Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
„Erbsünde“, da ist sich die Christenheit nicht mal einige, was und wie das ganze soll. Und trotzdem wird es als Grundlage der chr. Lehre gemacht.
Es ist festzustellen, dass jeder Mensch hier auf der Erde dem Leiden und dem Tod unterliegt. Das ist Folge der Übertretung im Garten Eden.
Obige Aussage ist eher aus katholsicher Lehre, da für die fleischlichen Sünden dann das Fegefeuer dient, um den Menschen zu reinigen.
Jeder der das irdische Leben verlässt und noch Begierde nach dem hat, was sich nur im Irdischen erfüllen kann, wird nach dem Tod leiden. Das ist vollkommen logisch. Natürlich gibt es starke und schwache Begierden, d.h. allgemein gesprochen, ihre Energie ist irgendwann erschöpft. Dann hat eben das Fegefeuer ein Ende.
Die evangel. Theologie kennt kein Fegefeuer, da sie sich nicht differenziert genug mit dem nachtodlichen Leben auseinandergesetzt hat.
Gemäss evangelischer Auslegung ist aber Jesus natürlich für alle Sünden gestorben, ja selbst den „fleischlichen“. Da gibt es schon nicht mal ein Fegefeuer.
Jeder Mensch, also auch jeder Christ leidet nach dem Tod, wenn er noch an den Sünden hängt. Die Gnade besteht einzig und allein darin, dass wir durch die Identifikation mit dem Ewigen im irdischen Leben frei von Sünden werden können. Wie weit uns das gelingt ist eine andere Frage. Je mehr wir uns vom ewigen bestimmen lassen, umso mehr Fortschritte werden wir machen.
Was ist nun Wahrheit? Beide wollen da die Wahrheit gepachtet haben. Also einigt euch doch selber zuerst mal, bevor solche Thesen proklamiert werden.
Die Wahrheit kann erkannt werden. Die einen geben sich mehr Mühe, die anderen weniger.


Lehrt die Tenach aber wirklich eine „Erbsünde“?
Nun, wir tragen alle die Verfehlungen unserer Vorfahren und Mitmenschen. Das ist nun mal so der Weltengang, da das eine aus dem anderen erwächst.

Dies aber ist nicht mit der „Erbsünde“ gemeint, sondern die Erbsünde (die Maria sollte nach katholischer Lehre davon aber befreit gewesen sei, da sie ansonsten den Gottessohn nicht empfangen konnte)meint den Unheilzustand aufgrund dem Sündenfall. Dieser muss jetzt gemäss christlicher Lehre beseitigt werden, da angeblich die Gemeinschaft mit Gott nicht mehr möglich sei, sprich angeblich geistlich Tod sei. Soweit die christliche Lehre aufgrund eigner Aussagen des Paulus.
Diese Lehre ergibt sich aus der Heiligkeit Gottes, die sich nicht mit der Sündhaftigkeit des Menschen verträgt. Dieser Zwiespalt muss bei einer solchen Bewusstseinslage natürlich überwunden werden. Wie also wird ein Mensch wieder sündlos? - Das ist die Frage!

Dass die aber nicht so ist, kann man gut an vielen Personen im AT sehen, wo eine intensive Beziehung zum Ewigen. Um dieses Problem zu lösen, werden Ausnahmen „bewilligt“, um diese dann erst durch den Tod Jesu aber als vollendet zu betrachten. Was natürlich wilde Spekulation ist und nicht stimmt.

So wird dann die eigene Lehre zusammengebaut, aufgrund hellenistischer und heidnischer Philosophie und Gendanken.
Hellenistischer oder "heidnischer" Philosophie ist kein Sündenbewusstsein zu entnehmen. Aus solchen Geisteshaltungen entstammt die Lehre des Paulus ganz gewiss nicht, - die Grundlage dafür ist eindeutig dem Tanach zu entnehmen.


Dass nun der Mensch aber nicht „geistlich“ Tod ist, steht schon in Bereschit, wo klar steht, dass Gottes Geist im Menschen wohnt. Es war schon immer die Sache des Menschen, diesen Geist, (hebräisch Ruach, also Wind, und weniger ein Geistwesen als 3. Person Gottes)) in sich wirken zu lassen.
Das ist wahr. Nur was nutzt dem Menschen das Wohnen Gottes in ihm, wenn es ihm nicht bewusst ist? Die Heiden wussten kaum noch etwas davon. Und wieviele Juden wussten es und wissen es heute?
- Haben nicht die Pharisäer deshalb auch Jesus der Gotteslästerung angeklagt, weil er sich auf den Psalmisten bezog, wo es heißt, dass wir alle "Söhne Gottes" sind?
Dazu gebrauchte es nichts anderes als die Besinnung auf den Ewigen. Ja selbst Sünde war nicht blockierend, solange sie bekannt und man sich wieder dem Ewigen hingibt. Davon zeugt die Tenach wiederholt.
Richtig. In Indien hat man ja in diesem Sinne auch kein Sündenbewusstsein, sondern man bezeichnet alles Irdische und Hängen an diesem als Illusion, die abgelegt werden muss, indem man sich mit dem Göttlichen im Menschen (den Atman) identifiziert.
So war und ist die Stellung des Menschen, und Jesus selber zitiert da den Psalmisten, wo der Mensch selbst ein Elohim ist, ein Bnei Eljon (Söhne des Höchsten). Nein, dazu musste nicht zuerst ein „Sohn“ die Sünde auf sich nehmen, um diesen Zustand wieder zu erreichen, sondern sie liegt frei in jedem Menschen. Deshalb muss auch niemand zuerst zur „Sünde“ gemacht werden.

Und genau deshalb darf sich der Mensch direkt vertrauensvoll an den Ewigen und einzigen alleinen Gott wenden, ohne Umwege über Mittler. Das ist die Stellung, die Gott jedem Menschen gewährt…

Alef
Es geht nicht nur um das "an den Ewigen wenden". Es geht um das Freiwerden von Leid und Tod. Nichts anderes interessiert den Menschen.
Es müssen also die Ursachen des Leides erkannt werden. Es geht also um die Psychologie des Leides. Buddha hat die Ursachen schön kompakt zusammengefasst. Juden und Christen haben es schwerer diese zu erkennen.

LG,
Digido