Das finde ich spannend, andere Standpunkte zu erfahren. Es liegt überhaupt gar nicht an dir!! Du warst ein angenehmer Diskussionspartner. Mich bewegt die Tatsache, dass Religionen / Religionsinhalte nicht verbinden, im Gegenteil, sie konkurieren oft miteinander. Das wurde hier gerade erst gespiegelt und das beschäftigt mich. Es geht zu sehr um (absolute) Wahrheiten als um unterschiedliche Möglichkeiten, Lebenswege sinnreich zu gestalten.
Was mir auch noch klar wurde: Überall im Leben wird geforscht, entwickelt und auch immer wieder verworfen, um andere Lösungen zu suchen und zu finden, nur in den monotheistischen Religionen ist alles so in Stein gemeiselt. Ein frauenfeindlicher und widersprüchlicher Paulus muss hinterfragt werden dürfen. Warum sollen seine Thesen und Haltungen nicht verworfen / verändert oder angepasst werden dürfen, wenn sie zur weiterentwickelten Evolution nicht mehr passen?
Manche Bibelstellen brauchen m. E. zeitgemäße Auslegungen (Überarbeitung, Neuauslegung), sonst passen sie nicht mehr zu neuesten überprüften und zuverlässigen Erkenntnissen aus der Forschung. Wer z. B. seine Kinder liebt, der begeitet sie in Liebe und mit Geduld zu verantwortungsvollen Menschen. Wer seine Kinder liebt, der braucht zunächst Wissen, wie Kinder wachsen und lernen. Er informiert sich über die kindliche Entwicklung und erfährt dann, dass zunehmend erforscht ist wie Kinder wachsen und lernen.
Herbert Renz-Polster und Gerald Hüther sprechen in ihrem neuen Buch davon, dass Kinder es förmlich dazu treibt, ihre fundamentalen Lebenskompetenzen aufzubauen. Sie zeigen auf, dass Kinder auf ihrem Entwicklungsweg zwei entscheidende Segel setzen. Das erste Entwicklungssegel umfasst die Selbstwirksamkeit und weckt ihre Neugier in Form einer beständigen Lust auf Neues. Das zweite Segel beschreibt die Selbstorganisation, es wird gemeinsam mit anderen Kindern aufgerichtet. Die von der Gruppe ausgehenden Entwicklungsreize werden genutzt. Diese beiden Segel machen das Schiff der Kinder wendig. Sie brauchen diesen Rückenwind, um sich ihr Lebensfundament zu bauen.
Kinder brauchen zuverlässige und vertrauenswürdige Interaktionspartner und keine Züchtigung! Das nur als Beispiel.
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