Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Was mir an dem Gesetz zum Thema Beschneidung etwas suspekt ist, ist die Formulierung, dass die Eltern den Willen des Kindes berücksichtigen müssen und gleichzeitig aber die Beschneidung innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt erfolgen muss: http://www.bundesregierung.de/Conten...chneidung.html.
Ich fürchte mit sechs Monaten kann das Kind noch nicht sagen: "Ne du, ich will das aber nicht", oder "prima, ich möchte sehr gerne beschnitten werden."

Ich glaube rein von der Persönlichleitsentwicklung her, entwickelt ein Kind erst ab dem 10.Monat einen eigenen Willen: http://www.babycenter.de/a8408/monat...ng-ihres-babys. Und da so eine Beschneidung ja nie völlig schmerzfrei abläuft, würde in aller Regel das Kind die Beschneidung wohl eher vermeiden wollen. Und der religiöse Hintergrund ist einem Kind zu diesem Zeitpunkt ja höchstwahrscheinlich auch völlig wurscht, oder nicht?

Mit der Taufe im Christentum ist es ja auch so. Da werden die Babys auch nicht gefragt, ob sie Christ sein möchten und mit Wasser nass gemacht werden wollen. Letztlich ist deshalb doch der Wille des Kindes erst einmal völlig egal und die Eltern entscheiden. Wieso steht dann aber im Gesetz, dass der Wille des Kindes berücksichtigt werden muss?

LG
Provisorium
es ist einfach eine frage der macht. man bekommt somit schon als kind indoktriniert das man gefälligst nicht die autoritätit der eltern und vor allem nicht die der religion in frage zu stellen hat. oder ganz platt formuliert: wir haben dich bei den eiern.
dass das gesetz so formuliert ist wie es da steht hat sicherlich einfache politische gründe. die beschneidungsgegner sind zu einigen teilen damit zufrieden gestellt, diejenigen die dafür sind auch. es ist auch eine gute basis an der man arbeiten kann. denn letztlich steht ja das gesetz an oberster stelle und nicht irgendwelche glaubensregeln oder gebote.

zu dem eintrag von flat werde ich jetzt nichts mehr schreiben. denn er liest was er lesen will, hört was er hören will und somit ist es genauso sinnfrei mit ihm über das thema zu diskutieren wie mit einer backsteinwand über den kategorischen imperativ von kant zu reden. für mich ist und bleibt die (religiös motivierte) Beschneidung von jungen (und natürlich auch mädchen) kindesmissbrauch der in einer aufgeklärten welt keinen platz hat. das ist genauso wie die prügelstrafe (ich unterstelle flat mal das er auch hier positive Argumente finden würde).


noch ein kleines zitat zum nachdenken:

"wer die freiheit nicht ertragen kann schafft sich götter und gebote"