Zunächst erstmal eine Teilantwort ;-)...
Damit haben *manche* (jene, deren Haltungen / Sichtweisen so sind) Gläubige Macht über sich gegenseitig und gegenüber Ungläubigen erstrecht. Das macht stark und unantastbar.
Sehr interessante Frage.
Ich finde diesbezüglich auch Provisoriums Link interessant und zitiere da jetzt mal gleich....
Liest man also aufmerksam in der Bibel, dann ergibt sich überhaupt keine einheitliche Lehre und auch kein einheitliches Gottesbild. Man versteht dann besser, was der atheistische Philosoph Ludwig Feuerbach (1804-1872) einmal sagte, nämlich: "Der Mensch schuf Gott nach seinem Bild". Zwar steht im 1. Mosebuch das Gegenteil, nämlich: "Gott schuf den Menschen nach Seinem Bild" (Vers 27). Das mag so auch einmal gewesen sein. Und über den Menschen lässt sich auch so manches sagen, worüber sich die Menschen untereinander schnell einig werden könnten. Doch über Gott besteht auf der Erde ein heilloses Durcheinander unterschiedlichster Gottesvorstellungen. So haben sich die unterschiedlichen Menschen ihr Bild von "Gott" eben so geformt, wie sie es gerne hätten, und selbst innerhalb des Christentums gibt es teilweise sogar gegensätzliche Lehren über die vermeintlichen Eigenschaften oder das vermeintliche Tun "Gottes".
Wer genau damit anfing ist wahrscheinlich schwer herauszufinden, jedenfalls waren es die Menschen, die die Bibel dazu machten. Kann auch zur Erhöhung gedient haben. "Wir haben die heilige Schrift, das höchstpersönliche Wort Gottes" kann schon auch eine Form von Aufwertung in sich tragen.
Was ich so traurig finde ist, dass es nicht ausreicht, dass die Bibel ein Buch ist aus dem man was lernen kann. Ich finde es schon klasse, dass Menschen vor zig hunderten von Jahren bereits Werte und Gesetze zum friedlichen Miteinander entwarfen. Ich brauch da keine Aufwertung dieses Buches, um mich selbst besser zu fühlen. Ich werde den Eindruck nicht los, dass viele Menschen verunsichert sind und sich nach einem möglichst *richtigen* Leben sehnen, sie wollen richtig leben, um sich gut aufgehoben zu fühlen.
Wahrscheinlich helfen dabei Allmachtsgedanken und die Annahme man lebe genau nach Gottes ureigenem Wort.
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