Nach über 9.000 KM, etwa ebensovielen Bildern und an die zehn Stunden Videomaterial sind wir wohlbehalten wieder in Deutschland gelandet. Das Erleben und die Eindrücke sind schwer zu beschreiben. Wir sind damit angefüllt und erfüllt. Ebenso von großer Dankbarkeit. Dazu ein Beispiel:

Inuvik: Dass die Sonne des Nachts hoch im Norden nicht "untergeht" ist für die meisten von uns schon ungewöhnlich. Wir haben das im Urlaub erlebt - zwischen drei uns fünf Uhr wurde es dämmrig, danach war es wieder hell und zuvor schien die Sonne wie an einem schönen, sonnigen Sommerabend.

Doch irgendwas daran hatte wohl mein Zeitgefühl gehörig aufgemischt. Jedenfalls spritzte ich mir versehentlich das falsche Insulin, bevor wir in der Nacht drauf schlafen gingen. Irgendwann wurde ich wach, weil jemand mehrfach meinen Namen rief. Dann, als ich mühsam zu mir fand, die Anweisung: "Steh' auf! geh! Trinke einen Becher Cola und iss zwei Scheiben Brot". Ziemlich träge und unsicher tat ich, was verlangt war. Nach der Cola merkte ich, dass meine Lebenskräfte zurückzukehren begannen. Meine Frau erwachte durch mein Rumoren. Ob sie mich angerufen habe, wollte ich wissen. Nein, hatte sie nicht.

Wir waren weitab, auf einem Campingplatz im Nirgendwo des Nordens. Zwar standen noch einige Camper hier, doch niemand hätte mir helfen können, selbst, wenn meine Frau noch rechtzeitig wach geworden wäre. Diabetiker, die eine heftige Unterzuckerung nicht überleben, sterben meistens an dem Stress, den die Unterzuckerung verursacht. Es hätte mir ähnlich ergehen können.

Gott hatte mich so oft gerufen, bis ich trotz der Hypoglykämie erwachte und noch so viel Kraft hatte, mir das genannte zu holen. Das ist schon ziemlich selten.

Nicht, dass ich es provozieren wollte. Aber ich habe einmal mehr sehr deutlich erfahren, dass wir uns auf Gott auch in solchen Situationen absolut verlassen können.

Alles Gute
Larson