Ich denke es war mehr als lediglich die Veränderungen der Ritualausübung.
Ich versteh was Du meinst. Und in dem Sinne... ja... richtig... Die Tieropfer glichen in dem Sinn einer Bitte und Bemühung um Vergebung.
Aber daß dies eben Sinnlos ist, vor allem wenn man meint daß es sich mit dem reinen Ritual getan hat... das haben ja auch alle Propheten vor Jesus schon bemängelt.
Ich finde dazu die "Tempelrede" von Jeremia (Jeremia Kapitel 7) auch sehr passend.
Vor allem Jeremia 7,22: "Denn ich habe euren Vätern des Tages, da ich sie aus Ägyptenland führte, weder gesagt noch geboten von Brandopfer und anderen Opfern"
Denn an dieser Stelle wird nämlich nichts anderes gesagt, als daß Gott es nicht war, der zur Zeit Moses Brand- und andere Opfer in Auftrag gab, wie es aber in den Gesetzes Büchern Moses überliefert steht.
Schlimmer noch: Später heißt es sogar, daß die Gesetzesbücher damals schon verfälscht wurden von den Schriftgelehrten. Jeremia 8,8: "Wie möget ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz Jahwes ist bei uns? Siehe, fürwahr, zur Lüge hat es gemacht der Lügengriffel der Schriftgelehrten."
Und das sehe ich auch so: Gott hat in meinen Augen erst gar keine Tieropfer verlangt. Das war die Erfindung der Priester.
Und das vertrat auch Jesus in meinen Augen als er sagte: "Gehet aber hin und lernet, was das ist: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer«"
Und deswegen gab er den Tieropferkult auch komplett auf. Und all seine Anhänger ebenso.
Denn Jesus lehrte ja vor allem die Barmherzigkeit... nirgendwo kann ich groß erkennen daß er das Prinzip des "Schlachtopfers" lehrte und wenn, dann nur im übertragenen Sinn.
Die Idee aber, daß Jesus für unsere Sünden starb, und diese durch den Glauben an dieses "ultimative Schlachtopfer" dann "weg gewaschen" werden würden... ist in meinen Augen, wie gesagt, vom Prinzip her nichts anderes als das Tieropfer Ritual nur in anderer "Form".
Und ich glaube nicht, daß Jesus nur die Form des Rituals re-formierte, sondern er verwarf das ganze dahinter liegende Prinzip: "Vergebung durch ein Schlachtopfer."
Gut ok... man kann den Sinn übertragen. Man kann zB sagen: Das Opfer der Vergebung ist nun nicht daß Tiere müssen geopfert werden müssen. Nicht mehr der Glauben an ein "Sühneopfer" ist es... sondern das "Opfer" das man "bringen muss" ist die eigene Vergebungs Willig- und Tätigkeit.
Sozusagen eine Brücke gebaut. In dem Sinne hat man das "Ritual" geändert. Richtig. Aber eigentlich hat man es eher verworfen und klar gestellt um was es eigentlich geht. Nur halt mittels einer "Esels-Brücke" damit der Übergang in das eigentliche Verständnis leichter fällt.
Meiner Ansicht nach schon.
Guck dir die Kirchenmitgliedsstatistiken seit 1950 an. und 50% runter gegangen. Tendenz fallend.
Geh heute durch Deutschland und frag wahlos die Leute ob sie daran glauben daß Jesus für ihre Sünden gestorben ist.
Und verlgeiche es "virtuell" mit den Antworten noch vor 100 Jahren... vor 200 Jahren wo Du für eine Negative Antwort ernsthaft um schwere Sanktionen für Dein Leben rechnen musstest... und zur "europäischen Machtzeit" der rkk... wo Du schlichtweg getötest wurdest für diese und andere Negierungen was dem Machterhalt der Kirchen gefährdete.
Die Tendenz ist fallend. Und pro Generation immer mehr und mehr.
Die von Dir erwähnten Splittergruppen, die das heute noch versuchen aufrecht zu erhalten, werden ebenso aussterben. Diese sind nur noch Überbleibsel in meinen Augen... die es zwar neu aufflammen lassen würden... aber keine Chance mehr haben.
Gar nicht. Und das haben die meisten Menschen auch mittlerweile begriffen.
Und deswegen wird dieser Gedanke auch kein Fuß mehr fassen.
Gut ok... man weiß natürlich nicht wirklich was die Zukunft bringt. Aber die aktuelle Lage sieht so aus, daß es so gut wie vorbei damit ist.
:-) Zumindest kenn ich keinen besseren. Den weg der Vergebung, des Friedens, der Barmherzigkeit und des "Liebet einander wie euch der Vater liebt".
Ein sehr schwerer. Er ist sehr einfach aufgesagt. Aber ein Lebenswerk... falls ein Leben dazu reicht überhaupt :-)
Zum Beispiel. Genau. Das ist im Prinzip der gleiche Weg nur anders ausgedrückt.
Ich persönlich nenne diese Möglichkeit der Ursachen von Krankheiten (insbesondere psychische Störungen) "Fremdbesetzungen" durch "unreine Geister".
"Dämonen" nenne ich sie eher weniger. Wohlgemerkt aber: Die Möglichkeit(!). Und nicht, daß es immer diese Ursache ist.
Wobei mir natürlich wohl bewusst daß dies innerhalb des "liberalen Chistentum" (welchen ich viel näher steh als allen anderen) nahezu komplett abgelehnt wird. Oft genug verhöhnt wird. Als "Mittelalter" bezeichnet wird... und man sich damit ziemlich "verdächtig" macht :-)
Das wäre aber auch ein anderes Thema grad.
Wollt nur kurz meine Ansicht dazu gesagt haben :-)
Übrigens: Den römisch katholischen Exorzismus lehne ich zu 100% ab. Die rkk ist in meinen Augen nicht fähig mit diesem Thema umzugehen weil sie zu enge Vorstellungen davon hat (wie halt so oft).
Und die offizelle Vorstellung der (vor allem deutschen) Psychologie ist, in meinen Augen, zu materialistisch um mit diesem Thema umzugehen, geschweige denn diese betroffenen Patienten erfolgreich behandeln zu können.
Aber ok... das wäre nun echt ein anderes (großes) Thema :-)
lg Net.Krel :-)
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