Wir können einen Menschen nur dann wirklich kennen lernen, wenn wir alleine auf unser eigenes Erleben vertrauen und nicht darauf, was uns andere über ihn berichteten.
Das Selbe gilt auch für Gott.
Wenn wir glauben, bereits alles über Gott zu wissen und unser Wissen auch noch auf das gründet, was andere sagten oder was geschrieben steht, dann können wir Gott nicht wirklich kennen lernen.
Es ist nicht verkehrt, Heilige Schriften als eine Inspirationsquelle zu nutzen.
Wird ein Buch jedoch zu etwas Absolutem erhoben, das uns vorschreibt, wie wir dem Göttlichem gegenüberzutreten haben und wie das Göttliche zu sein hat,
so ist die eigene Gotteserfahrung durch die Furcht blockiert (zumindest eingeschränkt),
sie könne von diesem Buch abweichen.

Diese Bücher sind Wegweiser.
Wer kniet sich denn vor einen Wegweiser, anstatt ihn zur Orientierung zu nutzen, um das Ziel zu erreichen?
Je ortskundiger wir werden, desto weniger müssen wir uns auf die Wegweiser verlassen und wir kennen dann womöglich auch so manchen Schleichweg,
der kürzer als der ausgeschilderte Weg ist.
So werden auch diese Wegweiser in ihrer Relevanz, die sie für uns haben, relativiert.