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Glauben heißt ja auch verkündigen.

- Was ist mit Glauben, die verkündigen, manche Menschen (vielleicht nach Hautfarbe) wären minderwertig.
- Oder wenn z.B. verkündigt wird, Homosexuelle wären des Teufels
Du meinst, was mit Glaubensvorstellungen ist, die verkündigen, dass manche Menschen minderwertig und Homosexuelle des Teufels sind? Ob man gegen diese Glaubensvorstellungen Partei ergreifen soll, oder nicht?

Da stellt sich ja zunächst die Frage, woher solche Vorstellungen kommen. Die fallen ja nicht vom Himmel, sondern sind in aller Regel Ausdruck einer ganz bestimmten Art der Auslegung z.B. biblischer Texte. Gemeinhin wird dann z.B. die Bibel wortwörtlich genommen und wenn da jetzt zum Beispiel drinsteht (Sprüche 23, 13+14):

„Entziehe dem Knaben nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute, und du errettest seine Seele von dem Scheol.“

Dann sehen sich manche Gläubige dazu aufgefordert ihre Kinder zu schlagen. Ja mehr noch: Sie denken, sie schlagen aus Liebe, weil sie ihr Kind damit retten würden. Es wäre also sozusagen herz- und lieblos das Kind nicht zu schlagen.

Wenn sich solche Gedanken erst einmal in dem Gläubigen "festgesetzt" haben, dann kann man wohl nur noch wenig machen, um ihn davon zu überzeugen, dass da was nicht ganz richtig ist. Denn solche Menschen kennen in aller Regel ihre Bibel sehr gut und nehmen eine Perspektive ein, in der sie nicht selten völlig über den Dingen zu stehen glauben. Würde man solch einem Gläubigen z.B. sagen, dass ihr Verhalten gegen Gesetze verstößt, dann würden sie vielleicht erwidern (Apostelgeschichte 5,29b):

"Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen."

Und da sich viele Gläubige ja in der Endzeit wähnen und für diese Zeit zahlreiche Anfechtungen prophezeit wurden, ist es geradezu auszeichnend, wenn man tatsächlich mit seinen Glaubensvorstellungen in der Minderheit ist und dafür von verschiedenen Seiten Schwierigkeiten bekommt. Denn (1. Johannes 2,15):

"Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm."


So kommt es dann zu Glaubensvorstellungen, die ihre Autorität von ganz oben zu meinen scheint und was soll man da noch machen? Man kann an die Vernunft und den Verstand appellieren, denn damit hat uns Gott ja ausgestattet, aber es ist bequemer sein Weltbild aus biblischen Versen zu formen, denn das ist so hübsch schwarz-weiß und vermittelt Sicherheit und ist so herrlich unkompliziert.

Selbstverständlich versuche ich auch durch meine Sicht der Dinge ein Beispiel dafür zu geben, das man auch aus anderer Perspektive die Bibel verstehen kann, aber jeder schaut aus der Perspektive, aus der nun einmal schauen mag. Man kann nur dazu einladen, auch mal die Perspektive zu wechseln...

LG
Provisorium