Einmal im Jahr sind wir eingeladen, danke zu sagen für unsere Ernte. Die Altäre in den Kirchen sind geschmückt mit der Fülle der Gaben unserer Natur. Auch im Krankenhaus feiern wir Erntedank. Der frische duftende Brotlaib und die rotbackigen Äpfel schmücken unsere Kapelle und sollen nicht nur Augen und Herz erfreuen, sondern auch unseren Leib. Für mich stehen Brot und Äpfel symbolisch für all die Reife, Fülle und Farbe in meinem Leben. Jeder von uns kann seinen „Ernte-Dank“ feiern. Wo habe ich in diesem Jahr geerntet? Gibt es etwas, für das Du danke sagen möchtest? Auch in unserem Leben/an unserem Lebensbaum sind Früchte reif zur Ernte, um Leib und Seele zu ernähren.
Mein ganz persönlicher Erntedank: meine Ehe, Sonne, geschenkte Zeit, Kinder, Freunde, Nahrung, Arbeit, Gesundheit, Frieden, Besuche, Pflege, Zärtlichkeit, Liebe, Kollegen, gute Zusammenarbeit, Freude, Glaube, Mut, Demut … und nicht zuletzt meine Gnaki-Balkonies
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete sie kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält;
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
Friedrich Hebbel (1813-1863)
Segne, mein Gott, diesen Tag,
dass sich meine Seele erfrischen kann
und mein Herz fröhlich wird.
Segne alle guten Gedanken,
die mich bewegen,
und alle Träume, die aus der Tiefe aufsteigen,
damit sie mir durch ihre Farbigkeit helfen,
auch im grauen Alltag innerlich gelöst
und bei mir selbst zu sein.
Christa Spilling-Nöker
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