Hallo Provisorium
;-) Ich habe dich eigentlich "nur" separat erwähnt, weil ich aus deinem Beitrag zitierte. Da will ich dich denn auch persönlich ansprechen, so gut das möglich ist bei einem "Provisorium". ;-)
Dass du die Bibel sehr gut kennst und folglich kaum was dagegen hast, davon bin ich ausgegangen. Ein Buch, das einem zuwider ist, liest man nicht, bis man es durch und durch kennt, oder?
Hingegen gibt es einige in diesem Forum, die sich nicht bibelfreundlich geoutet haben, sondern mehr kritisch: verschiedene Leute - verschiedene Ansichten. :-) Wenn nur der Respekt gewahrt wird und man fair ist untereinander.
Bitte schön! :-) Es hätte auch langweilen können...
Auge um Auge und Zahn um Zahn, das ist eben das, was zur AT-Zeit zum Tragen kommt, wenn der Mensch sich nicht an Gottes Gebote hält; da fällt der Mensch ins Gericht. "Eure Taten fallen auf euch selbst zurück." Seit Jesus ist das anders. Er hat nicht nur die Sünde, sondern auch den Tod überwunden. Ja, er hat nicht nur den Tod überwunden, sondern auch das Töten!, - indem er dem Bösen die Vergebung entgegensetzt. Jesus hat das Böse durch das Gute überwunden, und seither triumphiert die Barmherzigkeit über jedes Gericht. :-) Lob sei Jesus Christus!
Im Grunde hat ja Moses von Anfang an Gott gegenüber wenig Gehorsam gezeigt und sich in der Folge auch nicht an die Vereinbarung mit Gott gehalten, dass Aaron zum Volk Israel spricht, obwohl Moses selbst das zuvor ja so wollte, und Gott dahin einwilligte. "...Aaron wird für dich zum Volk reden. Er wird für dich der Mund sein, und du wirst für ihn Gott sein." (2 Mo 3,16)
Moses hat dann aber beide Rollen für sich beansprucht; er beanspruchte für sich, sowohl "Gott" zu sein, und zugleich zum Volk zu sprechen. Das ist nach meiner Erkenntnis eindeutig im AT belegt.
Wenn sich Moses an die Abmachung mit Gott gehalten hätte, dann müsste überall geschrieben stehen, dass Aaron zum Volk Israel sprach, aber es ist immer Moses der redet. Nach meinem Gefühl ziemlich eigenmächtig! - Und eben: Wie ein "Gott"! - War dies nicht auch der Grund für den erstgeschaffenen Geist, dass er fiel?
Die Zehn Gebote, das höchst schlichte Altargesetz, und das Bundesbuch, was alles lt. AT wohl erkenntlich Moses von GOTT empfing, schliesst mit der Feier des Bundesschlusses mit Gott selbst: "...und sie sahen den Gott Israels. Die Fläche unter seinen Füssen war wie mit Saphir ausgelegt und glänzte hell wie der Himmel selbst. Gott streckte nicht seine Hand gegen die Edlen der Israeliten aus; sie durften Gott sehen, und sie assen und tranken." (2 Mo 24,10 + 11)
Hier ist ausdrücklich von GOTT die Rede, der mit Moses, den Edlen Israels und den 70 Ältesten bei einem Mahl den Bundesschluss feierten. Danach wird lt. Bibel aber nicht mehr von GOTT gesprochen, sondern plötzlich wird vom "Herrn" gesprochen, und dieser "Herr" erteilt dann umständliche und sehr befremdliche Anordnungen für die Errichtung eines Heiligtums mitsamt Kult. Befremdlich deshalb, weil die Anordnungen des "HERRN" so ganz dem entgegen sind, was GOTT Moses zuvor im Bundesbuch übergab. GOTT hat im Bundesbuch die Opfervorschrift überaus schlicht gehalten, nämlich dass Blut nicht genossen werden darf und dass das Geschlachtete nicht herumliegen darf. Die Erstlingsfrüchte sind erwähnt, die als Dankbarkeitsbezeugung Gott dargebracht werden sollen, ferner eine knappe Vorschrift, dass man nicht den Muttertieren die Jungtiere wegnehmen soll, um sie als Schlachtopfer zu verzehren.
Das Altargesetz ist ebenso schlicht und kurz gehalten: "Du sollst mir einen Altar aus Erde errichten und darauf deine Schafe, Ziegen und Rinder als Brandopfer und Heilsopfer schlachten. An jedem Ort, an dem ich meinem Namen ein Gedächtnis stifte, will ich zu dir kommen und dich segnen." (2 Mo 20,24)
Also kein beständiges, bleibendes "Heiligtum", sondern an jedem beliebigen Ort, wo sich Gott selbst dem Menschen ins Gedächtnis ruft, da "...will ich zu dir kommen und dich segnen."
Aber Gott hat genau gewusst, welche Gebräuche das Volk Israel - wie alle anderen Völker auch - gewohnt war, nämlich überall auf den Kulthöhen "Heiligtümer" in Form von Altären zu errichten. Darum sagt Gott: "Wenn du mir (aber) einen Altar aus Steinen errichtest, so sollst du ihn nicht aus behauenen Quadern bauen. Du entweihst ihn, wenn du mit einem Meissel daran arbeitest." (2 Mo 20,25) Also, wenn Moses an der alten Art, Opfer darzubringen festhalten will, dann bitte möglichst schlicht, nicht mit Willkür und allerlei Zierden den Altar zum "Heiligtum" machen, sondern so einfach, schlicht und natürlich wie möglich einen unauffälligen Altar bereiten, denn der Gehorsam des Herzens ist wichtig, und nicht das Schlachten von Tieren. Und dieser Gehorsam soll nicht verfälscht und beschönigt werden (willentlich - mit Meissel - bearbeitet), sondern die Wahrheit und Aufrichtigkeit des Herzens soll in seiner schlichten Natürlichkeit Gott dargebracht werden.
Zu guter Letzt mahnt Gott Moses im Altargesetz noch: "Du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit deine Blösse dabei nicht zum Vorschein kommt." (2 Mo 20,26) Ins Spirituelle übertragen bedeutet das wohl, dass der Mensch sich nicht anstrengen soll, sich zu "erhöhen" vor Gott, um besser dazustehen als wie es der schlichten Wahrheit entspricht, "...damit deine Blösse dabei nicht zum Vorschein kommt." Wir können auf Maulbeerbäume klettern und uns solcherart anstrengen, einen "Blick" auf Jesus zu erhaschen, oder wir können versuchen, durch allerlei Selbstverleugnung "gut" zu sein und gut dazustehen, aber vor Gott ist das alles nur Theater, denn er sieht nur das Herz an in seiner Absicht und Wahrheit.
Und obwohl GOTT ausdrücklich die Opfervorschrift und das Altargesetz derart schlicht gehalten hat lt. Bundesbuch, kam unmittelbar im Anschluss an die Bundesschluss-Feier "der Herr" (?) zu Moses und sagte: "Komm herauf zu mir auf den Berg, und bleib hier!" (2 Mo 24,12) - und dieser "Herr" hat dann Moses befohlen, "...Gold, Silber, Kupfer, violetten und roten Purpur, Karmesin... und und und... vom Volk als Abgabe für ihn zu erheben und damit den Bau eines materiellen "Heiligtums" zu errichten und einen äusseren "Kult" einzuführen. ???
Also, das AT bezeichnet bis zur Bundesschluss-Feier unmissverständlich GOTT, der alles anordnet und spricht, aber nach dem Mahl mit GOTT fährt die Bibel mit der Bezeichnung "HERR" fort. Das erinnert mich an die Worte des Paulus: "Selbst wenn es im Himmel oder auf der Erde sogenannte Götter gibt - und solche Götter und HERREN gibt es viele -, so haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles, und wir leben auf ihn hin. Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles, und wir sind durch ihn. Aber nicht alle haben die Erkenntnis." (1 Kor. 8,5 - 7)
Der eine Herr - nämlich Jesus Christus - war Moses nicht bekannt. Was war denn also das für ein "Herr", der da plötzlich nach den von GOTT gegebenen Geboten und dem Bundesbuch neben Moses auftrat? Dieser HERR rief Moses, zu ihm heraufzukommen, obwohl zuvor doch GOTT zu Moses mahnend sprach, er solle ja nicht zu ihm hinaufsteigen, damit seine "...Blösse dabei nicht zum Vorschein komme." ???
Der HERR des Mose scheint mir suspekt. Auf jeden Fall scheint er Moses zu be-HERR-schen. Mose war zweifelsfrei die beste Wahl Gottes, und das Volk Israel ebenso zweifelsfrei das geeignetste und würdigste unter allen Völkern der Erde für die Erwählung Gottes, aber wie ich im letzten Beitrag schon schrieb: Auch die Besten unter der Menschheit sind nicht gut. Ich denke, jeder andere Mensch hätte als erwählter Prophet die Gnade Gottes weit mehr missverstanden und verwirkt, als wie Moses dies passierte. Ich denke auch, dass jedes andere Volk weitaus ungehorsamer und unbrauchbarer gewesen wäre für die Erwählung Gottes, als etwa das Volk Israel. Gott irrt sich niemals!!!
Wie sagte doch Jesus: "Ihr ...sagt: 'Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie ...schuldig geworden. Damit bestätigt ihr selbst, dass ihr die Söhne der Prophetenmörder seid. Macht nur das Mass eurer Väter voll! Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr dem Strafgericht der Hölle entrinnen." (Matth. 23,29 ff)
Jesus sagte dies zwar in einem anderen Zusammenhang, aber gerade hat er mir "ein Gedächtnis gestiftet", ;-) - und mir diese Worte als Mahnung in den Sinn gelegt. "An jedem Ort, an dem ich meinem Namen ein Gedächtnis stifte, will ich zu dir kommen und dich segnen." (2 Mo 20,24) Und auch: "Der Beistand aber, der Heilige Geist, ...der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe." (Joh. 14,26)
:-)
Ich wünsche mir sehr, dass wir Gläubige und die Menschheit die Lehren ziehen aus unserer Vergangenheit und endlich fähig werden, Gott / Jesus richtig zuzuhören und zu verstehen. Ich wünsche mir, dass wir ein Jesus hörendes Herz haben und ihm freudig gehorsam sind.
Soweit meine Gedanken im Anschluss an deine Ausführungen, Provisorium.
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