
Zitat von
bonnie
Sagt nicht überhaupt jede Religion, dass Gott der Größte ist...
Juhu, liebste bonnie!
Mal abgesehen von den jeweiligen Religionen mit ihren jeweiligen Gottesvorstellungen, ist ja ganz grundsätzlich die Vorstellung, die wir Menschen mit dem Begriff Gott verbinden, immer gekennzeichnet von etwas (einem Wesen, einer Person, einer Kraft, Energie etc), das über uns steht, also den Menschen überragt und deshalb wohl mit einigem Recht tatsächlich als groß bezeichnet werden kann. Deshalb hab' ich persönlich mit der Aussage "Allahu akbar", Gott ist groß, kein Problem, solange es allgemein gemeint ist. Aber wenn es theologisch verstanden werden soll, dann lehne ich persönlich diese Aussage vollständig ab und halte sie dann auch für falsch. Und wenn sich durch den Ausruf "Allahu akbar" sogar eine Religion über andere Religionen erheben wollte und meinte, dass ihre Gottesvorstellung die größte sei, dann halte ich das nicht nur für falsch, sondern für gefährlich.

Zitat von
bonnie
...aber eigentlich ist mein Glaube, dass es ohnehin nur EINEN gibt... :-)
Das glauben ja tatsächlich die allermeisten Menschen, die gläubig sind, aber genau darin liegt dann auch ein riesiges Konfliktpotential und das große Problem, wie dieser EINE Gott denn nun richtig gesehen, verstanden, verehrt, sich vorgestellt werden soll/muss und was er von uns will, was wir tun sollen/müssen. Darin besteht nun leider so überhaupt keine Einigkeit und deshalb kommt Gott, Religion und Glaube insgesamt mehr und mehr in Verruf, ist starker Kritik ausgesetzt und verdächtig geworden. Leider gibt es ja auch tatsächlich sehr gute Gründe, Religion und ihre Anhänger zu kritisieren und sie sogar als gefährlich zu betrachten.
Der Glaube an den EINEN Gott geht leider häufig Hand in Hand mit der Vorstellung, dass dieser EINE Gott auch nur einen Glaubensweg, nur eine Religion, nur einen Weg bereitet hat, um ihn angemessen und richtig und wahrhaft zu folgen. Insofern ist/kann der Monotheismus sehr gefährlich sein. Der Polytheismus ist/war da entspannter, weil sich da nicht selten die Götter untereinander zoften und dann die Menschen in Ruhe ließen, bzw. ihnen mehrere Wege zur Glückseligkeit eröffneten. Insgesamt ging es da bunter und auch nicht so streng her...
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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