Hallo GnadeGottes

Bereschit, also Genesis oder eben 1. Buch Mose sind wirklich sehr interessante Kapitel.

Nun könnte man dies alles abstrakt betrachten, oder auch einfach verstehen wollen. So wird es auch offensichtlich, dass es nicht nur einfach DIE eine Aussage gibt, sondern eine Vielzahl von Überlegungen und Gedanken, was diese Texte alles beinhalten können. Aus dieser Fülle lebt man und es macht den Glauben zum Ewigen gross. Also was du auch immer daraus schliessen willst, es ist und bleibt Glaube, näher oder etwas weniger nahe am Eigentlichen. So weiss ich nicht, was du hier unter Irrglauben verstehen willst, geht es hier doch nicht um die absolute Wahrheit. Also ich nehme jetzt nicht an, dass du hier eine Debatte über Kreationismus oder Evolution führen willst.

Obwohl ich kein Jude bin, mich aber sehr mit dem spirituellen Judentum befasse, wage ich es nun mal, hier zu schreiben und ein paar Gedanken weiter zu geben.

Hier der 1. Vers aus der Torah, gelesen wird von rechts nach links, wobei es keine Vokale hat, sondern nur Konsonanten. und es so auch unterschiedliche Wortdeutung geben kann:
בְּרֵאשִׁית בָּרָא אֱלֹהִים אֵת הַשָּׁמַיִם וְאֵת הָאָרֶץ

Bereschit bara elohim et haschamajim w’et haaretz.
Im Anfang schuf Gott die Himmeln und die Erde.

Das ist nun nicht einfach so der Startpunkt, sondern es beschreibt was IM Anfang ist, Reschit ist das Haupt, der Kopf. Himmel steht immer als Dualwort, und bedeutet vom Wortstamm her: das da und das dort, hier und hier, also etwas, was alles umfasst.


Danach spricht Gott, ... und es wurde. Es steht nicht, WIE es wurde, nur dass es wurde. Ob es sich entwickelt hat, oder ob es schlagartig geworden ist, steht nicht. Dazu ist jeweils ein Tag angegeben. Einige wollen nun diesen Tag, hebräisch Jom יוֹם in genau 24 Stunden nach der heutigen Zeitrechung hineinpressen, dabei gab es zu Beginn der ersten drei Schöpfungstage weder Sonne noch Mond, wonach unsere Zeit berechnet wird. So kann ein Tag auch tausend Jahre sein, besser aber 7000 Jahre, oder auch einfach ein Zeitabschnitt gemäss der entsprechenden Ordnung, worin was der Ewige sprach, es sind Gottestage.

Am sechsten Tag schuf, bildete dann Elohim den אָדָם (Adam) Erdling (es ist auch verwandt mit dem Wort Gleichnis, und auch die Farbe Rot ist darin enthalten), als männlich und weiblich in einem Wesen schuf er es. In 2. Kapitel liest man dann ja von der Teilung. Also der Mann ist aus Erde, die Frau aus dem Fleisch gebildet.

Und so vollendete Gott sein Werk am oder durch den 7. Tag. Von einem 8. Tag steht dann nichts mehr, so dass man sagen kann, dass wir immer noch in diesem 7. Tag, im Shabbath Gottes sind. Deshalb ist auch der Shabbath (Samstag ist der 7. Tag der Woche) hauptsächlich zur Ehre des Schöpfergottes für sein Werk, wie er auch immer ge/erschaffen hatte, und wer ihn (den Sabbath) heiligt, heiligt eben diesen Gott.


So siehst du an diesem kleinen Beispiel, welche Tiefe, welche Spiritualität in diesen Texten enthalten ist. Es wird nicht das, was wir nicht wirklich wissen können, thematisiert oder gar dogmatisiert, sondern Gott wird über sein Werk gesegnet und erhoben, jeder so, wie er Gott meint und versteht das Höchste bringen zu können.



Lehit

Alef