung stehen. Er behauptet, dass man erst und allein dadurch mit Gott verbunden sein kann, wenn Christus im Menschen lebt und man zu einer neuen Schöpfung wurde. Er ignoriert also, dass jeder Mensch im Bilde Gottes geschaffen und darum auch mit Gott verbunden ist. Was Paulus tut, ist ganz eindeutig antijesuaisch, es ist gegen die Lehre Jesu gerichtet, der diese Ebenbildlichkeit ganz klar erkannte und deshalb zum Schluss auch sagen konnte: Ich und Gott sind eins! (Nebenbei, das gilt übrigens natürlich auch für Dich! Du bist auch eins mit Gott!)

    Paulus konstruiert ein Problem, das es gar nicht gibt. Er trennt den natürlichen Menschen so explizit von Gott, dass er anschließend exklusiv eine Lösung anbieten kann, um diese Trennung wieder aufzuheben und die heißt bei ihm Christus.

    Aber dadurch, dass er den Menschen so explizit trennt, muss er dann auch alle in die Hölle schicken und alle Glaubenswege für falsch erklären, die nicht dem paulinischen Weg zu Christus entsprechen.

    Und er bezieht sich dabei immer und ausschließlich auf das Judentum und also ist es auch das Judentum, dass zuvorderst von ihm missbraucht und falsch dargestellt wird! Und weil die sich das nicht gefallen lassen wollten, beschimpft er sie in Folge und sagt, man müsse ihnen das Maul stopfen. Paulus war ein Rumpelstilzchen, ein Eiferer.

    Und in diesem Eifer hat er dann seine antisemitischen Ausbrüche gehabt. Schau doch mal was er in Römer 9,6-8 schreibt:

    Denn nicht alle sind Israeliten, die von Israel stammen; auch nicht alle, die Abrahams Nachkommen sind, sind darum seine Kinder. Sondern nur »was von Isaak stammt, soll dein Geschlecht genannt werden<< das heißt: nicht das sind Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind; sondern nur die Kinder der Verheißung werden als seine Nachkommenschaft anerkannt.

    Was ist das denn für eine schräge Konstruktion? Wieso sollen denn bitteschön nicht alle, die von Israel stammen, Israeliten sein? Natürlich sind alle die von Israel stammen auch Israeliten! Das ist doch zunächst einmal völlig losgelöst von Abraham und dessen Verheißung zu verstehen. Abraham hat damit nix zu tun. Ständig trennt der Paulus, ständig treibt er Keile zwischen die Menschen! Hat Jesus das auch getan?

    Und warum trennt er? Ganz einfach, er trennt, damit er anschließend behaupten kann, dass nur die Kinder der Verheißung Gottes Kinder sind. Na prima! Und was ist mit den Geschöpfen Gottes, die nicht Kinder der Verheißung sind? Wozu hat Gott die denn geschaffen? Um sie für die Hölle zu schaffen! Genau diesen Unsinn hat dann später Luther und Calvin gelehrt!

    Paulus trennt den Menschen von Gott! Ist das nicht furchtbar? Er trennt also auch das israelische Volk von Gott und da nur die Kinder Kinder Gottes sein können, die Kinder der Verheißung sind, sind plötzlich nur noch die Christen Kinder Gottes und nicht länger die Israeliten! Also schlimmer geht nimmer!

    LG
    Provisorium
    Geändert von Provisorium (30.05.2014 um 18:03 Uhr)
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