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Nachdenklich
Nur: was sagst du denn zu einem Gläubigen, der seinen Nächsten nicht so behandelt, wie er vernünftigerweise von einem Nächsten behandelt werden möchte?
Das ist völlig situationsabhängig. Vielleicht sage ich zunächst auch gar nix und gucke nur sehr sehr streng...

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Nachdenklich
Siehe, ein Mensch, der sich zu dem einen Gott bekennt, der lügt, wenn er andere herabsetzt und schmäht.
Inwiefern er da lügt ist mir zwar nicht ganz klar, aber man setzt keine Menschen herab und schmäht sie auch nicht. Da hast Du sicher Recht.

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Nachdenklich
Ich habe die Wahrheit in den Zusammenhang zur Liebe gesetzt... --> Lieben kann nur ein Mensch, der wahr ist.
Inwiefern denn wahr? Dein Wahrheitsbegriff ist mir noch nicht so richtig bewusst. Das die Liebe aber nicht geheuchelt und insofern wahr sein soll, sehe ich auch so - sozusagen ehrliche, aufrichtige Liebe.

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Nachdenklich
Das habe ich so nirgends gesagt.
Du hast aber die Fähigkeit des Menschen seinen Nächsten zu lieben, in Beziehung zu der Wahrhaftigkeit dieses Menschen, Gott zu lieben, gesetzt. Sprich, erst wenn der Mensch wahrhaftig in seiner Liebe zu Gott ist, hat er auch die Fähigkeit wahrhaftig seinen Nächsten zu lieben. Nächstenliebe wird in Deinen Beispielen also völlig von der Wahrhaftigkeit der Liebe zu Gott definiert. Das schließt doch dann aber Atheisten aus, oder? Und dazu kommt dann noch die Glaubenstreue und deshalb ging ich davon aus, dass nur gläubige Menschen und unter denen nur diejenigen, die ihrem "angeborenen Glauben" immer treu waren, rechte, wahrhaftige Nächstenliebe leben können.
Du fasst das dann ja auch folgendermaßen zusammen:

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Nachdenklich
Wo die Wahrheit nicht ist, kann die Liebe nicht sein.
Und da verstehe ich nun wieder nicht Deine Vorstellung von Wahrheit. Was ist denn nun Wahrheit und ein wahrer Jude und ein wahrer Christ? Du musst die Wahrheit schon einmal definieren, wenn Du ihre Anwesenheit zur Voraussetzung machst, damit Liebe da sein kann.
Tante Wiki sagt z.B. zur Wahrheit:
Dem Begriff Wahrheit werden verschiedene Bedeutungen zugeschrieben, wie Übereinstimmung mit der Wirklichkeit, einer Tatsache oder einem Sachverhalt, aber auch einer Absicht oder einem bestimmten Sinn bzw. einer normativ als richtig ausgezeichneten Auffassung oder den eigenen Erkenntnissen, Erfahrungen und Überzeugungen.

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Nachdenklich
wer seinen angeborenen Glauben verlässt, obwohl er von den Eltern in diesem Glauben nach bestem Wissen und Gewissen erzogen worden ist, der verletzt das Liebesgebot, indem er die Liebe seiner Eltern verletzt; (siehe das 4. Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren.)
Na eben gerade nicht! Wenn ich in dem von meinen Eltern anerzogenen Glauben bliebe, obwohl ich mich vielmehr zu einem anderen Ausdruck von Glauben hingezogen fühlen würde, dann wäre ich ein Heuchler, bliebe ich in meinem "angeborenen Glauben". Und liebende Eltern stülpen doch ihrem Kind nichts über, was es nicht möchte, oder? Außerdem soll man Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apostelg. 5,9) und ich kann meine Eltern auch ehren, wenn ich andere Glaubensüberzeugungen habe als sie.

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Nachdenklich
Ich habe dies geschrieben, um bewusst zu machen, dass nicht nur Juden sich ihrem Glauben verpflichtet fühlen (können), sondern auch z.B. Christen oder Muslime, weil sie die 10 Gebote der Thora ebenso zu beachten bemüht sind.
Selbstverständlich! Hat das jemand in Zweifel gezogen?

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Nachdenklich
wieso darf ein bekennender Jude einen Christen herabwürdigen, da der Christ ihn in keiner Weise angesprochen hat? Und was soll der Hieb gegen die Bibel?
Na ja, mit dem "Dürfen" ist das so eine Sache... Man darf grundsätzlich immer seine Meinung sagen und seine persönlichen Überzeugungen mitteilen. Ob man das aber immer machen sollte und wie man das dann macht, ist eine andere Frage.
Ich fände es nun aber wirklich einmal sinnvoll, die Stellen zu zitieren, in denen Du eine Herabwürdigung und Schmähung zu sehen meinst. Ich tappe da nämlich immer noch im Dunkeln.
Und was meinst Du mit Hieb gegen die Bibel? Das Alef Teile der Bibel als Menschenwort bezeichnete?

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Nachdenklich
"Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm. ...Wir wollen lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: 'Ich liebe Gott!' - aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von Ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben. (aus 1 Johannes 4,16a - 21)
--> Erklärt dies die Thora nirgends?
Doch natürlich. Aber worauf willst Du denn jetzt eigentlich hinaus? Du verwirrst das Provisorium aber ganz schön....

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Nachdenklich
Ich habe den Juden angesprochen, weil er nicht nur seinen Nächsten, sondern auch das Christentum angegriffen hat, damit er in Erwägung zieht, dass umgekehrt der Schuh auch drücken kann. Zu wem gehört nun die Schublade? ---> Siehe, die Welt ist ein Spiegel!!!
Die Schublade gehört eindeutig zu Dir!
Wenn ich das schön höre: Ich habe den Juden angesprochen....
Der Mann hat einen Usernamen, "Alef" heißt er!
Und bitte, wo siehst Du denn nun diesen Angriff auf den Nächsten und auf das Christentum? Ich bin doch auch Nächster und Christ und möchte gerne wissen, wo ich angegriffen wurde. Ich hab' nämlich nix gemerkt.

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Nachdenklich
Tue ich das?
Ja, ich finde schon das Du den Glauben versimplifizierst, reduzierst und ihn auf Äußerlichkeiten begrenzt, wenn man sich von seinem anerzogenen Glauben nicht lossagen kann, ohne die Liebe der Eltern zu verletzen. Wie gesagt, Liebe will das Beste für den geliebten Menschen und nicht Zwang und Druck ausüben. Ich finde der Mensch sollte frei seine Glaubensentscheidungen treffen dürfen und nicht gezwungen sein, der Anerziehung der Eltern Folge leisten zu müssen. Aber das habe ich ja weiter oben schon erklärt, wie ich das sehe.

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Nachdenklich
Zunächst: in den vorausgehenden Begebenheit wurde vor allem "nach Aussen sichtbar", dass einer rüde vorging, ohne getreten worden zu sein. Was steht denn da für eine Herzenshaltung dahinter?
Dazu, und zu dem Rest Deines Posts äußere ich mich erst, wenn ich mal weiß, was Du konkret meinst. Bitte sei so lieb und zitiere doch mal die Stellen um die es Dir geht. Danke!
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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