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Thema: Basisbibel

  1. #91
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    Klar ist es philosophische Verdrehung, wenn man Aussagen aus dem Kontext reisst, anders übersetzt, und sie in einen dem ursprünglichen fremden Zusammenhang stellt, welcher so nicht gedacht war.

    Und nein, so werden keine Zusammenhänge bewusst gemacht, sondern eine falsche Darlegung gemacht um die eine eigene neue Lehre zu begründen. Dies mag im Wissen oder Unwissen geschehen sein, aber irgendwann sollte man Fehler einfach eingestehen können, dass verschiedenes halt nicht so geschrieben wurde, wie es aus so genannter christlicher Sicht so gerne verstanden worden ist.


    Da ist in Psalm 110 nicht von Melkisedek die Rede, auch nicht von einem Jesus als Herr, weiter ist es ein Psalm AN David, und nicht von David usw….

    Überzogen kann man von vielem sein, nur wenn man eine Uhr überzieht, dann bleibt sie stehen.

  2. #92
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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Klar ist es philosophische Verdrehung, wenn man Aussagen aus dem Kontext reisst, anders übersetzt, und sie in einen dem ursprünglichen fremden Zusammenhang stellt, welcher so nicht gedacht war.
    Es ist eben keine philosophische Verdrehung, sondern einfach nur christliche Sichtweise, christliche Exegese. Die einleitenden Worte in Psalm 110 der BasisBibel sind eigentlich überhaupt nicht in dem Text enthalten. Sie sollen einfach nur deutlich machen, dass es sich nach christlichen Verständnis um eine Prophezeiung handelt.

    Jesus nimmt in Matthäus 22,41-46 z.B. auch Bezug auf diesen Psalm (es geht in der Matthäusstelle um die Frage, wessen Sohn ist der Christus):

    "Als nun die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids. Er spricht zu ihnen: Wieso nennt ihn denn David im Geist »Herr«, indem er spricht: »Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße«?Wenn also David ihn Herr nennt, wie kann er dann sein Sohn sein? Und niemand konnte ihm ein Wort erwidern. Auch getraute sich von jenem Tag an niemand mehr, ihn zu fragen."

    In der Apostelgeschichte werden diese Worte dann auf Christus bezogen (Apg 2,30-36):

    "Ihr Männer und Brüder, es sei mir erlaubt, freimütig zu euch zu reden von dem Stammvater David: Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist unter uns bis zu diesem Tag.
    Da er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm mit einem Eid verheißen hatte, daß er aus der Frucht seiner Lenden, dem Fleisch nach, den Christus erwecken werde, damit er auf seinem Thron sitze, hat er vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, daß seine Seele nicht dem Totenreich preisgegeben worden ist und auch sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, hat er dies ausgegossen, was ihr jetzt seht und hört. Denn nicht David ist in den Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße.« So soll nun das ganze Haus Israel mit Gewißheit erkennen, daß Gott Ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, eben diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt!"

    Es geht hier also nicht um Philosophie, sondern um christliche Vorstellungen, um Exegese.

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Und nein, so werden keine Zusammenhänge bewusst gemacht, sondern eine falsche Darlegung gemacht um die eine eigene neue Lehre zu begründen. Dies mag im Wissen oder Unwissen geschehen sein, aber irgendwann sollte man Fehler einfach eingestehen können, dass verschiedenes halt nicht so geschrieben wurde, wie es aus so genannter christlicher Sicht so gerne verstanden worden ist.
    Was geschrieben ist, ist geschrieben, was interpretiert ist, ist interpretiert. Deshalb gibt es halt einfach diese Zusammenhänge, sie stehen in der Bibel und die Christen glauben nun einmal daran, dass im Psalm 110 von Jesus die Rede ist.
    Es gibt den christlichen Glauben und im christlichen Glauben gibt es nun einmal diese Vorstellung. Das ist aufgrund der von mir zitierten Bibelstellen aus dem NT wohl auch nicht weiter verwunderlich, oder?

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Da ist in Psalm 110 nicht von Melkisedek die Rede, auch nicht von einem Jesus als Herr, weiter ist es ein Psalm AN David, und nicht von David usw….
    Ich zitiere mal den Psalm 110 nach der Elberfelder Übersetzung:

    "Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße! Den Stab deiner Macht wird der HERR aus Zion ausstrecken. Herrsche inmitten deiner Feinde! Dein Volk ist voller Willigkeit am Tage deiner Macht. In heiliger Pracht, aus dem Schoß der Morgenröte habe ich dich wie Tau gezeugt. Geschworen hat der HERR, und es wird ihn nicht gereuen: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!" Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns. Er wird richten unter den Nationen, er füllt Täler mit Leichen. Das Haupt über ein großes Land zerschmettert er. Auf dem Weg wird er trinken aus dem Bach, darum wird er das Haupt erheben."

    Zur Rechten des HERRN sitzt nach christlichen Verständnis Jesus, also ist nach christlichen Verständnis hier von Jesus (dem Herrn) die Rede. Laut Elberfelder steht da, dass der Psalm von David ist und Melchisedek wird auch erwähnt.

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Überzogen kann man von vielem sein, nur wenn man eine Uhr überzieht, dann bleibt sie stehen.
    Da gebe ich Dir völlig Recht! Überzeugungen sind eine feine Sache, aber man sollte es damit nicht übertreiben, sonst läuft man Gefahr zum Eiferer zu werden...

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  3. #93

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    sondern will ja ganz bewusst Zusammenhänge aus christlicher Sicht bewusst machen.
    Moin,

    das ist zusammengefasst der Kern meiner Kritik, da sie sich damit in die Tradition der Verdrehung jüdischer Texte einreihen würde.

    Tschüss

    Jörg

  4. #94
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    Das Verfahren der Explikation kann man durchaus kritisch sehen, denn da werden halt Sinnzusammenhänge vorgedacht, die nur aus einer ganz bestimmten Perspektive heraus auch wirklich sinnvoll sind. Besser würde ich es finden, wenn man auf den möglichen Sinnzusammenhang aufmerksam macht, aber auch alternative Betrachtungsweisen erwähnt. Das im Psalm 110 zur Einführung der Satz "eine Enthüllung die vom Herrn kommt" steht, finde ich gar nicht gut. Das gehört einfach nicht zum Text und müsste dann zumindest auch so gekennzeichnet sein. Allerdings ist es halt eine explizite evangelische Übersetzung und soll halt auch junge Menschen ansprechen. Den Einband finde ich übrigens sehr gelungen. Coooooollll.....

    LG
    Provisorium

    PS:Die App für's Smartphone kostet übrigens 12,99Euro. Uiiiiii....
    Geändert von Provisorium (15.11.2013 um 07:49 Uhr)
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  5. #95
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    Ganz unberechtigt ist bonnies Vorsicht nicht, denn im Gegensatz zu den anderen Bibelübersetzungen findet man dazu keine solche der Basisbibel im Netz. Bleibt also zu überprüfen.

    Allerdings - wieso kommt ihr auf die Idee, es gäbe die Basisbibel nur als NT und Psalmen?? Das AT ist durchaus vertreten; ob auch die Offenbarungen, weiß ich nicht.

    Gruß

    Jamy

  6. #96
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    Zitat Zitat von Jamy Beitrag anzeigen
    Ganz unberechtigt ist bonnies Vorsicht nicht, denn im Gegensatz zu den anderen Bibelübersetzungen findet man dazu keine solche der Basisbibel im Netz. Bleibt also zu überprüfen.
    Hi Jamy,

    Guck mal hier: http://www.basisbibel.de/basisbibel/...845057e1b6106/, da kann man in die BasisBibel reinlesen. Allerdings halt nur ins NT und die Psalmen.

    LG
    Provisorium
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  7. #97
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    Vor ein paar Monaten hat mein Mann über eine christliche Gruppe in facebook eine Basisbibel bei einem Rätsel gewonnen.Jetzt gibts hier 10 Seiten über die Bibel,ich hab sie nicht mal wirklich angeschaut,aber wenn sie wirklich so schlecht ist wie beschrieben wird,gehe ich jetzt und verbrenne sie.

  8. #98
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    Zitat Zitat von Dreamangel Beitrag anzeigen
    ....aber wenn sie wirklich so schlecht ist wie beschrieben wird,gehe ich jetzt und verbrenne sie.
    LOL, so ist's richtig! Brennen soll sie, brennen!!!
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  9. #99

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  10. #100
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    Na da bringst Du ja den Richtigen ins Spiel!

    Nur mal zur Erinnerung:

    In der Nacht vom 18. zum 19. Juli 64 brach in Rom ein
    Brand aus, der sich durch starken Wind sowie dichte und hohe Bebauung rasch ausbreitete. Innerhalb von neun Tagen wurden zehn von 14 Stadtteilen angegriffen und drei komplett vernichtet. Aufgrund der Gerüchte, Nero habe das Feuer gelegt oder wenigstens davon profitiert, brauchte er einen anderen Schuldigen für den Brand. Dafür bot sich die Sekte der Chrestiani (griechisch: Christen) an, die bei manchen Teilen der Bevölkerung verhasst und suspekt waren. Sie wurden verhaftet und viele zu grausamen Todesstrafen verurteilt. Die meisten wurden verbrannt, da dies die im römischen Recht für Brandstifter vorgesehene Strafe war, einige gekreuzigt oder in Felle gesteckt und in der Arena den Tieren vorgeworfen. Diese Christenverfolgung unter Nero, die auf Rom beschränkt blieb, war das erste einer vermuteten Reihe lokaler Pogrome, die der Verfolgung unter Domitian und den systematischen Verfolgungen im 3. Jahrhundert vorausgingen.(Quelle Wikipedia)

    Back on topic:

    Ich hab' mich mal bisschen in die BasisBibel eingelesen und wenn ich jetzt 12 oder 13 wäre, dann fänd' ich sie prima. Insofern "Mission erfüllt". Aber jetzt, so kurz vor den Vierzig, find' ich sie bisschen arg stark interpretierend.

    LG
    Provisorium
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