Also um zum Thema zurück zu kommen: Es wird hier gefragt ob das orthodoxe Judentum eine maßregelnde und orientierungsgebende und zwar des ganzen Judentums gegenüber, Funktion hätte.
Natürlich nicht. Die jüdische Orthodoxie entspricht zwar im Staat Israel der offiziell anerkannten Religion und möchte gerne eine Art katholische Kirche unter der jüdischen Vielfalt einnehmen und kann diese Vorrangstellung aber ebenso wenig, mal mehr, mal weniger überall durchsetzen oder das gesamte Judentum einigen.
Von daher vertritt ein orthodoxer Jude natürlich nicht die allgemeine und für alle Juden gültige Interpretation des jüdischen Glaubens. Zumal so und so nicht im jüdischen Einigkeit in Meinung, Glauben und Interpretation derart angestrebt wird wie vergleichbarer Weise dies im Christentum oft typisch scheint. Ein nebeneinander stehen lassen von sich total widersprechenden Meinungen und Interpretationen ist eher normal im Jüdischen und das auch innerhalb im orthodoxen Judentum und es wird eher die vielfältige Auslegemöglichkeit gesucht um dann die Besten davon aussuchen zu können und an den jeweilig besseren Interpretationen richten sich dann die jeweiligen Glaubenden, bzw. jüdischen Glaubensgemeinschaften aus.
Sehr typisch an nichtjüdischen Diskussionen, welche von nichtjüdischen Judenkennern, welche eben doch christlich abgelegt geglaubte Prägungen mit sich führen und von welchen dann Diskussionen geführt werden, diese haben eben dann oft noch diesen Charakter vom doch recht christlichen, im Sinne „DAS IST DIE WAHRHEIT UND SONST NICHTS“
Bei uns hieße das eher, „Das ist aber schlecht erkannt und dies viel besser.“
Einen lieben Gruß
Isaak
Geändert von Isaak (04.09.2008 um 03:05 Uhr)
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