Guten Morgääähn, liebe Jamy,

das hab' ich grundlegend weiter vorne eigentlich schon mal kurz erwähnt. Also der "historische Jesus" ist für mich ein Lehrer, ein Rabbi, ein Meister. Und er beschreibt einen Weg des "Lassens" und des "Loskommens" (z.B. in Lukas 14,33), der Aufgabe des Eigenwillens (z.B. in Lukas 22,42), der geistigen Armut (Matthäus 5,3), der Konzentration auf das Reich Gottes im Menschen (Matthäus 6,33) und nicht zuletzt einen Einheitsglauben (z.B. in Johannes 17,21).

Und der "allegorische Jesus" ist für mich z.B. ein Symbol der höchsten Erkenntnis Gottes, bzw generell der Erkenntnis. Sowie eine Bewusstmachung, dass Gott in den Menschen "geboren" werden kann und das wir durch ihn mit allem verbunden sind usw.

Besonders schön kommt das z.B. in einem Evangelium zum Ausdruck, was leider gar nicht in den biblischen Kanon mit aufgenommen wurde - dem Thomasevangelium. Da heißt es in Logie 77:

"Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt. Spaltet das Holz, ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich dort finden."

Aber auch im Johannesevangelium 17,21 kommt das ganz ähnlich zum Ausdruck:

"...damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast."

Also so ganz plump und viiiieeeeel zu grob zusammengefasst könnte man sagen, dass Jesus für mich persönlich der Lehrer der Einheit in Gott ist, der Lehrer des "Alles in Einem".

LG
Provisorium