Nun, da kann ich mal dem Provisorium zustimmen, dass das Thema „Moschiach“ sehr komplexer ist. Die christliche Version leitet da Dinge aus dem Leben Jesu ab, welche im jüdischen überhaupt nicht relevant sind.
Es geht ja nicht nur darum, WER nun ein Messias sei, sondern auch die Lehre, welche davon abgeleitet wird.
Dass das Himmelreich schon da ist, mitten unter uns, dieses Gedanke ist auch im jüdischen vorhanden, nur wird es nicht mit diesen Worten gesagt und hat mit einem Messias wenig zu tun, da die Gemeinschaft mit dem Ewigen immer möglich ist.
Für Juden braucht es keinen Mittler, der da für etwas sühnt, und auch ist der Mensch nicht Gott abgestorben (geistlich Tod, der „Sündenfall“ führte nicht zu solchem), wie es Christen (eine Voraussetzung der christlichen Lehre) lehren. Die Gemeinschaft und Gottverbundenheit zeigt sich im praktischen Leben. Gott hat schon in der Torah alles gegeben, wie es die Propheten und selbst Jesus es bezeugen. Auch widerspricht es klar der Botschaft der Propheten, dass der Messias, oder anders gesagt, der kommende Fürst, da mehr von einem Fürsten gesprochen wird, und weniger von einem Messias, ein Gott sei, da immer wieder betont wird, dass der einzig alleine Gott JHWH und Vater aller auch der Gott von dem Fürsten sei.
Es geht nicht um den Glauben AN eine Person, sondern um eine Lehre, die befolgt wird. Auch Jesus wiederholte so manchmal, „Wer hört UND tut…“ und Jesus verkündigte keine neue Lehre, sondern bestätigte die vorhandene. Es geht nicht um eine Lehre ÜBER den Messias, wie das im Christentum so extrem hervorgehoben wird, welche da zum Heile führen soll, sondern um die alltägliche Hingabe an den Ewigen.
So fragt es sich, inwiefern legitimiert ein Glaube AN Jesus, Schriftstellen so umzudeuten, auf dass sich erfüllt, was nicht verheissen war. Jesus dagegen hebt davor warnend den Finger, wenn er sagt, dass vom Gesetz kein Strichlein anders gelehrt werden soll.
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