@schikum
Mt 5,17 Meint nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. 19 Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel (oder: zu gering sein für das Reich der Himmeln); wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.
Nun, ich sage doch genau das was hier steht, oder verstehst du selbst die Aussage Jesu nicht? So frage ich mich nun, was ich wo nach deiner Meinung hineininterpretieren soll. Es ist nun ganz offensichtlich, dass noch nicht alles vom Gesetz und den Propheten erfüllt ist und auch der Himmel und die Erde noch bestehen. Also lässt sich die Tenach (Jesus spricht da ja von den jüdischen Schriften) nicht abschliessen und beiseite legen, oder dass man deren Inhalt, die Gebote oder Anweisungen (was sich ja nicht nur auf die Torah beschränkt) des himmlischen Vaters anders lehren und anders deuten darf.
Wenn Jesus sagt, dass er das Gesetz erfüllt, anfüllt, voll macht, und er es in seiner Gültigkeit bestätigt, so ist doch jeder dazu aufgerufen, es ebenso zu machen, indem er auf die Weisungen des himmlischen Vaters eingeht.
Wenn nun Matthäus das Zitat aus Jes. 7,14 aus „falscher“ Quelle (Septuaginta, welche aber eigentlich nicht relevant ist, und selbst dort wird das entsprechende Wort nicht mal nur für Jungfrau verwendet) benutzt und entsprechend dem ursprünglichen Wort „Alma“ umdeutet, etwas hineinlegt und als Prophezeiung deutet, was sie offensichtlich nicht ist, und das Wort es nicht explizit aussagt, was damit bestätigt werden will, verstösst das gegen das Jud und das Strichlein, da dort nichts von einer Jungfrau geschrieben steht, und auch der Kontext von dem Knaben Immanu-El nicht auf Jesus passt.
Wenn du nun Jer 31,31ff als erfüllt interpretierst, was aus dem Kontext gerissen ist, und Petrus das Pfingstereignis als Allegorie aufgrund der Früherwartung des Kommens des Messiachs hin interpretiert, bedeutet es nicht, dass nun Jer 31 erfüllt sein soll, da jenes Geschehen in Jeremia eindeutig auf eine Zeit NACH der Rückführung Israels aus den Nationen verheissen ist, und nicht vor der Zerstörung und dem Galut. Zudem, dass es sich im Christentum offensichtlich nicht derart verhält.
Wenn nun Paulus meint, dass man, wenn man sich kein schlechtes Gewissen macht, einfach so Götzenfleisch essen darf, welches ja selbst in der Offenbarung gerügt wird, so lehrt er die ewigen Weisungen Gottes anders, als dass sie gegeben wurden.
Wenn .... usw
Wenn die Kirche .... aber lassen wir das
Wie gesagt, gehört das nicht zum eigentlichen Thema, obwohl es wiederum doch Grundlegendes für das Verständnis auch von Jes 52/53 ist, und Fragen über die Seriosität der Überlieferung des NT aufwirft, welche man nicht einfach mit der dogmatischen Behauptung, dass das "NT von Gott eingegeben worden" sei, damit beiseite schieben kann.
Lehit
Alef
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