Gegenfrage:

Ein „Christ“, der nicht an das Dogma der Trinität glaubt und ebenso auch nicht an die dogmatische Lehre, dass Jesus Gott sei, ist der auch noch Christ, obwohl er die Lehren des Jesus „beherzigt“?

Ich denke, da gibt es keine absolute Antwort, sondern eben nur Meinungen und Thesen. So verhält es sich bei der obigen Frage gleich.


Ein Jude bleibt Jude, trotz Assimilation usw, was sich auch aus dem allgemeinen Verständnis der Nationen ergibt, wie es die Geschichte aufzeigt. Vielleicht da einer ethnischen Gruppe zugehörig, was die kulturellen, respektive religiösen Lebensgemeinschaft betrifft. Diese „Vergangenheit“ wird vielleicht doch eher noch stärker von den Nationen auf Juden gedrückt, als einzelne sich damit identifizieren können.


So gibt es nun schon verschieden „messianische“ Juden. Solche, die das Christentum und ihre dogmatischen Lehren kopieren, darauf schwören, der jüdischen Tradition und Lehre absagen zu müssen, da sie angeblich „Gesetzlich“ (nach christlichem Verständnis) sei, (von solchen aus den Nationen, die um der Verwirrung willen sich dann einfach „Messianisch“ nennen und jüdisch Tun, mal abgesehen) bis zu denen, die ihrer Tradition treu bleiben und Jesus „nur“ als Mensch betrachten, wohl als „ein“ Messiach, aber wie gesagt als Mensch, und nicht als Gott.


Betrachtet man das „Judischsein“ vom Glauben, also mal vom „Glaubensbekenntis“, so entfernen sich die grosse Mehrheit der messianischen Juden sehr vom ursprünglich Jüdischen, da der Ewige EINER ist, was ja auch selbst Jesus betonte. Vom jüdischen her gibt es andere Messiacherwartungen, und das Messiachverständnis ist auch anders als es Christen gelehrt bekommen.

So kann man dem Urspung her etwas sein, Jude, Schweizer oder Deutscher, aber vom Wesen her etwas anderes repräsentieren.


Zu deinem 5. Punkt:
Jesus war ein Jude, lebte jüdisch, lehrte jüdisch und lehrte die Torah. Somit wäre auch im „christlichen“, die ja nach der Lehre Jesu gehen wollen (und nicht nach der Lehre des Paulus!), die Torah verbindlich.

Oder wer ist Autorität genug, die ewigen Weisungen Gottes aufzuheben als nur derjenige, der sie gegeben hat, also der Ewige und Einzige selber?
So hob Jesus nirgends diese Weisungen auf, im Gegenteil, er ermahnte, davon nicht auch nur das kleinste Strichlein anders zu lehren, da man sonst zu gering sein wird für das Reich der Himmeln.


Nun könnte man die gleichen Fragen wieder an das Christentum stellen, aber das ist ja hier nicht das Thema. Aber messianische Juden, und damit wäre man wieder beim christlichen Glauben angelangt, der doch im Wesentlichen auf anderer „Theologie“ basiert. Und so könnte man zurückfragen, was nun mit diesem Einen Gott sei, wer da alles angebetet wird, oder mit der ewigen Gültigkeit der Torah, der Umdeutung der Torah, usw usw, und dies alles schafft eine Kluft, so dass es nicht mehr dasselbe ist.


Um den andern verstehen zu lernen, muss man die eigene Welt verlassen, und in die des andern eintauchen, um etwas verstehen zu lernen.


Lehit

Alef (der aber kein Jude ist)