Guten Abend in die Runde

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Das halte ich für sehr kühn gesprochen, denn meiner persönlichen Erfahrung nach ist nicht einmal ein besonderer, irgendwie ausformulierter Glaube nötig, um seinen Nächsten aufrichtig lieben zu können. Die Nächstenliebe wird meiner Erfahrung nach nämlich nicht aus der Erkenntnis einer bestimmten Lehre geboren, sondern aus einem empathischen, dem Nächsten zugewandten Herzen.
Da sind wir uns einig. Nur: was sagst du denn zu einem Gläubigen, der seinen Nächsten nicht so behandelt, wie er vernünftigerweise von einem Nächsten behandelt werden möchte? Siehe, ein Mensch, der sich zu dem einen Gott bekennt, der lügt, wenn er andere herabsetzt und schmäht.

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Die Betonung des Unterschiedes zwischen "wahr und nicht wahr" im Zusammenhang mit einer Religionszugehörigkeit...
Ich habe die Wahrheit in den Zusammenhang zur Liebe gesetzt... --> Lieben kann nur ein Mensch, der wahr ist.
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...und das in Beziehung stellen zu der individuellen Glaubenstreue, erweckt den Eindruck, dass nur ein in seinem Glauben treuer Mensch dazu fähig wäre seinen Nächsten zu lieben. Ein Konvertit, der seinen ursprünglichen Glauben abgelegt und also untreu geworden ist, kann dann nicht mehr im Sinne seines abgelegten Glaubens den Nächsten lieben? Wieso soll das nicht möglich sein?
Das habe ich so nirgends gesagt. Ich habe geschrieben: wer seinen angeborenen Glauben verlässt, obwohl er von den Eltern in diesem Glauben nach bestem Wissen und Gewissen erzogen worden ist, der verletzt das Liebesgebot, indem er die Liebe seiner Eltern verletzt; (siehe das 4. Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren.) Ich habe dies geschrieben, um bewusst zu machen, dass nicht nur Juden sich ihrem Glauben verpflichtet fühlen (können), sondern auch z.B. Christen oder Muslime, weil sie die 10 Gebote der Thora ebenso zu beachten bemüht sind.
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Wieso soll die Nächstenliebe denn überhaupt erst da geboren werden können, wo eine Glaubenslehre ist?
Tja, habe ich das irgendwo geschrieben? --> Alle Menschen sind herzlich eingeladen, die Nächstenliebe zu üben und zu leben. Und ich kenne nicht wenige Atheisten, die das weitaus besser machen, denn viele, die sich zu einem Glauben bekennen. Item: Was ich geschrieben und an Alef kritisiert habe: wieso darf ein bekennender Jude einen Christen herabwürdigen, da der Christ ihn in keiner Weise angesprochen hat? Und was soll der Hieb gegen die Bibel?

"Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm. ...Wir wollen lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: 'Ich liebe Gott!' - aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von Ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben. (aus 1 Johannes 4,16a - 21)
--> Erklärt dies die Thora nirgends?

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Überhaupt schafft die gedankliche Trennung der Gläubigen in "wahr und unwahr" nur zusätzliche Probleme. Sie hat trennenden und aussondernden Charakter und ist deshalb meiner Meinung nach sowieso nicht wirklich gut als Nährboden für die Nächstenliebe geeignet. Hier kommt für mich persönlich dieses Schubladendenken zum Ausdruck, das bonnie zurecht kritisierte.
Nun ja, wenn mein Nächster unbegründeterweise einen anderen Nächsten angreift und verletzt, und ich frage den Akteur, ob er seinem Glauben gemäss wahr ist, dann tue ich das aus Liebsorge. Wenn er tatsächlich recht gehandelt hat, aus der Demut und Liebe seines Herzens heraus, dann wird ihn diese Frage nicht stören. Ich habe den Juden angesprochen, weil er nicht nur seinen Nächsten, sondern auch das Christentum angegriffen hat, damit er in Erwägung zieht, dass umgekehrt der Schuh auch drücken kann. Zu wem gehört nun die Schublade? ---> Siehe, die Welt ist ein Spiegel!!!

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Du versimplifizierst und reduzierst den Glauben auf Äußerlichkeiten.
Tue ich das?
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Nicht der nach Außen sichtbare Glaube, der dann den Stempel "Jude" oder "Christ" trägt bestimmt die Verbundenheit des Menschen zu Gott, sondern seine Herzenshaltung...
Zunächst: in den vorausgehenden Begebenheit wurde vor allem "nach Aussen sichtbar", dass einer rüde vorging, ohne getreten worden zu sein. Was steht denn da für eine Herzenshaltung dahinter?
Gerade weil ich die Herzenshaltung beachte und nicht bloss das nach aussen Sichtbare - wie du sagst -, gerade deshalb habe ich den bekennenden JUDEN gefragt, ob er wahr ist. Ein bekennender Jude, Christ oder Muslim schuldet Gott und dem Nächsten Liebe, wie sie die Thora verlangt, ansonsten sein Glaubensbekenntnis und seine Lebenshaltung sich widersprechen, und also der Mensch eine Lüge lebt.
"Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben worden ist, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen." (JESUS lt. Lukas 12,47 + 48).
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Vater und Mutter ehren bedeutet ja nicht, dass ich in meinem Glauben zu einem Abziehbild der Glaubensvorstellungen meiner Eltern werden müsste.
Einverstanden.
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Für gewöhnlich wünschen gläubige Eltern ihren Kindern eine lebendige und authentische Beziehung zu Gott und allein dadurch, dass ich im Glauben meiner Eltern verharre, muss meine Beziehung zu Gott noch lange nicht lebendig und authentisch sein. Was nützt es zum Beispiel, wenn ich meinen Eltern zuliebe nach Außen hin ein Christ bleibe, sich mein gläubiges Herz aber dem Judentum viel stärker verbunden fühlt?
Man kann dem Judentum stark verbunden sein, auch wenn Mensch Christ ist. Meines Erachtens kann sich ein Sterblicher nicht selber zum Erwählten Gottes machen. Erwählen tut Gott durch die Geburt, und vielleicht auch durch sehr tiefe Demut und sehr grosse Liebe zu Gott und den Menschen. Ich würde nicht wagen zu konvertieren, denn als wahrer und treuer Jude gilt es Hunderte von Vorschriften und Gesetze zu beachten und nach Möglichkeit einzuhalten, während ich als Christ frei bin bis auf die 10 Gebote der Thora, die JESUS schlicht zusammenfasst mit der Gottes- und Nächstenliebe, worin eingeschlossen auch die Feindesliebe ist.
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Meinen Eltern würde ich dann vielmehr dadurch Ehre machen, dass ich dann auch die Konsequenzen daraus ziehe.
Wahr sein geht vor. :-) --> Wahr sein bedeutet zuweilen auch, auf Konfrontation zu gehen, wie ich es in diesem Thread auch tat. :-) --> Lieben kann Mensch nur, wenn er wahr ist!!!

Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Verstehe ich nicht!
Ja, ich sehe, dass du nicht verstehst. Ich akzeptiere es. Das "Provisorium" ist entschuldigt. ;-)
Was dir offensichtlich entgeht, ist die Herzenshaltung der Akteure.
"Gebt acht, dass ihr richtig zuhört!" - sagt JESUS (Lukas 8,18)
Wirkliches Sehen und Verstehen ist nur möglich im Lichte der Liebe. "Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt." (JESUS, Lukas 8,17)

Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Sag es mir bitte. Wo hat denn der Alef das Bibeltagebuch gering geschätzt? Damit auch mal das Provisorium versteht, wo hier jetzt eigentlich das Problem liegt.
So sage mir denn, welche Worte von "Bibeltagebuch" Alef's rüde Reaktionen rechtfertigen... ???
Die erste Antwort von Alef hat den Christen mit seinem eindeutig christl. Aussagen geschmäht; die zweite Antwort hat die Bibel abgewertet und damit das Christentum geringschätzt. Wenn in der Bibel das Wort Gottes nicht enthalten ist, warum sollte es in der Thora enthalten sein? - Frage einen Historiker, und er wird dir darlegen, dass ausnahmslos alle Bücher inkl. die Thora mit den 10 Geboten von Menschenhand geschrieben wurde, das " - so spricht Gott, der Herr - " und "- Wort Gottes, des Herrn -" hin oder her. Wenn die Bibel und insbesondere das NT nicht Gottes Wort enthält, warum sollte es / ES in der Thora (oder im Koran oder sonst in einer Schrift) enthalten sein? - Wer den Geist Gottes in der Bibel nicht finden will, der findet ihn auch nicht in der Thora und ebenso nicht im Koran, - und umgekehrt - denn sie alle sind darauf angelegt, den Geist der LIEBE im Herzen des Menschen zu wecken.
Woran erweist sich denn, dass Gottes Wort in der Thora oder in der Bibel - oder auch im Koran - enthalten ist? - Doch wohl daran, dass diese Schriften eine LIEBE zeihen im Menschen, die über die Eigenliebe hinausgeht und auch den Fremden und den (vermeintlichen) Feind mit einschliesst. Ist es nicht eine Anmassung, einem edlen Werk den Geist Gottes abzusprechen? Muss das jene, die durch diese Schriftwerke erweckt worden sind und sich täglich daraus Rat und geistige Nahrung für ihre persönliche Gotteserkenntnis holen, nicht zutiefst verletzten?
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Beim Lesen des Threads ist mir jetzt nämlich nichts Außergewöhnliches aufgefallen. Aber vielleicht bin ich ja mittlerweile schon völlig abgestumpft?
Bist du abgestumpft?
Oder voreingenommen?
Oder bin ich voreingenommen, - oder ein Mensch, der grundlos mit der "Axt dreinschlägt"?




Zitat Zitat von Dreamangel Beitrag anzeigen
Wo ist denn Bibeltagebuch eigentlich? Ich hab hier 81 Kontakte,und nur noch mit 5 Usern Kontakt.Wo sind die denn alle,gesperrt,gelöscht,einfach so weggeblieben.....
Woran könnte das wohl liegen? Vielleicht sind in diesem Forum die wahren Christen nicht so gern gesehen? - Und darum bekommen sie denn, wenn sie eintreten, einen Kleber verpasst mit dem hässlichen Vermerk "Schubladendenken", damit es einen Grund gibt zum "Zerfleischen".

Zitat Zitat von Dreamangel Beitrag anzeigen
...wie kann denn da was wachsen.Warum zerfleischt man sich gerade in christlichen Foren.Schade,echt.
Ja, liebes Engerl, wie kann denn da was wachsen?! - So einig wie mit dir bin ich bis dato noch mit keinem hier. :-)
Ich für meinen Teil will mich bemühen, weder dich noch andere anzufallen. Aber mit der Wahrheit rausrücken muss ich trotzdem, wenn meine Liebe es mir gebietet. Und so ergeht es wohl auch jedem anderen auf der Welt.
Möge JESUS unsere Herzen öffnen, damit wir einander hören und verstehen, und möge Er unsere Herzen mit der gerechten Liebe füllen, damit wir sachte miteinander umgehen.
Guets Nächtle wünscht
Nachdenklich

Habt noch alle eine gute Nacht und schönen Sonntag!