Hallo Lily,
das ist überhaupt keine "dumme Frage".
Denn wenn es eine "dumme Frage" wäre, würden sich die Menschen nicht schon von je her immer wieder damit beschäftigen. Doch das tun sie durch alle Zeitalter und Generationen hindurch. Du bist also in bester Gesellschaft selbst mit den intelligentesten Persönlichkeitsforschern und Psychoanalytikern :-)
Ich will mal versuchen, meinen persönlichen Senf da jetzt in Worte zu packen, in der Hoffnung, dass es dir ein Stück weit zeigt, wie ich darüber denke.
Am einfachsten, weil sichtbar und fassbar, sind rein körperliche Parameter. Da wir Menschen alle einen Körper mit ähnlicher Struktur und Funktion haben, läßt sich schnell erkennen, wenn ein Organ oder ein Körpersystem "erkrankt" ist. Ein Beispiel kurz: arbeitet das Organ Herz nicht, wie es soll, um den Körper mit Blut zu versorgen, dann hat das Folgen für den gesamten Körper. Behandelt man also mit Medikamenten das Problem, so werden in den meisten Fällen auch die Folgeerkrankungen im gesamten Körper geheilt oder eingedämmt.
Schwieriger wird es dann schon bei anderen, nicht so klar eingrenzbaren Dingen wie geistigen Einschränkungen.
Durch verschiedene Dinge, wie z.b. Unfälle, Hirnverletzungen etc kann ein Mensch "eingeschränkt" werden in dem, was er zu tun oder zu verstehen fähig ist. Wobei es da zwar Richtlinien gibt, ich aber persönlich glaube, dass manchmal Menschen, die, gemessen an anderen Menschen, einfacher verstehen und denken, manchmal sogar "hochintelligenten" Menschen im Vorteil sind. Aber das ist dann subjektiv und ein anderes Thema :-)
Die Psyche bezeichne ich als eine Art Steuerungswesen im und mit dem körperlichen System des Körpers. Am besten kann man dieses Zusammenspiel beobachten, wenn sogenannte psycho- somatische Erkrankungen auftreten. Hat zb. ein Mensch ständig Streß, so meldet sich irgendwann grob gesagt auch der Körper, also dessen Organe und das zeigt sich in Bauchweh, Kopfweh, Schwindelattacken, Müdigkeit usw. Die körperlichen Probleme allein da zu behandeln, wäre dann nicht wirklich heilsam. Soll heißen, wenn unsere Gedanken, unser Fühlen und Sorgen Ursache sind für Bauchschmerzen, dann wird es auf Dauer nicht helfen, "nur" Tee und Zwieback zu sich zu nehmen oder eine Wärmflasche auf den Magen zu legen.
Die Seele nun, ist für mich, aber das ist subjektiv und für jeden Menschen völlig verschieden, das, was all das zusammen genommen in sich "speichert".
Das, was ich fühle, was ich erlebe, wie ich es sehe, was ich glaube und denke... das, was also nicht in Laborwerten ausgedrückt werden kann - das macht jeden Menschen einmalig.
Keiner sieht das Leben mit genau den gleichen Augen und dem Herzen wie ich. Ich kann versuchen, es anderen Menschen mit Worten oder Taten zu zeigen, aber selbst die Menschen, die mir sehr nahe sind, können nicht völlig und ganz das Leben mit meiner Seele sehen. Eine Seele kann "krank" oder besser formuliert verletzt sein durch Erlebtes. So kann ein Mensch zb. durch seine inneren Augen sich und seine Umwelt völlig anders wahrnehmen, als es für alle anderen um einen herum eigentlich ist.
Nur, aber jetzt bewege ich mich schon in Richtung dessen, was subjektiver Glaube ist, EINER, der Schöpfer des Menschen, kennt diese Seele durch und durch. Was mich dann einmalig als Mensch mit IHM verbindet.
Ein Beispiel- wenn ein Kind in der Seele verletzt ist, dann zeigt sich das in allen Bereichen.
Das Vertrauen zu Eltern zb. ist in den ersten Lebensjahren Grundlage für alles. Ist dieses Urvertrauen aus irgend einem Grund oder Erleben gestört, dann entwickelt ein Mensch Strukturen, um dennoch irgendwie zu leben. Ängste brennen sich in die Psyche, oder körperliche Probleme zeigen an, wenn sich aus der Erinnerung Situationen unbewusst wiederholen.
Die Seele sucht etwas oder vermisst Sicherheit, Vertrauen und beeinflusst alles in diesem Menschen. Das prägt das eigene Denken und Erleben und aber auch die Fähigkeit, Beziehungen zb. aufzubauen oder eher nicht.
"Die Seele ist im Blut"... sie durchströmt mein ganzes Sein. Ist also für mich nicht ein bestimmter Bereich im Gehirn oder irgendwo sonst in meinem Körper.
Ist die Seele unruhig, so ist alles in und an mir unruhig und auch meine Beziehung zu meinem Schöpfer. Ich selbst glaube, die Seele ist unsterblich, aber sie ist das sensibelste und wichtigste, das einen Menschen ausmacht.
"Seelenverwandte" sind uns ähnlich, verstehen uns vielleicht in unseren Ängsten, Gedanken usw, aber selbst seelenverwandte Menschen sind nie identisch in allen Punkten.
Selbst wenn es einen Menschen gäbe, der von meiner Geburt an jeden Tag, jede Sekunde ganz genau das Gleiche erlebt, gehört oder gesehen hat, würde er nicht identisch in seinem Denken und Fühlen und Wahrnehmen sein. In der Seele verletzt zu sein, ist für mich das "schlimmste", was passieren kann, denn das übersteigt menschliche Heilungsmöglichkeiten am schnellsten, weil es keine Vergleichbarkeiten gibt und alles beeinflusst- den Körper, den Geist, den Glauben und das gesamte Sein.
Wie unsere Seelen "ticken", wissen wir wahrscheinlich selbst gar nicht immer und so ist es für andere Menschen um uns herum eigentlich ganz klar noch schwerer, meine Seele zu "verstehen".
Eine "gute Seele"- ich würde da spontan sagen ist eine "aufrichtige Seele". Also eine Seele, die in allem nach Echtsein sucht. Aufrichtig zu sich selbst, seinen Mitmenschen und dem Schöpfer (oder der weiblichen Bezeichnung ;-), wenn dir das lieber ist...
Ob das anstrengend ist, oder mit irgendwelchen Gebetsübungen oder ähnliches zu erreichen ist- da äußere ich mich nicht dazu.
lg bonnie
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