Es gibt halt verschiedene Gläubige.
Die einen glauben an das was man über Jesus lesen kann in der Weise als ob es im Moment des Lesens tatsächlich so geschieht, so als ob der Leser und der Gläubige Augenzeugen wären. Dass da jahrtausende Jahre zwischen dem momentanen Lesen, unbekannte Schreiber in jahrhunderten hinzufügten, deuteten, abschrieben und abänderten, interessiert sie nicht.
Sicher haben die Mitmenschen und Gläubige ihre Gründe warum sie so verfahren und sie sprechen und schreiben ab und an vom Geist g“ttes und ähnlichem.
Es wird wohl eine zum Teil sehr intime Angelegenheit sein, warum diese Mitmenschen so Glauben, Leben und Argumentieren.
Als Erstes ist es ihr Recht auf Glaubensfreiheit so zu leben und als Zweites dürften diese Mitmenschen aber auch dasselbe Recht anders Denkenden und Glaubenden einräumen. Oder nicht?
Ob Jesus G“tt sei oder nicht, ob er der Erlöser aller Christen sei oder nicht, natürlich darf man und sollte man darüber diskutieren und auch verschiedener Meinung und Glaubens sein. Aber warum will man sich gegenseitig von dem Überzeigen was man selbst glaubt oder weiß?
Ob Paulus ein schlechter Jude, ein bürgerlicher Römer, oder ein vortrefflicher Christ war, wer will denn das heute beweisen können? Was man von ihm hält, bzw. was man aus den Texten entnehmen kann und den dazugehörigen Forschungsergebnissen zu seiner Person und Zeit, berührt doch sehr stark den jeweiligen Glauben.
Ich als Jude könnte nicht sagen, dass Paulus ein Gerechter vor G“tt ist und daran ist aber nicht Paulus beteiligt, sondern mein jüdischer Glaube.
Solange man längst verstorbene Personen mit seinem Glauben versteht, solange macht man aus ihnen eine fiktive Glaubensperson, welche zumeist stark von der historischen Person abweichen muss.
Im Glauben und in der Religion gibt es nur Bekenntnisse zum jeweiligen Glauben und es gibt keinen sicheren Rückhalt zu den Vorfahren des selbigen Glaubens und zwar dass diese tatsächlich so waren und agierten wie man es heute lesen kann.
Entweder man glaubt dem Geschriebenen oder eben nicht.
Wer gründlich forscht erfährt sehr schnell wie die Autoren der Bibel mit Erinnerungen der Geschichte und historischen Ereignissen und Personen verfahren. Es ist, in sehr vielen Fällen, den Bibelautoren nicht so wichtig wie genau Personen und Ereignisse wiedergegeben werden, sondern Geschichte und Personen werden dem Glauben ein und unter- und übergeordnet.
Shalom
Isaak
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