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    Isaak Gast

    Standard Jüdischer Auftrag an die Nationen

    Dieser Thread entstand erst jetzt auf Grund meiner zögerlichen Entscheidung und aber auf wiederholter Anfrage von Forenteilnehmern auf die Frage nach dem Auftrag des Jüdischen gegenüber den Nationen. Unaufgefordert hätte ich dieses Thema hier in einem christlichen Forum nicht eröffnet.

    Folgend wird auf die Frage, was der Auftrag des Jüdischen, gegenüber den Nationen sei, eingegangen und die versuchte Antwort entspricht einer der vielen jüdischen Antworten, auf die bereits oben erwähnte Frage, gerichtet und beantwortet an und zu Nichtjuden.

    Der jüdische Glauben wird gerne als Weltreligion eingeschätzt und ebenso eingestuft und zwar im Sinne von einer weltumfassenden Religion, neben anderen Weltreligionen. Diese Definition möchte ich aber differenzieren. Denn Moslem, oder auch Christ kann jeder Mensch werden und zwar wer dies will und dies als gerecht vor G“tt erachtet. Jude kann man aber nur durch Geburt, durch eine jüdische Mutter werden, wenn gleich jeder Nichtjude, welcher es als notwendig erachtet, sich zum jüdischen Glauben hin konvertieren lassen kann.

    Das Thema hier ist aber nicht die jüdische Identität und auch nicht die dazugehörigen untrennbaren jüdischen Glaubensentsprechungen.

    Einen Auftrag, wie es diesen scheinbar im Christentum gibt, welcher Christen auffordere die frohe Botschaft Jesu Christi unter alle Menschen zu bringen, gibt es nicht in vergleichbarer Form im Jüdischen. Der Bund zwischen dem Ewigen und Israel, inklusive des messianisch jüdischen Wesens, entspricht auch keiner Weltenheils- oder Weltenerlöserreligion und solche Sätze wie: „Am jüdischen Glauben und am Ewigen wird die Welt genesen!“ gibt es absolut nicht.

    Da nun aber der Bund zwischen dem Ewigen und Israel ein g“ttlicher Bund mit einem einzigen Volk ist, müssten sich auch indirekte Aufträge gegenüber den übrigen Nationen ergeben.

    Dieser Auftrag lautet, den Willen G“ttes, in allen Aspekten des menschlichen Lebens,
    zuerst innerhalb und dann auch außerhalb Israels, zu erfüllen helfen.

    Wie sollte das gehen?

    Eine der wesendlichen Vorstellungen in unserer jüdischen Religion ist die menschliche G“ttesebenbildlichkeit aller Menschen. Das bedeutet für uns Juden und aus unserer jüdischer Sicht auch für alle Nichtjuden, dass wir alle die Möglichkeit besitzen an einer Vollendung, mit allen dazugehörigen Verantwortungen, unter Anwendung aller erreichbaren Vernunft und das lebendigen Empfindens unseres Herzens teil haben können.

    Was aber verstehen wir Juden unter dem Willen G“ttes zu allen Nationen?

    In unserer jüdischen reichen schriftlichen und mündlichen Tradition lebt der immer wieder angestrebte Versuch auf, gemeinsam mit allen Menschen, die sieben Gebote, welche Noah und seinen Nachkommen, also uns Menschen weltweit, zugeschrieben sind und zwar über ein Kennen lernen, dem Aneignen, dem Verstehen und Beleben, mitten in der Schöpfung und somit mitten im Ewigen, Einklang und wenn man so will eine Vollendung im freiwilligen Einfügen und Einordnen als G“ttesebenbildlicher Mensch zu erreichen. Also ein An- und Einordnen am und im Ewigen und auf seine Schöpfung schöpferisch einzugehen.

    Ein Auftrag und zwar von uns Juden ausgehend könnte sein, die von Christen und auch Muslimen und anderen nichtjüdischen frei entwickelten Ansichten und Bilder über G“tt und auch über das Judentum und den Juden, ihnen von uns selbst ausgehend, neu Vorzustellen und verständlich den Ihrigem hinzustellen. Daraus könnten interreligiöse Diskussionen, über die Grundlagen einer gemeinsamen menschlichen Ethik innerhalb der Schöpfung und mitten im Ewigen, basierend auf die sieben noachischen Gebote entstehen. Wir Juden glauben, dass das weltweite und aber auch freiwillige Beschäftigen und Anwenden der noachidischen Gebote Umgangsregeln, wie im Bezug auf G“tt, also dem Verbot des Götzendienstes und der G“tteslästerung, wie am Mitmenschen, also dem Verbot des Mordes, des Diebstahls und der sexuellen Promiskuität und an der Natur, also dem Verbot der Tierquälerei, sowie an der Gesellschaft, also dem Gebot einer sozial humanen menschlichen gerechten Gesellschaft, mit gerechten Gesetzen, lebendig gemacht werden könnten und somit vor G“tt gerechter werden könnte und dies einer wahrlichen Erlösung nahe käme, bis dann die letztendliche Erlösung eintreten würde.

    Unserer Einschätzung nach würde jeder Nichtjude, welcher diese Ge- und Verbote einhält, so beschreibt es der Talmud, als ein Gerechter unter den Völkern anzusehen sein. Nach unserer jüdischen Tradition wird ein solcher Mitmensch als Ger Toshav „rechtschaffender Nichtjude“ bzw. auch als ein „Gerechter unter den Völkern und vor dem Ewigen“ bezeichnet.

    Vorerst aber erholen wir uns Juden zumeist erst einmal von unserer letzten 2000 jährigen weltweiten Zerstreuung und der Shoa, dem Holocaust. Wenn gleich zur selben Zeit leise und vorsichtig einige Juden schon beginnen unserm g“ttlichen Anteil am Auftrag des Jüdischen zu den Nationen sanft vorzubereiten und vorzustellen. Es ist eine Einladung, welche frei ist und niemandem übergestülpt würde.

    Wir setzen also nicht alle den anders Glaubenden, den uns teils Fremden, mit Bedenken und unserer eigene Meinung und unseren eigenen Glauben zu, stellen ihnen nicht Absolutes vor, denn wir Juden sind Menschen im Ewigen wie ihr und ich.

    Ein künftiges Miteinander, der gesamten Menschheit, inklusive aller Vielfältigkeit und Religionen, könnte bei der „Wallfahrt aller Völker nach dem Zion", an einer ewigen Teilhabe aller finden und es würde abfallen was abfallen muss und ankommen was ankommen muss und es werden Gegner über Gegner sich aufstellen, aber nur was sich im Ewigen einfügen könnte, hätte sicher auch nur ewiglichen Bestand.

    Der Prophet Sacharia würde dann Recht bekommen und wir feiern alle gemeinsam, vielleicht in Laubhütten, unserer Wanderschaft auf G“ttes Ziel hin, in Ehrfurcht vor G“tt, seiner Schöpfung, dem Leben, mit einer gerechten Organisation der Völker und Ländereien, tolerant in der Wahrhaftigkeit und partnerschaftlich im Umgang Aller und mit Allem.

    Shalom
    Isaak
    Geändert von Isaak (31.08.2008 um 12:08 Uhr)


 

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