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Baum-Darstellung

  1. #9

    Standard

    Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
    Wenn du wissen willst, wo eine Lehre herkommt, dann musst du fragen: "Wem nützt sie?"

    Dass die Bibel 100 % irrtumslos und Satz für Satz wörtlich zu nehmen sei, ist der radikalste und umfassendste Deutungsansatz, der denkbar ist. Er braucht keinen Widerspruch zu dulden und kann bereits hartnäckiges Fragen und Zweifeln zur Sünde deklarieren, wenn er will. Gleichzeitig ist er der theologisch am wenigsten anspruchsvolle. Er ermöglicht es jedem, der das immer schon wollte, sich als unangreifbaren "Verkünder von Gottes Wort" darzustellen. Voraussetzung für ein erfolgreiches Auftreten ist lediglich ein gutes Auskennen in den Schriften, um auf Fragen schnell mit einem passenden Bibelzitat antworten zu können. Das kann man durch reine Fleißarbeit erwerben, tieferes theologisches Verständnis oder Kenntnis der gesellschaftlichen Hintergründe der verschiedenen Bücher sind nicht erforderlich.
    Genau. Kompakt und für mich treffend formuliert, so sehe ich das auch.

    Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
    Die Lehre Jesu, wie sie in den Evangelien beschrieben ist, ist so einfach, dass sie auf einen Fingernagel passt und so umfassend, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, um sie wirklich auszuarbeiten: Liebt einander, wie euch der Vater liebt. Es ist nicht wichtig, dass er selbst nichts aufgeschrieben hat. Er hat es vorgelebt, und zwar so eindrucksvoll, dass es bis heute nachwirkt. Deshalb konnte er das Aufschreiben anderen überlassen.
    Die christliche Lehre übte seinerzeit auch deshalb große Anziehungskraft gerade auch auf ärmere Volksschichten aus, weil die Vorstellung von Gleichheit aller Menschen vor Gott und die Forderung der Nächstenliebe diesen Menschen Trost und Hoffnung schenkte.
    Das, was Jesus an Eindrucksvollem vorgelebt hat, konnte ja ruhig festgehalten werden, das Niedergeschriebene soll nur das bleiben was es ist, nämlich Erfahrungsberichte der Vergangenheit und nicht zum wortwörtlichen Wort Gottes erhoben werden. Das beeindruckend Vorgelebte wurde höchstwahrscheinlich auch ohne die Verschriftlichungen weitergetragen, nämlich durch die Menschen selbst, die sich davon haben anstecken lassen. Um sich auch heute noch davon inspirieren zu lassen, um daraus zu lernen und zu wachsen braucht es keine Aufwertung dieser Geschichten, deren Wert im Inhalt und der Auseinandersetzung damit (auch kritischen) liegen sollte und nicht im Wirbel, der drumherum aufgebaut wurde / wird.
    Geändert von anonym013 (23.05.2014 um 11:46 Uhr) Grund: Suche nach treffender Ausdrucksweise ;-)


 

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