Vor allem lernen die Kinder eben nicht "das, was ihre Eltern wissen", sondern nur den Teil davon, den die Eltern so gut verstanden haben, dass sie ihn weitervermitteln können. Was die Eltern selber nicht so ganz blicken (Strahlensätze? Das Ohmsche Gesetz? Die Weimarer Republik?), wird schwach erklärt und kommt bei den Kindern nicht an. Ich behaupte: Durch Homeschooling nimmt die Allgemeinbildung von Generation zu Generation ab, und zwar rapide.
Eltern, die von sich sagen "wir unterrichten unsere Kinder selber, bis zur Mittleren Reife", überschätzen sich maßlos. Unsere Kinder sind jetzt beide in der Oberstufe, und meine Frau und ich konnten ihnen bisher in vielen Fächern (Englisch, Französisch, Geschichte, Mathe, Chemie, Physik, Bio) helfen, wenn es nötig war. Helfen, wohlgemerkt. Den Unterricht von vorn bis hinten selber aufziehen? Ausgeschlossen, das hätten wir nie gekonnt. Und ich kenne auch niemanden, dem ich das zutrauen würde. Nicht umsonst gibt es an allen weiterführenden Schulen Fachlehrer, die Experten für zwei oder drei Fächer sind.
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