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  1. #1
    watch Gast

    Standard jesaja kapitel 53

    in dem newsletter von israel heute erscheint jeden freitag die parashah für den folgenden shabbat - samt haftara-lesung. mir fiel nun folgende "unregelmässigkeit" auf: am vergangenen shabbat wurde die haftara-lesung bei jeshajahu 52:12 abgeschlossen, heute jedoch geht es bei jeshajahu kapitel 54 weiter.

    Elul 6, 5768
    „Schoftim – Richter“,
    5. Mose 16,18 bis 21,9
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 51,12 – 52,12

    Elul 13, 5768
    „Ki Teze – Wenn du ausziehst",
    5. Mose 21,10 – 25,19;
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 54,1 –10
    wenn ich hier im forum von jüdischer seite lese, das es im judentum keine prophetie für "golgatha" gibt und leider feststellen muss, dass jeshajahu kapitel 52:13 bis 53:12 kapitel ignoriert wird, obwohl es die prophetie für golgatha sein muss, habe ich persönlich ein problem: warum wird kapitel 52:13-53:12 ausgeklammert? hier einmal kurz der inhalt:

    Jesha'jahu 52: 13-15 und 53:1-12
    Sieh, Glück erschaut mein Knecht / er steigt, emporgetragen raget hoch. / Wie viele sich bei dir entsetzt / weil so entstellt vom Menschlichen sein Aussehn / und die Gestalt ihm vor den Erdenkindern - / so macht er viele Völker staunen / verschließen Könige ob ihm den Mund; / denn nie Erzähltes schauen sie / und was sie nie erhört / des werden sie gewahr.
    >
    Wer glaubte unserer Kunde / des Ewgen Arm, wem ward er offenbar? / Aufstieg er wie ein Schößling vor sich hin / und wie die Wurzel aus des Durstes Land. / Hatt nicht Gestalt noch Hoheit / daß wir ihn ansähn / kein Aussehn, daß wir sein begehrten. / Verachtet und gemieden von den Menschen / ein Mann der Schmerzen und vertraut mit Krankheit / und daß vor ihm das Antlitz man verbarg / verachtet, daß wir ihn nicht zählten. / Doch unser Kranken ists, das er getragen / und unsere Schmerzen, er hat sie gelitten. / Wir aber glaubten ihn behaftet / von Gott geschlagen und erniedert. / Er aber ward durchbohrt ob unserer Frevel / zermalmt um unsere Sünden / die Züchtigung für unser Wohl lag auf ihm / durch seine Striemen ward uns Heilung. / Wir alle irrten wie die Schafe / ein jeder seines Weges kehrten wir; / der Ewge aber schickt' ihm zu / unser aller Schuld. / Bedrängt, war er gebeugt / und öffnet' nicht den Mund / wie Lamm, zur Schlachtung hingeführt / und wie das Schaf, verstummt vor seinen Scherern / und öffnet' nicht den Mund. / Aus Haft und aus Gericht ward er geholt / und seinen Umlauf, wer kann ihn erzählen / wie abgeschnitten er aus Lebens Land? / Ob meines Volkes Frevel traf ihn Schaden / und gab bei Übeltätern man sein Grab / bei dem, der reich an seinen Todessünden; / ob er doch Raub nicht übte / kein Trug in seinem Mund war. / Der Ewge aber wollte ihn zerschlagen / er macht' ihn krank / ob du es merkst, daß Schuldopfer sein Leben.
    Er schaut noch Samen / lebt noch lang / des Ewgen Wollen soll durch ihn noch glücken. / Nach seiner Seele Pein tränkt er sich satt / durch seine Kenntnis schafft er Recht Gerechten / mein Knecht, den Großen / und ihre Sünden trug er; / drum geb ich Anteil mit den Großen ihm / und mit den Mächtigen teilt er Beute/ weil er dem Tod sein Leben hingegossen / und unter die Verräter war gezählt / wo er der Großen Sünde trug / und der Verräter Schickung auf sich nahm.
    (Übersetzung: Naftali Herz Tur Sinai)


    1. ich muss davon ausgehen, dass jesaja ein falscher prophet war, weil das kapitel 53 für die rabbinen inakzeptabel ist. ist es aber dieses kapitel, dann muss es alles andere von jeshajahu auch sein denn: entweder ein prophet ist bestätigt, oder er ist es nicht. mit "ein bisschen nicht bestätigt" kann ich mich nicht zufrieden geben.

    2. die rabbinen haben recht und jeshuah war nicht der messias. warum wagen sie den widerspruch zu jeshajahu kapitel 53? lügt jeshajau oder lügen die rabbinen?

    3. wenn wir die lehren über den christlichen christus namens jesus und das, was den juden jeshuah von nazaret charakterisiert einmal auseinanderhalten und jeshajahu kapitel 53 einbeziehen, dann muss doch jedem juden klar sein, dass jeshuah ben josef ben david (nicht ben ruah haqodesh) zwei mal auf dieser erde erscheinen muss; das erste mal vor 2000 jahren und das zweite mal in wenigen monaten oder jahren. jeshajahu kapitel neun ist nämlich noch nicht erfüllt.

    als jeshuah vor 2000 jahren kam, wurde allseits von ihm erwartet, jeshajahu 9 zu erfüllen (....sein friedensreich wird kein ende haben....), er hat die erwartungen, die man damals jüdischerseits an ihn stellte, nicht erfüllt. was er damals tat, konnte nur die erfüllung von jeshajahu kapitel 53 und eine vorbereitung auf das gewesen sein, was in bälde auf ihn (und uns) zukommt. dies ist meine persönliche einschätzung.

    wie ich in einem früheren posting schrieb, hatten die essener genau erkannt, dass die "sonne der gerechtigkeit mit heil in seinen knaphim" (maleachi 4:2) um das jahr 4000 erscheinen musste, aber auch, dass der mashiach als menschensohn im jahr 6000 wird erscheinen müssen. warum dürfen juden das heute nicht mehr lehren und glauben?

    auf das erwähnte posting von mir habe ich leider keine antwort erhalten weshalb ich hier einmal ein paar klare fragen formuliere:

    warum wird angesichts von jeshajahu kapitel 53 die messianität von jeshuah von nazaret bezweifelt bzw. in abrede gestellt?

    warum wird jeshajahu kapitel 53 in den synagogen bzw. bei den haftara-lesungen ignoriert?

    ist es möglich, dass die wahrheit zu unbequem ist?

    es grüsst ein auf undogmatische antworten gespannter
    watch

  2. #2
    Registriert seit
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    Standard

    @watch

    ... wenn ich hier im forum von jüdischer seite lese, das es im judentum keine prophetie für "golgatha" gibt und leider feststellen muss, dass jeshajahu kapitel 52:13 bis 53:12 kapitel ignoriert wird, , obwohl es die prophetie für golgatha sein muss,...

    Weißt du nicht, was man im „Judentum“ über Jesaja 52/53 denkt und schriebst, auf dass du zu solchen Ansichten kommst? Oder willst du Polemik betreiben oder ernstlich nachfragen?
    Da du das aber in den christlichen Teil im Forum stellst, nehme ich an, dass du diese Passagen in Jesaja aus christlicher Lehre heraus verstehen und behaupten willst, und weniger, was den jüdischen Glauben betrifft.


    Jesaja 53 in sich prophezeit doch kein Golgatha nach christlicher Darstellung, Lehre und Tradition. Denn die christliche Lehre von „Golgatha“ entspricht nun wirklich nicht jüdischem Verständnis der Tenach und jüdischer Lehre. Es „muss“ (wie du meinst zu wissen) sich nur nach christlicher Lehre sich auf Golgatha beziehen, nicht aber nach jüdischer. "Gerechte" werden immer um anderer Willen Leiden.
    Zudem ist Jesaja 53 eine Darstellung Israels aus Sicht der Nationen.
    Weshalb informierst du dich nicht auf jüdischen Internetseiten was Juden „denken“?
    „Israel Heute“ ist ja nicht jüdisch, sondern christliches Gedankengut „hebräisch“ verpackt und vermittelt so vermeintlich jüdisches.


    Willst du wirklich „jüdisches“ verstehen? Vielleicht wäre ja dann für Christen die Wahrheit unbequem. Wärst du bereit dazu? So ist zum Beispiel der Begriff Moschiach ben Joseph ist nicht unbedingt ein "leidender" Gottesknecht.



    Lehit

    Alef

  3. #3
    watch Gast

    Standard

    hallo alef

    du hast mir keine antwort darauf gegeben, warum jesaja 53 ignoriert wird

    watch

  4. #4
    Registriert seit
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    2.934

    Standard

    Hallo watch

    Dazu gibt es hier schon irgendwo in einem Thread Antworten. Wie bei vielem, es gibt nicht DIE Antwort.

    Zudem, die Paraschah geht durch den Text der Torah und nimmt ausgewählte Texte aus den andern Schriften. So werden nicht alle Texte aus den Neviim und den Ketuvim zur Lesung herangezogen. Siehe:

    http://www.hagalil.com/judentum/tora...ssohn/tora.htm

    ... so lässt sich kaum von einem Ignorieren sprechen.

    Häufig wird auch das Argument vorgebracht, dass die Rabbiner versuchen würden das Buch Jesaja generell und das Kapitel 53 speziell aus den Synagogen fern zu halten, da sie sonst Jesus als eben diesen "leidenden Gottesknecht" anerkennen müssten. Zunächsteinmal hat sich das Juden niemals davor gescheut einen offenen Konflikt mit Schriftauslegern anzugehen, seien es nun jüdische, islamische oder christliche Gelehrte. Am umfangreichsten hat sich vermutlich Raschi [3] mit den christlichen Auslegungen beschäftigt, seine Kommentare zu den heiligen Schriften und auch zu vielen strittigen Punkten im "Jüdisch-Christlichen Dialog"werden in der jüdischen Welt hoch geschätzt und finden auch in den Synagogen Verwendung. Das Buch des Propheten Jesaja ist Teil der klassischen Haftara, der Prophetenlesung. Jesaja 53 befindet sich bei den Gebeten für Jom Kipur, etwa der Reform Synagogues of Great Britain [6].
    Quelle: http://www.solutix.de/content/view/211/77/


    zu Jesaja zum Beipiel:
    http://juden.judentum.org/judenmission/jesaja-3.htm



    Lehit

    Alef
    Geändert von anonym002 (12.09.2008 um 19:31 Uhr)

  5. #5
    watch Gast

    Standard

    ... so lässt sich kaum von einem Ignorieren sprechen.
    ich werde in wenigen minuten mit einem israeli zusammen den erev shabbat feiern - als christ! und ich werde den von mir erwähnten text nicht ignorieren! wenn du das bewusste auslassen von jesaja 52 ende und 53 nicht als ignorieren gewichtest, sondern schönredest, so darfst du das. ich darf aber auch die dinge beim namen nennen. und noch etwas - falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: ich spreche nicht von der torahlesung, sondern von der haftaralesung. und noch etwas: ich weiss noch immer nicht, warum bei der haftara-lesung jesaja 53 ausgelassen wird und bitte dich freundlich um eine antwort auf diese frage.

    watch
    Geändert von watch (12.09.2008 um 19:36 Uhr)

  6. #6
    Registriert seit
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    2.934

    Standard

    Sorry, watsch,

    Ich verstehe dein Problem wirklich nicht. Ich habe ja gesagt, dass nicht die ganze Tenach gelesen wird, und zudem musst du zuerst deine Behauptung "beweisen", dass der Text ignoriert wird, aber nur weil er nicht gelesen wird, wird er noch lange nicht ignoriert.


    Sicher, es ist schön, erew shabbat zu feiern, freue dich darüber, aber shabbath hat doch nix mit Jesaja 53 und christlicher Deutung desselben Textes zu tun.


    Lehit

    Alef

  7. #7
    schikum Gast

    Standard

    jesaja wird nicht unbedingt ignoriert, aber gar nicht auf den maschiach gedeutet, sondernauf den gottesknecht, das volk israel. die frage ist aber dann nur wie man es zurechtbiegen will, das es heisst:9 Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist.
    --kein trug und kein unrecht begangen? das volk israel? na dann haben wir ja eine ganze menge falsche propheten in der tenach.

  8. #8
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    2.934

    Standard

    Hmm schikum, willst du über falsche Propheten sprechen?

    So lehrt die Torah (also Anweisung des Ewigen!), wer etwas anderes lehrt das wider die Torah, die Weisungen des Einen und Einzigen Gottes ist, ist ein falscher Prophet, trotz Wunder und anderem, wonach der Mensch sich auch immer eine Bestätigung des Speziellen begehrt.

    Deutsche Bibeln sind nun mal selbst schon Interpretation des Ursprünglichen, wie jede Übersetzung.

    Da kann man ebenso gut im NT beginnen, welche offensichtlich die Tenach umdeutet, wie zum Beispiel Jes 7,14ff, wo offensichtlich nicht der hebräische Text genommen wird um etwas zu bestätigen zu wollen, was nicht so verheissen war. Usw.
    Wie war das noch mit der Aussage Jesu und den Strichlein, die man nicht anders lehren soll?

    Aber das ist ja nicht das Thema.


    Zudem, es gibt sehr wohl auch jüdische Auslegungen von Jes 52/53 auf einen Moschiach hin, aber sicher nicht mit dem Inhalt der christlichen dogmatischen Lehre der Kirche.


    Lehit

    Alef

  9. #9
    schikum Gast

    Standard

    nein es wirklich nicht das thema. auch nicht über falsche propheten sprechen.
    du wirst solange suchen bis du beim taw angelangt bist. und weisst du was du dann finden wirst: "ICH BIN das alef und das taw!" spricht jeschua.

  10. #10
    Victor Gast

    Standard

    Zitat Zitat von watch Beitrag anzeigen
    mir fiel nun folgende "unregelmässigkeit" auf: am vergangenen shabbat wurde die haftara-lesung bei jeshajahu 52:12 abgeschlossen, heute jedoch geht es bei jeshajahu kapitel 54 weiter.
    Elul 6, 5768
    „Schoftim – Richter“,
    5. Mose 16,18 bis 21,9
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 51,12 – 52,12

    Elul 13, 5768
    „Ki Teze – Wenn du ausziehst",
    5. Mose 21,10 – 25,19;
    Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 54,1 –10
    wenn ich hier im forum von jüdischer seite lese, das es im judentum keine prophetie für "golgatha" gibt und leider feststellen muss, dass jeshajahu kapitel 52:13 bis 53:12 kapitel ignoriert wird, obwohl es die prophetie für golgatha sein muss, habe ich persönlich ein problem: warum wird kapitel 52:13-53:12 ausgeklammert?
    Hallo watch,

    danke für diesen interessanten thread und Deine Anfragen zu Jesaja 52, 13 - 53, 12!

    Ich bin da sehr gespannt auf Antworten!

    Shalom Dir
    von Victor


 

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