Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
Es gibt aber einen ganz gewichtigen Unterschied zwischen den heidnischen Göttern und den christlichen Heiligen: Die heidnischen Götter können die Wünsche der Gläubigen selbst erfüllen, aus eigener Machtvollkommenheit. Heilige haben selbst keine göttliche Gewalt, sie können nur als Fürsprecher bei Gott fungieren oder allenfalls durch seine Gnade wirken. Daher sind alle immer wiederkehrenden Vorwürfe, das Christentum sei eigentlich auch polytheistisch, verfehlt.
Das mag intellektuell schon richtig sein. Auf emotionaler Ebene der "einfachen" katholischer/orthodoxer Christinnen und Christen mag das wiederum anders aussehen. Kerzen vor Heiligenbildern werden angezündet (Lichtopfer) und für Gesundheit, Glück und Schutz gebeten. Ob der einfache Anhänger nun denkt, dass dieser Wunsch an Gott geht und dort "verarbeitet" wird, bezweifle ich nun.

Es ist denke ich nachvollziehbar, wenn sich Menschen mit ihren Sorgen, Bitten und Wünschen an idealisierte, aber doch greifbare Menschen richten. Eine Beziehung zu einem nicht greifbaren Wesen wie Gott ist für viele schwieriger aufzubauen. Heilige sollen als Vorbilder dienen und als Beweis, dass Gott in der Welt wirke.

Liebe Grüße,
Sapientia :-)